Christmas begeben sich nach 10 Jahren das erste Mal wieder nach bella Italia. Uns steht ein ereignisreicher Weekender bevor, für den wir uns sogar externe Verstärkung besorgt haben. (Wobei die Beschreibung „extern“ nicht zu wörtlich verstanden werden sollte.) Mit dabei ist nämlich langjähriger Band-Freund Chris aka „Millenium Kid“. Wem dieser Name im Kontext von Christmas bekannt vorkommt, der irrt nicht. Schließlich ist er einer unserer unzähligen Ex-Schlagzeuger, der uns im letzten Jahr schon das ein oder andere Mal tatkräftig ausgeholfen hat. Doch an den Drums ist er diesmal nicht zu finden. Stattdessen ist er nun als Bassist im Einsatz. Das hättet ihr wohl nicht erwartet, was? Nun ja, unser Millenium Kid ist eben eich echter Tausendsasser. Mit von der Partie ist außerdem Annika, (von mir auch liebevoll „Muffin“ genannt.) Sie ist die Freundin unseres Frontmanns, Max Motherfucker, und begleitet uns häufiger auf Tour, um am Merchtable zu helfen und Content für unsere Social-Media-Kanäle zu sammeln. Ein herzliches Dank an die beiden für ihr Engagement!
Tag 1 – 05.09.2025
Alle Vorbereitungen sind getroffen – jetzt kann es losgehen. Um 6 Uhr ist abfahrt. Auf dem Weg nach Italien fahren wir durch Frankreich und die Schweiz. Die Fahrt verläuft überraschend reibunglos, sodass wir am Nachmittag in Como ankommen. Dort gehen wir Pizza essen, machen ein Gruppenfoto am Comer See und schauen schließlich noch bei der örtlichen Büchermesse vorbei. (Letztere Aktivität ist zwar weniger ergiebig, wenn man kein Italienisch kann, aber das muss ja keiner wissen.) Frisch gestärkt geht es nun weiter nach Travagliato, wo wir heute Abend auftreten werden. An unserem Ziel angekommen finden wir eine kleine, gemütliche Venue vor. Der Innenraum besteht komplett aus Holz, sodass man den Konzertraum glatt mit einer Sauna verwechseln könnte. Bei den heutigen Temepraturen wäre dafür auch kein Saunaofen nötig. Nach einem kurzen Linecheck sind wir gleich als erste Band an der Reihe und dürfen uns an der energiegeladenen Crowd erfreuen. Besonders herzuheben ist die kleine Trittleiter, welche Veranstalter Luca während unseres Sets aus der Abstellkammer hervorholt, um den Crowdsurfern eine Hilfestellung zu bieten. Ich habe noch nie zuvor Crowdsurfer in einer so kleinen Venue gesehen. Von „Surfen“ kann hier auch kaum die Rede sein. Schließlich ist der Konzertraum so kompakt, dass die sogenannten „Crowdsurfer“ eher stationär in der Luft verweilen und aufgrund des Platzmangels auf der Stelle rotieren wie Deckenventilatoren. Ob die Zentrifugalkraft mit Anstieg des Promillesatzes wohl stärker wird? Man spricht ja nicht grundlos von „Umdrehungen“. Doch diese Frage bleibt wohl vorerst unbeantwortet. Jedenfalls liefert die zweite Band, Destroy Yourself einen abwechslungsreichen, groovigen Sound ab, mit dem die Locals vertraut sind. Bei einem lockeren Gespräch mit der Band nach Konzertende lassen wir den Abned ausklingen. Insgesamt, also ein sehr gelungener Gig, welcher einen willkommenen Auftakt das nächste Event bietet.
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Tag 2 – 06.09.2025
Der nächste Tag beginnt, während wir uns auf die Weiterfahrt vorbereiten. Wir fragen Veranstalter Luca, in dessen Wohnung wir übernachtet haben, nach nahegelegenen Einkaufsmöglichkeiten. So zuvorkommend wie er ist, erstellt er uns eine handegezeichnete Karte, die den Weg zum nächstgelegenen Lidl weist. Mit dieser detaillierten Wegbeschreibung in der Hand können wir uns garantiert nicht verirren. Nachdem wir nun unsere Einkäufe erledigt haben, ziehen wir weiter nach Cesena. Doch bevor wir bei der Venue des heutigen Abends ankommen, machen wir zunächst einen Abstecher zum Strand. Wenn ich dieses Jahr schon keinen richtigen Sommerurlaub mache, können wir ja wenigstes die Gelegenheit nutzen, um zumindest ein paar Beach-vibes mitzunehmen. Nachdem wir uns im Wasser ausgetobt haben, schlürfen wir Cocktails an der Strandbar und genießen die letzten Sonnenstrahlen der Saison. Doch versacken dürfen wir hier nicht, schließlich haben wir ja noch was vor. Also: Badesachen weggepackt und auf zum Slack Attack Fest. Dieses Festival ist der Anlass für unseren Weekender. Wir wurden nämlich ein paar Monate zuvor von Antares, einer italischen Hardcore/ Punk Band zum Slack Attack eingeladen, nach dem wir uns bei einer Turbojugendparty die Bühne geteilt hatten. Wir (-insbesondere ich) freuen uns sehr darauf, das Trio auf dem Festival ihres Labels noch mal live zu sehen. An der Venue angekommen, werden wir von Antares begrüßt, bevor wir uns in der Bandwohnung einrichten. Die Venue ist sehr offen gestaltet. Eine Glastürfront, die während des gesamten Events offen bleibt, führt zum Innenhof, welcher mit Sitzgelegenheiten und Merchtables ausgestattet ist. Vom Innenhof aus kann man durch eine große Wandöffnung die Bühne von der Seite betrachten. Diese Offenheit bietet eine entspannte Atmosphäre, die sich für laue Sommernächte perfekt eignet. Den Anfang des Festivals machen direkt Antares, gefolgt von Miracle Blades, Astio und Hyperwülff, bevor schließlich wir die Bühne betreten. Erneut sind wir mit einer Menge Spaß dabei und müssen uns aufgrund der vorteilhaften Ventilationsgegebenheiten diesmal nicht die Seele aus dem Leib schwitzen. Was mich persönlich ebenso sehr freut, ist die kleine Menschentraube, die sich außen neben der Bühne versammelt hat, um mir beim Schlagzeugspielen zuzuschauen. Endlich bin ich mal wieder das Zentrum der Aufmerksamkeit! Abschließend lässt sich dieser Abend ebenso als sehr gelungen bezeichnen. Wir durften heute mal wieder ein paar coole Bands kennenlernen und können uns nun ruhigen Gewissens in unsere Gemächer zurückziehen.
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Nachwort
Am Sonntag Morgen um 6 Uhr ist Abfahrt in Richtung Heimat. Wir haben etwa 13 Stunden Fahrt vor uns und hatten aus diesem Grund eine eher kurze Nachtruhe. Es ist kaum zu glauben, dass wir jetzt schon wieder zurück müssen. Ich zumindest bin jetzt erst richtig warm gespielt. Doch wir müssen es positiv betrachten. Immerhin durften wir einen Weekender in Italien verbringen. Somit bleibt umso mehr Potential für die nächste Tour. In diesem Sinne verabschieden wir uns von Italien und freuen uns schon aufs nächste Mal!
Text von Vicious Vicky



















