Schirra ist im nördlichen Saarland bekannt wie ein bunter Hund. Heute vor allem als Bassist bei der Folk-Punk-Band The Feelgood McLouds, früher spielte er bei Bertis Beat Patrol und hatte auch eine kurze Schlagerkarriere als Schirra während der er auch Pascows Trampen Nach Norden stilecht coverte.
Lange war er noch Teil des Primsrock Open Air Teams, welches im Saarland einen sehr wichtigen Stellenwert hatte.
Nun haben wir die Ehre uns mit seinen zehn Lieblingsplatten zu befassen. Und los:
1Propagandhi – How To Clean Everthing
Wenn Mechthild und Alois im Jahresurlaub in Elmau waren, dann war das die Platte, welche die Sturmfreipartys bei den Hoffmanns einläutete. Mit „Anti-Manifesto“ wurde das Fässchen angeschlossen und Exzesse zelebriert. Mitunter auch deswegen gehört sie unangefochten zu meinen „all time favorites“. Auch wenn Propagandhi immer wieder gute Platten nachlegten habe, so konnte mich keine wie diese so in ihren Bann ziehen. Nicht umsonst ziert das Cover als Fliese meine Dusche.
2NOFX – Punk In Drublic
Sie sind und bleiben einfach meine Lieblingsband. Dies liegt auch daran, dass sie über die Jahre hin, auch Dank Mastermind Fat Mike, interessant geblieben sind. Zwar sieht ein Großteil der Mclouds „War On Errorism“ als beste Platte an, aber ich verbinde mit dieser einfach eine Vielzahl von NOFX Konzerterlebnissen und wenn ich Punk in drublic aufdrehe, sprühen die Endorphine nur so in mir. Die Abschiedstour ist für mich jedoch passé. Zu groß wäre eine Enttäuschung. Sollte jedoch Fat Mike uns als Vorband buchen wollen, würde ich mein OK geben. Also Mike, wenn du mich bei deiner Abschiedstour noch einmal sehen willst: Call me baby.
3Sex Pistols – Never Mind The Bollocks
Ein Freund kam damals mit der Platte an und ich konnte zu Beginn nicht wirklich was damit anfangen. Aber beim zweiten, dritten Hören verfiel ich ihr plötzlich. Dazu kam, dass irgendwann abends um 1:00 Uhr der Film „Sid und Nancy“ lief, den ich mir unbedingt anschauen musste. Zwar wurde die Lateinarbeit am Tag darauf verkackt, aber die Faszination Sid Vicious war geboren. Das man nicht unbedingt talentiert sein muss um Punkrock zu zelebrieren, brachte mich dann etwas später auch dazu, Gitarre auszuprobieren. Und das mit dem untalentiert und Band hat ja geklappt.
4The Pogues – The Best Of The Pogues
Meine Faszination für selbstzerstörerische Unikate geht bei dieser Band weiter. Shane McGowan, Poet und Punk in einem. Diese Platte hat alles, was mein Herz höherschlagen lässt. Seine leicht schräge bzw. ich-habe-leicht-einen-im-Tee Stimme verleihen den Songs einfach einen Charme, der sonst so keiner hinbekommt. Leider fehlt mir hier noch eines meiner Lieblingslieder von The Pogues, nämlich „love you till the end“. Aber egal.
5Black Flag – Damaged
Diese Platte war für meine Hardcore Ära verantwortlich. Soviel Wut und Energie wie in dieser Platte stecken, habe ich selten erlebt. Hit an Hit, wie rise above, tv party, six pack, gimmie gimmie … reihen sich hier aneinander an. Zu gerne hätte ich Henry und Anhang in dieser Zeit einmal live erlebt. Ob ich da ohne Blessuren herausgekommen wäre, wäre die andere Frage gewesen.
6Frank Sinatra – Best-Of
Ja, ich muss gestehen, ich bin ein großer Sinatra Fan. Sein wildes Leben, seine Verbindungen zur Mafia lassen diesen Saubermann dann doch mehr Punk erscheinen als man meint. Und wenn man mit Zigaretten und einer Flasche Whiskey beigesetzt wird, also bitte. Für mich ist es eine Wohlfühlplatte. In eine schaumig-warme Badewanne rein, kühles Dosenbier auf und Franky im Hintergrund. Da entspannen sich die Muskeln und es kann schon einmal vorkommen, dass sich ein Blubberbläschen an die Wasseroberfläche verirrt.
7Cock Sparrer – Shock Troops
Die Street/Oi!-Punk-Platte schlechthin! Da reiht sich Singalong an Singalong…. Man möchte sich ein leckeres Pils schnappen und lauthals mitgrölen. Cock Sparrer sind einfach ein Urgestein und mir fällt auf Anhieb auch keine andere Band ein, die seit über 50 Jahren nahezu in Originalbesetzung noch aktiv ist.
8Mighty Mighty Bosstones – Let‘s Face It
Meine gute Laune Nummer. Da bekommt man Bock auf Sommer, Sonne, Festivals. Hier wird zum Tanz eingeladen und trotzdem eine Message vertreten. Bei „the impression that i get“ kann ich noch so scheiße drauf sein. Bei dem Song geht’s es mit mir durch. Leider hat sich die Band letztes Jahr aus bekannten Gründen aufgelöst. Schade. Aber wer weiß.
9Rancid – … And Out Come The Aolves
Für mich ein Meisterwerk. Was die Jungs zu dieser Zeit dahin gezaubert haben, war magisch. Ohne diese Platte auf den Ohren wäre ich wahrscheinlich durchgedreht. Ein Woche Wallfahrt nach Assisi. 10 pubertierende Mädels, gefühlt 40 Rentner und ich. Kirchen, laufen, beten, schlafen….. Danke Rancid. Durch deine Hilfe habe ich es überlebt und Gott sei Dank, nicht den Weg eines Geistlichen eingeschlagen.
10Gorilla Biscuits – Gorilla Biscuits
Obwohl die straight edge Szene mir immer fremd war und auch nicht so recht in meinen jugendlichen Lifestyle passte, war diese Platte ein musikalischer Wegweiser in meine Hardcore Zeit. Die Songs, fast nie länger als 2 Minuten, hatten so viel Energie und Dynamik, welche mich einfach faszinierten. Und zu dem Nachfolger „Start today“ braucht man ja auch nichts zu sagen. Klasse Alben haben die Biscuits da abgeliefert. Über was Neues würde ich mich freuen. Zeit genug hatten sie ja.