10 Records Worth To Die For: 254 mit Sascha (Dirtsheets/El Klappo)

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Kürzlich haben die Dirtsheets ihr neues Album mit dem Titel Take A Seat veröffentlicht.
Die Band ist mir vor knapp zehn Jahren das erstmalig begegnet, damals haben wir zusammen im Rattenloch in Herdorf gespielt. Es war eine der ersten Shows der Band und damals schon sehr gut.
Wir haben uns dann einige Jahre aus den Augen verloren und zum neuen Album wieder den Kontakt gefunden. Bassist Sascha stellt uns hier und heute seine zehn Lieblingsplatten vor! Eine spannende und abwechslungsreiche Liste! Viel Spaß damit!

1KISS – Destroyer

Das muss hier an erster Stelle stehen, da es nicht nur meine erste selbstgekaufte CD war, sondern auch, weil ich mir als Neunjähriger vorgenommen habe, ein Bass spielender blut- und feuerspuckender Dämon zu werden. Bis heute habe ich es noch nicht ganz geschafft, aber ich arbeite weiter hart daran. Ansonsten ist das Album große Kunst für mich, allein der Einstieg mit fast 90 Sekunden „Hörspielcharakter“ und Überleitung in Detroit Rock City ist wohl das Beste, was es an Album-Opener gibt.

2The Police – Regatta de Blanc

Kurz nachdem ich ein Kiss-Dämon werden wollte, stolperte ich im CD-Regal meines Vadders über dieses Album und fand es auf Anhieb super! Nicht mehr ganz so punkig und wild wie der Vorgänger, aber dafür weiterhin mit dem gleichen Minimalismus und der gleichen Wirkung. Bring On The Night ist immer noch eins meiner absoluten Lieblingslieder am Bass und die Stimme von Sting so unfassbar hoch und klar, dass ich jedes Mal aufs Neue beeindruckt bin beim Hören und Spielen.

3Tocotronic – Wir kommen um uns zu beschweren

Musikalisch sind die ersten vier Veröffentlichungen für mich ein einziges langes Album. Vier Alben in drei Jahren sind ja kaum auseinanderzuhalten. Bei „Wir kommen …“ wurde aber das Dagegensein für mich auf die Spitze getrieben. Immer gepaart mit dem leichten Dilettantismus an den Instrumenten und parolenhaften Songtexten auch der perfekte Mix für alle Heranwachsenden, denen der Aufs-Maul- und Provokations-Punk auf die Dauer zu langweilig wird. Beim diesjährigen Konzert in Köln wäre ich bei „Ich hasse euch wegen eurer Kleinkunst zutiefst“ vor Freude fast von Balkon des E-Werks gesprungen.

4Blink 182 – Enema Of The State

Da ich totales MTV-Kind der 90er und 2000er Jahre bin, führte hier kein Weg dran vorbei. Das Album ist halt auch einfach gut, die perfekte Schnittstelle zwischen Punk und Pop. Da hatte ich nie Berührungsängste. Für mich ist ein gutes Album ein gutes Album. „Punk is whatever we made it to be“, hat D. Boon schließlich gesagt.

57 Year Bitch – Gato Negro

Das dritte Album der Band, bei dem ich nie ganz genau wusste, warum ich es immer wieder hörte, bis ich den Ausdruck „sleazy“ gelernt habe. Der trifft es ziemlich genau. Aber nicht im negativen Sinne. Alles ziemlich rau, roh, dreckig. Die CD fand ich als 14-Jähriger auf einem Trödelmarkt und habe sie aufgrund des Artworks mitgenommen. Es ist eins der Alben, in das ich mich richtig reinhören bis reinarbeiten musste, weil es für mich in seiner Gesamtheit nicht sonderlich zugänglich war. Aber es hat sich gelohnt! Durch die Schnelllebigkeit von Streaminganbietern wird diese Art des Erschließens von Musik glaube ich immer weniger, was schade ist. Merke ich ehrlicherweise aber auch an mir selbst.

6Superchunk – Majestry Shredding

Allein die DIY-Mentalität der Band verpflichtet zum Gutfinden oder wenigstens zum maximalen Respektieren. Deswegen ist die Band aus Chapel Hill für mich auch immer mehr Punk gewesen als so manche Vögel, die einem nach dem 10. Bier immer noch erklären, was Punk ist und was nicht. Musikalisch ist hier alles ziemlich indie-poppig und melodiös, aber auch super energiegeladen. Die Stimme des Sängers klingt noch immer, wie die eines College-Jungens der gerade sein erstes Colabier geext hat. Eine super Band, die immer ganz unaufgeregt ihr Ding gemacht hat.

7Weezer – Weezer (Blue Album)

Ich glaube, Weezer hat die schlimmste Fan-Bubble die es gibt. Wie sich da alle immer gegenseitig zerreißen, ob es nach dem Blue-Album und Pinkerton noch was Brauchbares gab oder sich die Band hätte auflösen sollen. Fürchterlich! Ich mag eigentlich alle Alben, auf jedem ist was dabei, mal mehr, mal weniger. Favorit ist aber das Debüt. Super catchy Songs mit Texten, die genau das aussagen, was ich mit 14 nicht verbalisieren konnte und zum Teil auch jetzt noch nicht kann – „the world has turned and left me here“.

8Saves The Day – Through Being Cool

Ich bin der Band erst spät begegnet, aber das ist ein Album, auf dem kein Lückenfüller zu finden ist. Vom ersten bis zum letzten Song ist da ein ganz schön hohes Energielevel zu spüren. Der Sänger hatte auch einfach eine super spätpubertäre Stimme, die so unfassbar gut zur Musik passt.

9Fu Manchu – The Action Is Go

Im Dschungel der vielen Stoner-, Doom- und Psychedelic-Bands blicke ich schon lange nicht mehr durch. Bei Fu Manchu habe ich aber immer das Gefühl, die Punk- und Hardcore-Einflüsse von Bands wie Black Flag, D.O.A oder SSD zu hören. Besonders auf The Action Is Go. Außerdem mag ich, ähnlich wie bei vielen Helmet-Songs, wenn eine Band ihre Riffs einfach furztrocken runterspielt. Bei meinen rar gesäten Skatesessions (mein größter Trick ist übrigens, nicht hinzufallen) läuft die Musik allein wegen des Albumcovers.

10Element Of Crime – Immer da wo du bist bin ich nie

Bin ich durch meine Mama zu gekommen. Ist hier wahrscheinlich auch der Exot unter den Alben. Manchmal schon fast unangenehm traurig bis melancholisch, aber trotzdem immer mit der gewissen Prise Humor, die es erträglich macht. Hört sich negativ an, ist aber in meiner Welt gar nicht so gebrandmarkt und hat mich immer interessiert und angezogen. Zitat Mutter: „Ja, bei Element Of Crime wird irgendwie immer der letzte Zug verpasst.“

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