Jo, ein seltsamer Konzertbericht wird das. Eher durch Zufall entstanden. Denn tatsächlich war ich auf Wohnmobiltour, deren Anfangspunkt das Ruhrpott-Rodeo und dessen Endpunkt das Amphi-Festival in Köln werden sollte. Nun waren wir am 28. Juli tatsächlich auf dem Amphi und mussten feststellen, das wir (also ich war ja eh nie aktiver Grufti) der schwarzen Szene entwachsen sind und irgendwie der Funke nicht überströmte. So war ich etwas desillusioniert und klickte mich durch Facebook und sah, dass Citizen Tim in der Stadt war. War ich doch etwas enttäuscht nach dem hervorragenden Interview die Tour so gar nicht begleiten sollte. Also ging ich alleine los, wobei schon die Hinfahrt ein Problem darstellte, da mein Google Maps mich einfach nicht zum Café Central führen wollte. Irgendwie funktionierte es dann doch, dieses in der Nähe des Bahnhofs gelegene Hostel zu finden. Ich muss sagen, der Hauptbahnhof in Köln ist schon erschreckend, wenn da 10 Einsatzwagen davorstehen und die Insassen derselben in Fünfer-Gruppen und voller Montur auf und ab gehen. Eine Stadt außer Kontrolle würde ich sagen…

Jedenfalls kam ich dann in dem Etablissement an, das tatsächlich hoch gemütlich war und zudem eine feine Auswahl an vergetarischen und veganen Optionen bot. Ein paar Fotos der Inneneinrichtung der Bar/des Kaffeehauses sind im Anhang zu sehen.

Tatsächlich war ich dann auch mit einem Pärchen der einzige Gast, der wegen Olli Okay und Citizen Tim gekommen war. So war die Freude natürlich ziemlich groß, ein bekanntes Gesicht zu sehen. Der Gig sollte dann auch gemäß dem Waynes-World 2-Motto beginnen: „Wenn ihr sie ruft, werden sie kommen!“ Die Front wurde aufgelassen, so das vorbbeigehende Passanten auch was von der Mucke hatten.

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Olli Okay begann den Abend. Den Liedermacher kannte ich noch nicht, jedenfalls nicht als Liedermacher. Als Schlagzeuger hatte ich ihn bei den legendären Baby Lou bereits kennen gelernt, wie wir später rausfanden. Olli Okay startete zunächst mit einem angenehm langsamen und etwas traurigen Song, den er jedoch abbrechen musste, als es nach verbranntem Kabel roch. Doch Profis wie die beiden Musiker sind, hatten sie doppeltes Equipment dabei, so war das Geschäft vorm Niederbrennen und der Gig gerettet. Anschließend behgann das reguläre Set. Alle Songs auf deutsch und einer auf englisch. Ging so ein bisschen in die Senore-Matze-Rossi Richtung. Dabei gab es auch ein paar Ansagen gegen Arschlöcher, die gut passten, denn einige waren unterwegs heute Abend in Köln. Ansonsten war es, wie der Barkeeper gesagt hatte: „Wenn ihr sie ruft, werden sie kommen!“ So blieben einige am Gig kleben, insbesondere ein paar Hostelgäste und Besucher des 60. Geburtstags, das zufällig auch noch in dem Laden stattfand. Olli hatte dann auch einige Pappumschläge mit seinen Songs in einem Dropbox-Ordner drauf, von denen eines selbstredend in meiner Hosentasche landete. Zum Glück konnte ich es am nächsten Tag vor der Waschmaschine retten… Aber ernsthaft: wer auf emotionale Songwriter-Musik mit Anspruch steht, sollte den jungen Mann unbedingt anschreiben. Tolle Musik!

Citizen Tim ließ ebenfalls (und diesmal auch wörtlich) nix anbrennen. Nach kurzer Umbaupause (früher sind Songwriter nur mit Klampfe aufgetreten, heute geht nix unter fünf Fußpedalen) stand er dann da. Und das Motto des Abends stimmte auch hier: „Wenn ihr sie ruft, werden sie kommen!“ Es wurde dann tatsächlich gemütlich und der liebe Marco konnte seine erste CD nach Mexiko verkaufen, denn eine Familie von dort, die gerade im Hostel gastierte, hörte angeregt zu. Es wurde also richtig gemütlich. Citizen Tim spielte fast seine komplette CD plus Waving In The Marching Band, meinen Lieblingssong von der EP. Toller Auftritt, der eigentlich unter keinem guten Stern begann, aber dann dennoch ziemlich cool wurde. Der Rest der Tour lief glaube ich auch viel besser, außer die Auftrittsbilder auf den beiden Facebook-Seiten wären gefotoshoppt…

Dass das Amphi sich dennoch lohnte, könnt ihr an den nachfolgenden Bildern von Mad Sin sehen, die einzige Band, die ich komplett gesehen und abgefeiert habe. Auch ein bisschen Pogo war drin… war aber zugegebenermaßen auch die einzige für uns relevante Band auf dem Festival.

 

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– Playlist: Happy Release Day

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