„They pricked me but I didn’t bleed, they singed me just to test the smell…“
Code Orange sind zurück und beglücken uns am 13. März 2020 mit ihrem mittlerweile vierten Studioalbum. Underneath lautet das gute Stück und erscheint wie bereits der Vorgänger über Roadrunner Records. Auch beim neuen Output serviert uns das Quintett aus Pittsburgh, Philadelphia, ihren bekannt wütenden Mix aus sperrigen Songs versetzt mit Breakdown-Attacken und teilweise dissonanten Sound-Konstrukten. Hier wechseln sich brachiale Hardcore-Klänge mit melodiös eingesungenen Parts ab, dort folgen schnelle Blastbeats auf noisige Groove-Elemente. Das klingt beim ersten Durchlauf zwar mitunter ziemlich vertrackt und verlangt dem Hörer eine gewisse Portion Konzentration ab, spätestens jedoch bei der zweiten Runde fallen die vielen kleinen Besonderheiten der einzelnen Songs dann auf und bleiben in den Gehörgängen. Man muss sich das Album halt etwas erarbeiten.
Als erste Single und gleichzeitig Appetizer veröffentlichten Code Orange den Titeltrack Underneath. Der ist seit Anfang Januar samt Video auf Youtube und den bekannten Musik-Plattformen abrufbar und hier muss ich sagen, fällt der Zugang im Vergleich zum Großteil der weiteren Songs deutlich leichter. Die Soundelemente greifen stimmiger ineinander und in Kombination mit dem psychedelisch-düsteren Video gehen bei mir direkt beide Daumen nach oben.
Festzuhalten bleibt: Erneut werden es Hörer der Platte schwierig haben, einen roten Faden für das Werk der Pittsburgher zu finden. Hierfür sind die Songstrukturen zu unterschiedlich, die Einflüsse zu vielseitig und so wird es, wie bereits bei den Vorgängeralben, auch diesmal geteilte Meinungen zum neuen Output Underneath geben. Für mich ist die Platte der logische Nachfolger des 2017 erschienen Vorgängers Forever, geht den dort eingeschlagenen Weg konsequent weiter und ist so für Fans der bisherigen Platten ein absoluter Pflichtkauf. Wer allerdings bisher mit dem Teils wirren Soundgewand von Code Orange nichts anfangen konnte, wird sich auch vom neuen Album nicht überzeugen lassen.
Tracklist
- (deeperthanbefore)
- Swallowing the rabbit whole
- In fear
- You and you alone
- Wo I am
- Cold metal place
- Sulfur surrounding
- The easy way
- Erasure scan
- Last ones left
- Autumn and carbine
- Back inside the glass
- A sliver
- Underneath