D-Sailors
D-Sailors

In den Neunzigern wurde ein Punkrevival an den Tag gelegt, welches seines Gleichen sucht. Bands wie Nofx, Millencolin oder The Offspring feierten sowohl teilweise ihre Gründungen, als auch ihre größten Erfolge. Melodischer Skatepunk war quasi allgegenwärtig. Auch in Deutschland gründeten sich viele Bands dieses Genres, die auf Labels wie Lost & Found oder Vitaminepillen Records ihre Platten veröffentlichen durften. Genau, und somit sind wir beim Thema – Platten. Es war nämlich eine Zeit, in der Vinyl nicht unbedingt die Haupttonträgerart sein sollte, denn es war das Zeitalter der CD. Für viele Vinyls-Freaks natürlich eine Schande, denn großartige Alben wie Pleasure & Pain von The Bates, Resistance is Futile von Not Available oder Lies and Hoes von D-Sailors konnten sich nie auf diesem schwarzen Gold entfalten. Glücklicherweise ist das aber Schnee von gestern und einige dieser Scheiben bekamen einen zweiten Frühling.

So geschieht das jetzt dank Noisy Plastics auch mit eben genannter D-Sailors. Das Label hat sich auf Vinyl-Veröffentlichungen spezialisiert und ist ein Ableger der Vinyl Manufaktur, die den großen runden Scheiben außerdem auch noch ein spezielles Etwas einhaucht. Sand-Filled, Liquid-Filled, diverse Kolorierungen. Alles Mögliche wird in streng limitierten Auflagen angefertigt, was das Sammlerherz deutlich höherschlagen lässt. Und nun ist die erste offizielle Veröffentlichung dieses neuen Labels eben jenes Ska-Punk Album aus dem Jahr 2004.

Die 1993 gegründete Band aus Jülich kam als The Drunken Sailors zur Welt. Gut zwei Jahre später änderte man den Namen in D-Sailors und nach zwei Tapes erschien das erste, selbst betitelte Album. Nach der 1997 veröffentlichten CD How to drive wurde Vitaminepillen Records auf die Band aufmerksam, nahm sie unter Vertrag und ein Jahr später kam mit A New Project dann auch die erste Scheibe bei diesem Label heraus. Viele Touren (auch in Brasilien) und Aufnahmen (auch weitere Alben) später war dann 2004 eben Lies and Hoes am Start. Und dieses Album liegt mir jetzt hier vor, in seiner ganzen Pracht, als Neuauflage.

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Und was es darauf zu hören gibt, das ist Abwechslung. Von schnellem Punkrock über Ska und Metal ist einfach alles dabei. Und trotzdem ist jeder einzelne Song nicht ausgegrenzt von der Homogenität des Gesamtkonstrukts. So startet die Platte gleich mal eher Heavy-Metal-Mäßig mit Uniform, welches dann aber schon in melodischen Punkrock übergeht. Bei So many others wird dann auch das Gaspedal etwas durchgedrückt. Worlds between us ist ein SkaPunk-Song und das Saxophon, welches die Band immer mal wieder einsetzt. Somit wird man in der Mitte des Albums mal mit etwas anderem Sound angefüttert, bevor dann Same Song on the Radio gleich wieder ganz anders los schießt.

Für Kids der 90er, was soll man anderes sagen, ist Lies & Hoes ein Muss. Es bringt alles, was in dieser Zeit und den frühen 2000ern den Melodic-Punk ausgemacht hat. Nostalgisches Feeling inklusive. Somit ist es nur logisch, dass eine solche Scheibe endlich ihr Vinyldebüt geben darf und hoffentlich bei vielen Menschen wieder aus den Boxen schallt. Gerne mehr dieser „vergessenen“ Scheiben auf die Platte pressen, Noisy Plastics. Ich wehre mich nicht.

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