Meistens macht es Spaß, ein Review zu schreiben. Manchmal überhaupt nicht. Das hier fällt leider in die zweite Kategorie. Was allerdings nicht an der Musik liegt. Als ich das Album erhielt, kriegte ich dazu die Info, dass Doug Dagger Krebs im Endstadium hat. Das Album sollte eigentlich erst später im Jahr erscheinen, wurde aber vorgezogen, damit Doug es noch mitkriegt. Heftig. Das musste ich erst mal verdauen. Ich wollte per se keinen Nachruf schreiben, wenn er noch lebt. Dann ging es bedauerlicherweise schneller als erwartet. Der zweite Schock dieses Jahr, nach Eddie Leeway die zweite Legende, die uns dieses Jahr verlässt. Verdammter Krebs! So schob ich das Review vor mich hin, weil ich irgendwie nicht wusste, was und wie ich das alles schreiben soll.
Ich habe mich dazu entschlossen, einfach auf das Album einzugehen. Denke, das ist das Beste gerade.
Da ist Doug dann wieder zurück mit seiner ersten Band. Den charismatischen Sänger dürften sicher die meisten kennen. Sei es nun als Sänger von The Generators oder von Schleprock oder halt von Doug & The Slugz. Eine einzigartige unverkennbare Stimme und immer coole mitreißende Songs, mit vorwiegend richtig guten Texten.
Doug & The Slugz war wohl eine der ersten amerikanischen Oi!-Bands überhaupt.
Auf Wreck The Neighborhood spielen sie auch das, was sie schon immer gemacht haben. Melodiösen mitreißenden Oi!. Das Album macht einem echt gute Laune vom ersten bis zum letzten Song. All Killer-No Filler! Kein einziger Song enttäuscht. Alle gehen straight ins Ohr und da bleiben sie hängen. Textlich geht es hauptsächlich um den Skinhead Way of life. Die Nachbarschaft zerstören, die Straßen sind unser und dass man um seine Szene kämpfen soll. Aber auch die berühmten Geschichtenerzähler kriegen bei War Stories die Meinung gegeigt.
Aber auch die Reenes kriegen einen Song gewidmet. There is nothing better in this World than an ice cold beer and a Skinheadgirl, heißt es im Song There is nothing better.
Klar können einige das alles als sehr klischeehaft oder plakativ sehen. Ich denke, man sollte das Ganze auch gut und gerne mit Humor nehmen. Weil ich denke Songs wie Beer Run kann man nicht ernst nehmen, aber es macht halt Sau Spaß.
Das Schöne an allem ist, dass Doug sich mit einem sehr starken Album von uns verabschiedet, das gleichzeitig von seiner ersten Band ist. Hier schließt sich dann wohl der sogenannte Kreis.
R.I.P. Doug „Dagger“ Kane
Titletrack
- Malicious Mischief
- War Stories
- Keep on Fighting
- There’s Nothing Better
- We Rule These Streets
- Fun!
- Wreck The Neighbourhood
- Steel Toe Joe
- Hazardous Headlines
- Working Away
- Beer Run