Die 2025er-Edition des Revolution Calling war als 5. Geburtstagsparty angesetzt. Lasse ich mal so stehen, wenn man das Sound Of Revolution mal außen vorlässt. Aber ja, anderer Name, aber eigentlich das Gleiche. Wie dem auch sei, ich hatte eigentlich überhaupt keine Lust, hinzufahren. Das lag jedoch nicht am Festival selbst, was ich an sich sehr mag, sondern war geschuldet, dass ich gerade aus dem Urlaub kam. Nach zwei Wochen voller Sonne und Erholung konnte ich mir nicht vorstellen, wieder hier im kalten Winter zu sein und dann in einer Halle voller Menschen und voller Krach.
Der Vorteil war aber der, dass ich noch im Urlaub war und von daher mal endlich früher losfahren konnte. Mir grauste es trotzdem. Jeder, der schon einmal auf dem Festival war, weiß, wie sehr ein Tag da schlauchen kann. Nun also zwei Tage.
Freitag, den 21. November 2025
Unser Hotel lag diesmal weiter weg, deshalb mussten wir Bus und Zug nehmen. Kamen dann aber doch recht mit Zeiten an. In der Halle war eigentlich noch gar nicht so viel los. Die Pre-Show gestaltete sich auch nur auf der Stronger Stage, was aber den Vorteil hatte, dass man alle Bands sehen konnte, ohne Abstriche zu machen.
Ingrown und Gag sah ich nicht so wirklich, da wir uns erst mal mit Freunden trafen, Getränkebons holten und die Lage abcheckten. Also fing unser Abend musikalisch mit No Turning Back an.
No Turning Back
No Turning Back sind ja quasi die Hausherren auf dem Festival. Hauptorganisator ist der Sänger der Band Martiijn van Heuvel, dem auch Stronger Booking gehört. Wer No Turning Back schon mal gesehen hat, weiß, was die Band bietet. Die niederländische Band mit einem Exil-Saarländer knüppelt seit 25 Jahren feinsten New-York-Hardcore. So auch an diesem Abend. Mit aber gerade mal einem Slot von 15 Minuten kann man eigentlich auch gar nicht so viel sagen. Dennoch: Meine 15 Minuten Lebenszeit waren gut investiert. Für mich schon mal eine sehr gute Aufwärmrunde.
Haywire
Haywire sind eine Band, die ich schon seit Anfangstagen auf dem Schirm habe. Zu der Zeit, als viele geile Bands wie Pilze aus dem Boden schossen, wie beispielsweise CMI, The Chisel, und eben Haywire. Alle waren ja auch irgendwie miteinander durch diverse Mitgliedertausche oder Kooperationen miteinander verbandelt. Austin, der Sänger von Haywire, war ja irgendwie in allen drei genannten Bands aktiv.
Ich fand Haywire für mich zwar nicht die beste von allen, sagte ihnen aber eine große Zukunft voraus in meinen Reviews von Conditioned For Demolition und For Better Or For Worse voraus.
Keine Ahnung warum, aber sie hatten irgendwas, was die anderen nicht hatten. Nun, meine Prophezeiung scheint sich zu bewahrheiten. Erst kürzlich waren sie auf großer Tour mit Dropkick Murphys und Frank Turner. Komisches Line-up in meinen Augen. Hier gehörten sie eher hin.
Ein bisschen skeptisch war ich allerdings. Die Reels, die die Band in letzter Zeit hochlud, bei denen Wrestling-Aktionen zu sehen waren, wo Leute durch Tische geslamt wurden, fand ich dubios. Ich traf Austin vor der Show am Merchstand, wo ich ein paar Worte mit ihm wechseln konnte, und er stellte sich dann doch als sehr sympathischer Typ heraus.
Klar sind die Wrestling-Einlagen gestaged. Und Haywire verstehen das Spiel mit den Socials sehr gut. Genauso gut verstehen sie das Merch-Game. Ja, triggert mich mit euren Comic-Motiven und lustigen Pins und zieht mir das Geld aus der Tasche. Gut, meine Schuld, dass ich auf sowas stehe, und die Merchpreise waren super fair.
Aber zur Show: Neil Diamonds Sweet Caroline lief vom Band und schon grölte die Halle mit. Austin dann mit Ansage: We are Haywire, this Song is called Haywire and the fucking Lyrics are…. HAYWIRE.
Die Halle explodierte förmlich. Alle gingen ab und feierten. Ja, das Ganze glich einer riesengroßen Party. Ich weiß gar nicht, wie viele die Bühne stürmten. Unfassbar geile Show.
Des Weiteren sprach Austin sich vehement gegen Nazis aus und erzählte eine Geschichte, dass bei ihnen zu Hause Nazis mal eine Show stürmen wollten, der Sänger von Gag wohl aber mit einer Knarre an der Tür stand und diese fernhielt. Ich bin zwar gegen Waffen, aber kann man hier sagen: Der Zweck heiligt die Mittel? Keine Ahnung. Amerika ist halt eben anders als hier.
Jedenfalls waren sich alle einig, dass das eine brutal gute Show war. Und ich schrieb gar ein paar Freunden, die erst am zweiten Tag kamen, was sie verpasst hatten und wie geil Haywire sind.
Whispers sind ja gar nicht meine Welt, und deshalb sparten wir uns die dann auch und machten uns auf zum Bierstand.
Crown Court
Auf Crown Court hatte ich mich eigentlich für diesen Abend am meisten gefreut. Für mich eine der besten neueren Oi!-Bands. Die Show selbst würde ich als Schall und Rauch bezeichnen. Also viel Schall aus den Boxen und viel Rauch durch Nebelkerzen, die die Band zündete. Die Briten kamen dann mit Krachern wie Mad In England und Kids Of The 20s um die Ecke. Und natürlich durfte der jetzt schon Klassiker Sammy Skyves nicht fehlen. Hierbei wurden Fahnen geschwungen (fragt mich nicht, welche das waren) und Rauchbomben gezündet. Wie im Fußballstadion. Sehr solider Auftritt. Allerdings gefiel es mir nicht, dass die Timeslots immer so dermassen kurz waren.
Death Before Dishonor
Death Before Dishonor ist halt für mich immer so eine Band, die ich mit gemischten Gefühlen sehe. Oft gesehen bei diversen Festivals und Shows, nie schlecht, aber irgendwie reißt es mich auch nie so wirklich mit. Manchmal langweilen sie mich. Mir fehlt da irgendwie das gewisse Etwas. Nach der Show bei Gesprächen mit Freunden, war ich nicht der einzige, der meinte, dass Bryan Harris nicht besonders fit und eher sehr mitgenommen aussah. Auf Bryan will ich später nochmal zurückkommen. Show war ok, aber nichts Besonderes.
Liar sparte ich mir dann wieder. Das ganze H8000-Ding war irgendwie nie meine Welt. Lieber Bier trinken und mit Freunden schnacken.
Slapshot
Slapshot spielten ihren zweitletzten Europaauftritt. Nun ja, was soll ich sagen? Leute, die mich kennen, wissen, was ich von ihnen halte. Klar sind Alben wie 16 Valve Hate oder Old Tyme Hardcore Klassiker des Genres. Und ja, immer wenn ich einen Song höre, denke ich: Geil! Allerdings konnte ich mich aus diversen Gründen nie für die Person Jack ’Choke’ Kelly begeistern. Ich sage allein nur Freundschaften mit Seth Putnam. Tiefer will ich jetzt aber auch gar nicht darauf eingehen. Die Show war energiegeladen. Choke zog knallhart durch, das muss ich ihm lassen, und rotzte seinen Hass heraus. Klar waren viele gerade auch deshalb hier. Die beiden letzten Male, dass man Slapshot in Europa sehen konnte. Viele waren auch super begeistert von der intensiven Darbietung. Wäre ich auch gewesen, aber wie gesagt.
Trapped Under Ice
Trapped Under Ice waren im Prinzip für mich der Hauptgrund, mir eine Karte für die Pre-Show zu kaufen. Zuletzt hatte ich TUI am 23. März 2012 in Trier im Balkensaal des Ex-Hauses gesehen. Verdammt lang her, verdammt lang, verdammt lang her (sagt mir danke für den Ohrwurm). Ich glaube, dass damals World Eater Vorband waren. Also die Band von Alex, der heute bei No Turning Back zockt. Manche Dinge haben echt eine Konstante.
Was Trapped Under Ice allerdings hier abzog, war mehr als krass. Justin Tripp sieht zwar mittlerweile aus wie ein Grundschullehrer, aber was der abfeuerte, war einfach mehr als genial. TUI spielten alle Hits. Pleased To Meet You, Born To Die, Do It, Stay Cold …
Ich fühlte mich echt nochmal in meine Jugend zurückversetzt. Dann passierte Schlimmes. Leider fiel ein Typ von der Bühne. Genaueres sah ich aus meiner Perspektive nicht. Allerdings wurde mir später von Freunden berichtet, dass er wohl voll aufs Gesicht gefallen war, dabei K.O. ging und um ihn herum direkt eine Blutlache entstand.
Justin brach sofort ab, und forderte die Menge auf, Platz zu schaffen und eine Rettungsgasse zu bilden, damit die Sanitäter durchkamen. Die Show kriegte dadurch eine über 20-minütige Pause, und keiner wusste, ob es überhaupt noch weitergehen würde.
Für alle, die sich Sorgen: Dem Typ geht es gut, er war tags darauf wohl auch wieder auf dem Festival.
Dann ging die Show doch noch mit drei Songs weiter und am Schluss spielten sie mit Believe einen meiner Lieblingssongs. Geil! Ich bin echt froh, dass ich TUI nochmal sehen durfte.
Dann passierte Unfassbares. Brendan Yates kam hinter seinem Drumkit hervor, nahm sich das Mikrofon und sie waren hier. Turnstile! What the fuck? Ich mag die neuen Sachen von Turnstile nicht mehr so sehr und ihre Auftritte sind auch nicht mehr meins, aber hier gehören sie definitiv hin. Genau das ist da, wo sie spielen sollten. Die Menge ging steil. Leider blieb es nur bei einem Song. Ich weiß nicht, ob mehr drin gewesen wäre, wenn der Unfall nicht passiert wäre. Trotzdem sehr geile Aktion, die in die Geschichtsbücher dieses Festivals eingehen wird.
Somit endete der erste Tag mit einer grandiosen Überraschung und bis hierhin war es ein super erster Tag. Noch ein Bierchen mit den Jungs aus Hamburg, die schon jenseits von Gut und Böse waren, dann traten wir die Rückreise ins Hotel an. Samstag sollte ja auch noch ein langer Tag werden.
Samstag, den 22, November 2025
Nach einer Dusche und einem ausgelassenen Frühstück mit gezonde Brotjes im Bioladen machten wir uns erneut auf den Weg zum Klokgebouw. Ja, die Hotelwahl war nicht die beste gewesen, und so mussten wir mit diversen Bussen fahren, was dazu führte, dass wir später als angedacht ankamen. Natürlich waren unsere Edger schon von Anfang an am Start. Gleich da, schrieb ich kurz. So kamen wir aber noch pünktlich zu Shutdown an.
Shutdown
Wieder eine Band, auf die ich mich übelst gefreut hatte. Mein Unmut, überhaupt aufs Festival zu fahren, war eh schon gestern Abend verflogen. Shutdown waren einfach unfassbar gut. Marc Scondotto ist eh ein unfassbarer Sympathiebolzen. Die Band feuerte aus allen Rohren: Few And Far Beyond, Against All Odds, aber auch viele Songs der dieses Jahres erschienenen E.P. By Your Side.
What Are You Thinking zum Beispiel. Wobei Marc nochmal auf die Thematik dieses Songs einging. Und Inklusion für behinderte Menschen forderte. Super fetter Start. Das Einzige, was ein wenig schade war, war, dass gar nicht so viel los war. Wer nicht da war, hat was verpasst. Posicore at it’s best.
The Take
Für uns ging es mit The Take weiter, die auf der kleinen Warzone-Stage spielten. Urgesteine der Szene. Die Musiker spielten schon bei Biohazard, Madball oder Agnostic Front, nur um ein paar zu nennen. Nun aber in Oi!-Gefilden unterwegs. Der Sound war fett, die Energie stimmte, und so lieferten The Take ein fettes Set ab. The Skins Are Out Tonight, Class War, Revolution Now …
Nur Craig Setari (SOIA) am Bass sah hier ein wenig deplatziert aus. Seine Oi! Oi! Oi! Rufe wirkten auch teilweise ein wenig komisch. Kommt aber auch vielleicht daher, dass man ihn eher bei SOIA im Kopf hat. Jedenfalls war an der Show nichts auszusetzen. Well done!
Killing Time
Die New Yorker Hardcore-Legende Killing Time machte keine Gefangenen und startete ihr Set mal direkt mit Telltale. Wow, das ging direkt mal gut ab. Anthony Comunale stampfte auf der Bühne umher, als würde er sonst nichts tun. Eine Wahnsinnsbühnenpräsenz hat dieser Mann und zieht es komplett durch. Dass es gut sein würde, hatte ich gehofft, dass es dann so gut wurde, hätte ich nicht vermutet. Selbst als Anthony’s Mikrokabel herausgerissen wurde, schien es keinen zu stören, und irgendwie merkte er es auch nicht. Die Crowd moshte einfach mal gefühlte 5 Minuten weiter ohne Gesang. Unfassbar gute Show dieser Urgesteine des NYHC. Eines der Sets, die mir auf dem ganzen Festival mit am besten gefiel.
Die Wege meiner Freundin und mir trennten sich dann. Sie wollte zu Terror. Terror haben wir in den letzten Jahren allerdings gefühlte 100 Mal gesehen und werden sie nächstes Jahr zumindest einmal auf dem Tells Bells sehen. Deshalb entschied ich mich, mit meinem Kumpel Nico zu The Beltones zu gehen, die ich bis dato noch nie gesehen hatte.
The Beltones
Die Band versuchte wirklich ihr Bestes. Ein Sänger, der ein wenig an Frankie Stubbs von Leatherface erinnert, vom Gesang her. Der Sound der Band? Streetpunk mit Souleinflüssen. Eigentlich saugeil, nur dass die Jungs mir irgendwie leidtaten, da der Sound miserabel war. Das merkte man auch irgendwie dem Publikum an, das nicht wirklich mitging. Sehr schade. Allerdings amüsierten wir uns köstlich über den Bassisten, der auf charmant witzige Art total gelangweilt aussah, und nur ab und an mit dem Kopf nickte, als würde er gerade versuchen, nicht einzuschlafen. Ich mache der Band keinen Vorwurf. Eher der Person am Sound.
Nachher traf ich mich wieder mit meiner Freundin, die meinte, dass Terror gut war. Nun ja, aber ich hab The Beltones dann auch mal gesehen. Wir aßen was und gingen dann zu Rigworm.
Ringworm
Ringworm waren neben Integrity eine Band, die früher sehr oft bei mir liefen. Integrity tuts immer noch, Ringworm irgendwie nicht mehr. Trotzdem wollte ich sie mal live sehen. Um ehrlich zu sein sah ich mir genau zwei Songs an. Das funktionierte für mich irgendwie nicht, und so landete ich dann wieder bei Slapshot.
Slapshot
Ach ja, da waren wir dann wieder bei Slapshot. Da, wo ich eigentlich gar nicht hinwollte. Wie am Abend zuvor. Über die Performance kann ich nichts Schlechtes sagen. Naja, jetzt kann ich auf Lebzeiten behaupten, dass ich auf der letzten Europashow von Slapshot war, das nimmt mir keiner, haha! Das Set endete dann mit Hang Up Your Boots. Goodbye Slapshot, ich werde euch nicht großartig vermissen.
Cold As Life
Weiter ging es mit Cold As Life. Ich war wirklich auf die Band gespannt. Eine Band mit einer krassen Geschichte und einer krassen Vergangenheit. Diese Vergangenheit beinhaltet Gewalt, heftigen Drogenkonsum, einen bewaffneten Raubüberfall, Gefängnisstrafen und den Tod durch die Ermordung eines Bandmitgliedes. Puh! Heavy stuff. Trotzdem ist Born To Land Hard ein bomben Album. Hier ist nichts gespielt, es ist einfach verdammt real.
Die Show kann man mit zwei Worten beschreiben: evil und intensiv. Jeff Gunnels agierte wie ein tollwütiger, räudiger Werwolf. Und man konnte fast schon Angst vor ihm haben. Er animierte das Publikum zum Stagediven, wobei keiner so wirklich darauf einging. Irgendwie kein Wunder. Ich glaube, die meisten hatten vielleicht ein wenig Bedenken, ihm zu nahe zu kommen. Dabei wirkte er allerdings eher sympathisch. Im Pit moshte gar ein Rollstuhlfahrer.
Alles in allem eine sehr gute, sehr krasse, druckvolle Show, die ich persönlich in der Sparte Hatecore kategorisiere, ohne den braunen Schwachsinn zu meinen, sondern in der Kategorie Neglect.
Gorilla Biscuits
Nach dem ganzen Hass und der ganzen Wut musste was Positives her, damit man nicht die Balance verliert. Also auf zu einer meiner All-time-Favs: Gorilla Biscuits.
Ja, verdammt, ich liebe diese Band. Rixe spielten zwar nebenan, die ich auch gerne gesehen hätte, aber hier musste ich Abstriche machen. Letztes Jahr spielten CIV hier und ich meinte damals in meinem Bericht: Nächstes Jahr gerne wieder, aber bitte mit den Gorillas. Scheinbar wurde ich erhört. Die Halle rund um die große Revolution Stage war voll bis unters Dach.
Nach dem wohl schlechtesten Trompeten-Intro, das es wohl jemals gab, stürmte die Band die Bühne und ab ging die Post. Voller Energie, voller Positivität wie immer. Live kann man sich ihnen einfach nicht entziehen. Ich fand sie Anfang des Jahres in Saarbrücken ein wenig besser, was aber nicht an der Band lag, sondern eher am Gefühl einer kleinen Clubshow. Definitiv wieder ein Highlight und die Setlist dürfte wohl die gleiche gewesen sein wie in Saarbrücken. Gut, was will man mit einem Album auch großartig sonst spielen.
Eins störte mich ein wenig: Ja, es ist Usus, bei einer Hardcoreshow mitzusingen und sich das Mikro zu schnappen. Alles super, wenn aber Leute sich das Mikro nehmen und fast ganze Songs zum Besten geben, finde ich das ein wenig nervig.
Wir sind nicht auf einer Karaoke-Show. Meine Meinung. Kann aber jeder sehen, wie er/sie will.
American Nightmare
Auch wieder eine Band, auf die ich mich mehr als freute, zum einen, weil sie verdammt gut sind, zum anderen, weil ich sie noch nie live gesehen hatte. Was American Nightmare ablieferten, war eher der American Dream. Unfassbar, was die an Energie herüberbrachten. So verdammt schnell gespielt mit massiven Hits. Mir blieb hier manchmal echt die Spucke weg. Das war der pure Abriss! Sicherlich einer der besten Auftritte auf dem Festival. Schade nur, dass mal gar nicht so viele Leute zugegen waren.
Booze & Glory
Von Booze & Glory bekamen wir gerade noch zwei Songs mit, schade eigentlich, da meine Wenigkeit die Band sehr mag. Immerhin reichte es, um Only Fools Get Caught mit zu grölen.
Zu Hatebreed wollte ich auf keinen Fall. Ich kann kaum was mit der Band anfangen. Mir sind sie einfach zu stumpf und ich finde immer, dass sie eher auf Festivals gehören, wo Slayer und Konsorten spielen. Mir ist das zu sehr mit Metal durchzogen.
Also auf, zum für mich wahren Headliner!
Cockney Rejects
Weil die sind Punk. Muss man Cockney Rejects noch vorstellen? Kaum! Die eigentliche Ursprungs-Oi! Band. Wer sich ein wenig auskennt, weiß, was diese Band alles durchgemacht hat und was Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger auf ihren Konzerten los war. Wie die Band fast daran zerbrach. Schön, dass sie immer noch hier sind. Und schön, dass man sich ein Konzert von ihnen heutzutage in voller Ruhe angucken kann. Stinky ist schon ein Phänomen. Der Gute ist mittlerweile 61 Jahre alt, aber müsste ich sein Schattenboxen praktizieren, ohne zu singen, würde das reichen, um umzufallen.
Die Band lieferte und es war einfach unfassbar gut. We Are The Firm, Oi! Oi! Oi!, I’m Forever Blowing Bubbles, War On The Terraces, East End Hits am laufenden Bande. Eine großartige Show beendete für mich dieses großartige Wochenende. Oi!
Danach machten wir uns auf den Weg zu unseren Schlafgemächern. Was ich noch andeuten wollte, ist, dass die ÖVP in Eindhoven eine Schande ist. Nachts fährt hier nichts mehr, und so mussten wir auf ein Taxi zurückgreifen, da wir nicht anderthalb Stunden durch die Kälte laufen wollten. Das wissen diese miesen Taxifahrer allerdings auch, und verlangten 50 Euro ohne Taxometer. Blöde Halsabschneider. Am Schluss fanden wir einen, der es für 45 tat. Meine Freundin war verdammt sauer. Für nächstes Jahr haben wir wieder unser altes Hotel, da kann man in zwölf Minuten zu Fuß hin.
Sonntag, den 23. November 2025
Als ich wach wurde und gerade meine WhatsApp checkte, sah ich, dass Stephen Corners mir geschrieben hatte. Der Text war folgender:
Hast du Haywire noch gesehen? Komplett Assi, die Band, obwohl der Sound gut war. Hast du die Aktionen von denen mitbekommen und vom Death Before Dishonor Sänger? Der hat grundlos einen offiziellen Kameramann auf der Bühne komplett zusammengewichst und der Bassist hat auch noch nachgetreten. Der sah komplett übel aus, hab den danach gesehen.
Disclaimer. Ich war nicht mehr vor Ort und kann nur das berichten, was ich nachher auf Videos sah. Auf einem Video ist zu sehen, wie Austin einen Fan einen Ellbogen in den Hals rammt. Und nach einem Stagediver tritt. Was viele behaupten, dass der Typ dadurch einen Zahn verloren hat, entspricht nicht der Wahrheit. Vielmehr handelt es sich um Kaugummi oder Snus. Die Aktion ist nicht sonderlich cool, allerdings kann man auch sagen, dass der Fan übertrieben hat, sich an Austins Hals klammerte, das Mikro haben wollte und Austin irgendwie selbst im unteren Bauchbereich traf. Unter Adrenalin und der Energie einer Show kann es zu Überreaktionen kommen. Nicht cool, aber vielleicht verständlich.
Hier im Video bei 09:27 zu sehen. Bei Minute 27:49 erklärt Austin auch noch einmal was man einfach nicht zu tun hat. Also schon verständlich irgendwie alles.
Was Bryan allerdings geritten hat, möchte ich gerne mal wissen. Hier im Video zu sehen auf der linken Seite. Ich würde hier wirklich gerne ein Statement von der Band über die Ereignisse lesen. Ob der Kammermann im Vorfeld irgendwas gemacht hat, weiß ich nicht. So sieht das Ganze aber aus, als wurde er grundlos zusammengeschlagen, auf ganz feige Art und Weise.
Das wirft nicht unbedingt ein gutes Licht auf die Band. Ich gebe auch nichts auf Spekulationen. Ihr könnt gerne was schreiben, wenn ihr was wisst, oder ordentlich über die Aktionen diskutieren. Jedenfalls ist die Aktion aus dem Winkel betrachtet mehr als asozial.
Fazit
Wieder einmal ein wunderbares Wochenende im Hardcore-Mekka. Coole Shows, tolle Stimmung, allerdings schlauchen zwei Tage ungemein. Apropos zwei Tage. Das Festival wird von nun an immer an zwei Tagen stattfinden. 2026 findet es am 20. und 21. November statt. Martijn hat zwar ein paar Bands angekündigt und es gibt Mutmaßungen. Ich werfe allerdings keine Namen in den Raum, bis dass irgendwas offiziell ist. See ya!
Shout Outs:
Petrik mit e und Josh, Nico (Bordsteinkante.net),Leidinger (ich hab gehört, wir schlafen in Düsseldorf miteinander), Michael (7 Hours), Fabio, Zechi (New-Core Music Magazin) und seine bessere Hälfte Kathrin. Ulli (man, ist das geil hier!) und seine Frau, Verena, Nici aus Kassel, Murre (ich bin zu alt für den Scheiß) Zündel, Andy, Stephen Corners, Frank Jantzen und die ganze Nord-Crew LL Kühl J (bei mir beschweren sich inzwischen die Skinheads, dass ich mit Jogginghose unterwegs bin), Schappi und Strecke. Und zu guter Letzt bei meiner baldigen Frau Silke, die den ganzen Quatsch immer mit supportet.
Danke für das geile Wochenende!


















