Burger Weekends ist eine Punk-Rock Combo aus Osnabrück, die sich unter den Namen 2014 gründete. Es folgte ein Demo, welches die Band wiederum schnell ein Debütalbum folgen ließ. Dies erschien unter dem Titel „Fat Mutation“ auf Wanda Records.
Wir hatten Burger Weekends zu ihrem Bandnamen und ihrer Burgerliebe, ihren musikalischen Einflüßen, den anstehenden Shows und den Plänen der Band im Interview.
Interview mit Burger Weekends
Wir sind eindeutig von den RAMONES und Konsorten beeinflusst, manch einer spricht da ja vom sogenannten „Ramonescore“
AFL: Hey, wie geht’s? Danke euch fürs Interview! Könnt ihr euch für alle, die euch bisher noch nicht kennen, einmal kurz vorstellen? Wer seid ihr, woher kommt ihr, was macht ihr, wohin wollt ihr? Die berühmten W-Fragen halt!
Andres: Ja, vielen Dank für das interesse. Wir sind die BURGER WEEKENDS aus Osnabrück. Angefangen haben wir im Frühjahr 2014 und seit gut 10 Monaten sind wir in dieser Besetzung zu dritt. Ich spiele Schlagzeug im Stehen und singe dabei. Wo wir hin wollen? Am besten auf jede Bühne und an jede Theke. Da fühlen wir uns am wohlsten, da es unendlich viel Spaß macht.
Michael: Ich bin Michael und komme im Gegensatz zu den anderen gar nicht aus Osnabrück, sondern aus Dortmund. Muss also für jede Probe ganz schön in der Weltgeschichte rumpendeln. Im März 2016 habe ich den Bass der BURGER WEEKENDS übernommen, nebenbei bin ich noch Sänger und Gitarrist bei „Die BAND“ aus Dortmund. Meine Kollegen haben mir den Spitznamen „Sexy“ verpasst. Warum, solltet ihr sie selber fragen, haha!
Martyn: Ich bin der Martyn…ne. Komme aus Münster und lebe im Osnabrücker Exil. Ich spiele die Gitarre und habe die Band mit Carlos zusammen aus Langeweile im Suff gegründet.
AFL: Wie zum Teufel seid ihr auf den Bandnamen BURGER WEEKENDS gekommen? Unter der Woche Burgerverbot ist ja nicht so cool!
Andres: Der Name kam sehr spontan während unserer ersten Probe im Frühjahr 2014. Damals noch mit Manu am Bass. Wir hatten irgendwas mit „Weekend“ im Kopf. „Wild Weekends“ und sowas. Aber da gibt es ja bereits Songs von, wie von den ZEROS oder das altes Label vom Holgi, welches so hieß und Ende der 1990er Jahre ja so coole 7“ Singles rausbrachte, wie die BACKWOOD CREATURES, NIMRODS oder den „Straight Into The Action“ Sampler. Der wohl beste Punk-Sampler der in Sachen Punk/Garage/R&R in Deutschland rauskam, neben dem „Weird, Waxes & Wired“ oder dem „Motormania 2000“, wie ich finde. Aber nur „Weekend“ war doch zu langweilig, also musste noch was her. Spontan kam der leckere Burger ins Gespräch und – zack – hatten wir einen neuen Namen. Eingängig und auch um Suff ist der Name gut zu merken, hehe.
Michael: Ich bin ja erst später in die Band gekommen und hatte mit der Namensfindung nichts mehr zu tun. Der Name passt aber auch bei mir wie Arsch auf Eimer, da ich ein riesiger Burger-Junkie bin. Wenn man auf Tour ist, braucht man dann nicht lange überlegen, wo man essen gehen soll, was recht praktisch ist.
Martyn: Im Suff.
AFL: Eure Musikstil ist ja doch schon recht speziell. Ich würde sagen, irgendwo ein Mix aus Punk-Rock und Elvis-Rock! Wie würdet ihr euch musikalisch den selbst einordnen? Habt ihr besondere Einflüsse, die genannten werden sollten?
Andres: Punk-Rock ist ganz richtig. Und ja, die Ramones sind für uns schon sehr wichtig. Ingo Donot meinte mal zu mir das ihn das an PINHEAD GUNPOWDER erinnern würde. Also klassische Lookout Records Schule. Den Begriff „Elvis-Rock“ hat uns aber noch niemand gegeben. Finde ich aber super. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass wir halt auch einige klassische Rock & Roll oder Powerpop Elemente in unserer Musik haben. Da dürfen so großartige Leute wie Del Shannon oder Jan & Dean oder Dion nicht fehlen. Wir sind tatsächlich von vielen solchen Sachen beeinflusst. Und natürlich spielen Biere eine Rolle in der Band. Uns kommen die besten Ideen für Songs, wenn wir über Stunden im Proberaum abhängen, viel trinken und dann spontan was spielen. So sind tatsächlich schon einige Knaller wie „Red Haired Girl“ oder „Dead Romance“ entstanden. Zum Glück nehmen wir die Lieder direkt mit dem Handy auf, damit wir auch ja nichts vergessen. Am nächsten Tag sind wir dann immer sehr überrascht und erfreut darüber das, dass ausgedachte Zeug auch noch nüchtern Sinn macht, hahaha! Burger-Style!
Michael: Wir sind eindeutig von den RAMONES und Konsorten beeinflusst, manch einer spricht da ja vom sogenannten „Ramonescore“. Für mich war es ein Sechser im Lotto, den Platz in der Band zu bekommen, da ich schon vorher ein riesengroßer Fan dieser Musikrichtung war. Ich höre privat kaum was Anderes.
Martyn: Ganz klar die Ramones und die ganzen 90er Jahre Lookout-Bands. Vielleicht auch ein bisschen Elvis.
AFL: Nach einem Demo habt ihr 2015 euer „FAT MUTATION“ auf Wanda Records veröffentlicht. Wie kam den der Kontakt zwischen euch und dem Label zustande?
Martyn: Das war eher Zufall. Wir haben Wanda 4 Songs geschickt und hofften, dass die vielleicht eine 7“ machen. Aber Monster wollte dann alle Songs und das Album rausbringen. Dazu sei noch gesagt, dass das Album ein halbes Jahr vorher schon auf CD bei Ramone To The Bone veröffentlicht wurde.
Andres: Das stimmt. Wir hatten nur wenige Labels angefragt und Wanda war direkt im ersten Schwung dabei. Monster hat sich auch direkt gemeldet und wir hatten alles schnell geklärt. Total geil! Für uns ist es der absolute Hammer da mit dabei zu sein, auf dem Label. Neben so coolen Bands wie LOS PEPES, CRAZY SQUEEZE, NAZI DOGS, CYANIDE PILLS, GAGGERS, EROTIC DEVICES, NOT AMUSED oder OUTCASTS, DUNCAN REID oder NERVE BUTTON seine LP veröffentlichen zu können ist das beste was uns passieren konnte mit der Debut Scheibe. Und die CD Version erschien ja auch noch etwas davor beim Marc von RTTB. Das war nach unserem Demo unsere erste Chance was zu veröffentlichen. Und nicht zu vergessen wäre das limitierte Demo-Tape welches bei Maik, von Aldi-Punk, mit zwei exklusiven Songs mehr erschien.
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AFL: Ist denn schon ein Nachfolger von dem Album geplant? Falls ja, könnt ihr schon ein paar mehr Details verraten?
Martyn: Wir sind gerade im Studio und nehmen ein paar Songs auf. Vielleicht klappt es ja diesmal mit der 7inch.
Andres: Ja, wir sind zwischen unseren Konzerten immer wieder mal im Studio um neue Songs einzuspielen. Im Februar werden wir dann auch endlich damit durch sein. Dann soll das auch so schnell wie möglich veröffentlicht werden. In welcher Form wissen wir aber noch nicht. Wir haben wie immer, tausend Ideen im Kopf. Aber das werden wir dann die Tage bei Burger und Bier noch besprechen. Darauf freue ich mich schon.
Michael: Darf man seine eigene Musik hören? Wenn ja, muss ich gestehen, dass ich mir permanent das Live-Video von unserem kommenden Song „Dead Romance“ auf YouTube anschaue. Ich kann es kaum erwarten, die fertige Studio-Fassung davon endlich zu hören.
AFL: Weil es ja wirklich kaum besser passen könnte, spielt ihr Ende Januar einige Shows mit den MURDERBURGERS. Seid ihr von der Band selbst angeschrieben worden? Was habt ihr in diesem Jahr sonst so für Pläne?
Andres: Genau, in Hamburg und in Kiel werden wir dann endlich mit den MURDERBURGERS zusammen, den Abend musikalisch gestalten. Bei der letzten Europa-Tour sollten wir bereits mit denen spielen, aber der Van war im Arsch und sie schafften es nicht nach Osnabrück. So spielten wir dann alleine im Substanz und hatten die genialen Veggie-Burger die es extra dafür gab, für uns. 2013 hatte ich die Jungs mal in unseren ehemaligen Proberaum für ein Konzert. Das war richtig geil. Seitdem ist man immer wieder in Kontakt und hatte die Idee was zusammen zu machen. Jetzt klappt es ja auch endlich mal für zwei Tage. Ich wusste schon im Herbst das die Band kommen sollte und fragte nach den Dates für Deutschland. Kurz darauf übernahm dann ja der Nico von Subkultura das booking für die Shows und ich fragte Frasier und Nico ob sich da was machen ließe. Tja, das ging dann auch klar für alle und wir freuten uns darüber. Das Jahr 2017 möchten wir nutzen um so viele Konzerte wie nur möglich zu spielen und Freunde zu treffen. Auch wollen wir endlich wieder ins Ausland um Konzerte zu spielen. Belgien oder Holland sind immer gut zu uns gewesen. Ich hätte mal Bock auf Spanien. Auf jeden Fall geht es im September nach Finnland. Und das wird garantiert supergeil!
Michael: Ich habe MURDERBURGER-Frontmann Fraser schon vor Jahren als Mercher von TEENAGE BOTTLEROCKET kennengelernt, damals hatte ich seine Band noch gar nicht so richtig auf dem Schirm. Jetzt gemeinsame Konzerte spielen zu können, ist natürlich der Oberhammer. War bei den Bandnamen ja auch echt mal überfällig. Ansonsten freue ich mich in diesem Jahr auf Konzerte im Ausland, da ich noch nie außerhalb von Deutschland Gigs gespielt habe.
Martyn: Unsere Pläne für dieses Jahr? Hm … eine 7“ rausbringen, im Herbst eine kleine Finnland-Tour, viele Shows spielen, alte und neue Freunde treffen!
AFL: Wen ihr euch aussuchen könntet, mit welche Band ihr denn einmal auf Tour gehen könntet, welche Band würdet ihr wählen und wo sollte die Tour dann stattfinden?
Michael: Eine US-Tour wäre der Knüller! Am besten mit meinen Kumpels von TEENAGE BOTTLEROCKET – eine meiner absoluten Lieblingsbands und echt lustige Typen!
Martyn: Ich würde wohl ganz gerne mal mit SCREECHING WEASEL auf Tour gehen. Hey Suburbia war der erste Poppunksong der mich gepackt hat. Von da an ging es los und ich glaube der Ben ist immer für ein paar Schoten gut.
Andres: Hahaha, ja mit SCREECHING WEASEL würde es garantiert nicht langweilig werden. Ich würde einen flotten Dreier mit den PARASITES und den YUM YUMS vorschlagen. Durch Asien oder Spanien. Und direkt im Anschluss mit NEON BONE durch Südamerika.
AFL: Was hört ihr den sonst momentan so? Hattet ihr 2016 ein absolutes Lieblingsalbum?
Andres: Heute liefen mal wieder alle STITCHES Singles durch. Kommt halt wie immer auf die Tagesform an. Gestern waren es LOS CRUDOS. Meine persönlichen Favoriten waren 2016 MEGA „Conversation About Nothing“ und das DESCENDENTS Album. Dann noch „Treibsand“ von DUESENJAEGER und natürlich die Releases von meinen anderen Bands, wie die RAZOR SMILEZ Picture LP und die SENTIMENTS Demos. Garantiert habe ich was vergessen, aber dafür müsste ich jetzt aufstehen und die Platten durchsuchen.
Michael: Neben dem ganzen Pop-Punk-Zeug war „First Ditch Effort“ von NOFX im letzten Jahr eine ganz heiße Scheibe. Für mich vielleicht sogar das beste NOFX-Album von allen. Ich höre es immer noch fast täglich rauf und runter.
Martyn: Ich höre alles Mögliche. Powerpop, Poppunk, Punkrock, Rock’n’Roll, Garage… Ein Lieblingalbum habe ich nicht. Es kommt immer auf die Stimmung an.
AFL: Letzte Frage! Was ist euer Lieblingsburger und wo gibt’s den?
Michael: Geht einfach zu „Food Brother“ in Dortmund und bestellt irgendwas – der Laden ist absolute Weltklasse!
Martyn: Mein Lieblingburger? Gute Frage! Vielleicht der Bad Iburger? Nee, kein Plan.
Andres: In Osnabrück kann ich ganz klar „Vallo“ empfehlen. Praktischerweise nur eine Straße weiter vom AZ und meinem Zuhause. Ansonsten sind wir für jeden Tipp dankbar. Wir sind relativ oft unterwegs und da hilft gutes Essen immer.
AFL: Danke für das Interview! Habt ihr noch etwas, dass ihr loswerden möchtet oder irgendwelche Abschlussworte?
Martyn: Geht mehr auf Konzerte, support your local scene, kauft Vinyl und bleibt sauber.
Andres: Da kann ich Martyn nur zustimmen! Danke für das Interview und noch viel Spaß weiterhin mit eurem Blog. Zines und Blogs lese ich persönlich am liebsten. Ich glaube so langsam müsste ich über 1000 Zines haben. Gibt nix besseres. Vor 20 Jahren habe ich auch damit angefangen Zines zu machen. Jetzt bin ich fest beim Monkey Business mit dabei. Ein Zine welches ich mit ein paar Freunden zusammen mache. Da geht es um Fußball und Punk-Rock. Aber gut, ich höre jetzt mal besser auf. Also: Immer austrinken! Und: Bleib dir treu, Babe!