Tom Unterweger und die tanzenden Leichen gründeten sich 2016 und haben mit Soundtrack zum Ende der Welt dann schon im Folgejahr ein Debütalbum vorgelegt. Die morbide und sehr abstrus agierende Band aus Österreich hat mit ihrer provokanten Art auch schon gut für Furore gesorgt und arbeitet aktuell am dritten Longplayer.
Nun hat der Frontmann aber selbst eine EP eingespielt, die offensichtlich ein Konzept hat – Kommunismus. Die Songtitel Meine Freundin und der Kommunismus, Lenin, Adios mein Kommandant und Die Resolution des Prekariats sind ja deutlich *Zwinkersmiley. Tom Unterweger hat hier als Multiinstrumentalist fungiert und alles selbst arrangiert.
Die ersten beiden Songs Meine Freundin und der Kommunismus und Lenin sind Poppunk-Nummern. Gut ins Ohr gehend, melodisch, textlich lustig und ironisch. Der Gesang ist gewöhnungsbedürftig. Irgendwie geht das vom Stimmlichen her etwas in die Psychobilly-Richtung. Aber man kann schon etwas durchdrehen, wenn die eigene Freundind den Kommunismus mehr liebt, als einen selbst.
Dreht man die 7inch um, dann erwartet einen ein ganz anderes Bild. Die B-Seite ist nämlich musikalisch komplett anders. Adios, Mein Kommandant ist ein, vom Keyboard getragener Song. Irgendwie Synthiepop-Rock. Ganz schwer einzuordnen. Muss man echt selber hören. Und das abschließende Die Resolution des Prekariats klingt teils, als wurde es von russischen Gefangenenchören eingesungen.
Tom Unterweger hat mit Hochmut und Zerfall eine 4-Song-EP eingespielt, die ich ganz klar als Geschmackssache bezeichnen muss. Für mich klingt die A-Seite recht cool und das kann ich mir super anhören. Die B-Seite trifft meinen Geschmack nicht. Das ist aber nicht gleichbedeutend damit, dass sie schlecht ist. Gespannt bin ich, wie dann das angekündigte Album in 2023 klingen wird.