Die Waltons sind zurück im Sattel. Nein, natürlich nicht die Fernsehfamilie sondern die bereits 1985 gegründete Cowpunk-Band aus Berlin. das erste Album seit 10 Jahren und jetzt auf dem kleinen, aber feinen Label Quasilectric. Wer sich fragt, was Cowpunk ist: nun, ein Punksubgenre, das Country- beziehungsweise Hillbilly-Einflüsse verarbeitet. Am bekanntesten dürfte wohl Social Distortion sein, die zumindest eine zeitlang auch diesem Genre anhingen. Auch X zählen dazu, zumindest laut englischer Wikipedia.

The Waltons waren vor allem in den 1980ern bis Mitte der 1990er populär und gingen dann so ein bisschen unter. Thrust of the Vile hieß glaube ich ihr populärstes Album. Sie hatten sogar Konzerte hinter dem Eisernen Vorhang. Aus den 1990ern kennt man vielleicht noch Stand By Your Man mit Bela B. Ich hatte sie leider nicht ganz so auf dem Radar zu ihrer aktivsten Zeit. Umso freudiger war ich, dass ich die Band vermittelt bekam. Und die ersten beiden Hördurchgänge des Albums waren echt gut. Ich gebs ja zu, ich bin ein lahmer Reviewer, muss mir jede CD zig mal anhören, bis ich mir eine Meinung darüber erlauben kann. Hier habe ich allerdings keinen Durchgang bereut.

Lieder wie Back in the Saddle II und You’re Still a Part of Me kann man gut mitsingen, die Refrains sind gut durchdacht und auch der Rhythmus ist einer, bei dem man mit muss. Ich hatte mich mal länger mit Hank Williams III im Rahmen eines Wikipedia-Artikels beschäftigt und da auch viel von ihm gehört. Einige der Passagen erinnerten mich auch sehr gut daran.

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Die texte sind eigentlich ziemlich Country-like, naja, sagen wir Outlaw-Country-like. Im Gegensatz zu ihren früheren Veröffentlichungen sind die Metal-Elemente etwas zurück gefahren. Hervorstechend ist neben den beiden eben genannten auch die Trump-Replik America First. Aber eigentlich sind alle Songs gut hörbar, eignen sich zum Autofahren, aber auch zu Grillabenden.

Goin‘ Rodeo basiert wohl auf einem Johnny-Cash-Song, konnte aber keinen Titel von Cash finden. Ist auch ein älteres Stück der Waltons im neuen Gewand und macht sozusagen den Rausschmeißer.

Tolles Comeback-Album der Cowpunk-Legende!

Titelliste:
1. Intro 2:36
2. Western Trail 2:47
3. Back in the Saddle 2:58
4. Whisky on the Borderline 2:58
5. Don’t Reach out for My Mind! 3:10
6. You’re Still a Part of Me 3:21
7. Angels 2:58
8. America First! 2:33
9. Anger 2:45
10. The Sunlight 4:20
11. Riding a Dead Horse 3:33
12. Without a Bass 3:14
13. Faith 3:10
14. Dark Valley 3:06
15. Goin‘ Rodeo 2:03

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– Playlist: Happy Release Day
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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
waltons-back-in-the-saddle-review-2018Tolles Comeback-Album der Cowpunk-Legende.

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