Am 15. Juni erscheint das groß angekündigte neue Album der Blackout Problems via Uncle M. KAOS wird dabei nicht einfach nur so auf den Markt gebracht, die Münchner haben sich für dieses Release so einiges einfallen lassen.

Zum einen hattet Ihr die Möglichkeit, ein WohnzimmerKAOS-Konzert zu gewinnen. Dieses wird am 17. Juni stattfinden. Zum anderen gibt es eine fette LP Deluxe Box für einen recht geringen Aufpreis. Hier sind neben ein paar persönlichen Überraschungen, wie z.B. signierten Polaroids, eine weitere 7″ mit den Songs Off und On und eine CD mit dem Titel KAOX enthalten. Zu KAOX komme ich später nochmal – ich durfte nämlich auch darauf schon einen Blick werfen. Außerdem begeben sich die Münchner mit ihrem neuen Album im Gepäck auf ausgiebige Tour – die Termine findet ihr hier.

Nun zum eigentlichen Thema: KAOS.

Blackout Problems Pressefoto by Ilkay Karakurt

Als großer Fan des Debütalbums Holy, habe ich mich sehr über den Opener der neuen Scheibe How Are You Doing? gefreut. Dieser Song knüpft an die energiegeladenen Tracks des Debüts an – einfach geil! Meine anfängliche Euphorie nimmt allerdings bereits beim zweiten Song – dem Titelsong KAOS – deutlich ab.

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Während die mitreißenden Nummern des ersten Albums vom langsamen Opener One und dem atmosphärischen Schlusslicht Poets of Protest lediglich in einen kunstvollen Rahmen gesetzt werden, wird das Tempo der aktuellen Platte deutlich gedrosselt. Der Sound klingt recht düster, die Stimmung wird gedrückt. Obwohl in den Songstrukturen immer wieder mit Spannungsaufbau gearbeitet wird, erreichen die Songs ihren Höhepunkt – wenn überhaupt – allerdings erst recht spät. Keine Frage – qualitativ ist der Sound der Jungs immer noch sehr hochwertig, für diese Art von Musik bin ich vielleicht einfach nur zu ungeduldig oder zu gut gelaunt.

Die jugendliche Frische, die energiegeladenen Refrains und die postive Stimmung, welche mich mit Songs wie Black Coffee oder Boys Without A Home vom ersten Album so gefesselt haben, fehlen mir hier einfach. Dennoch gibt es wie bereits erwähnt neben dem Opener noch ein paar weitere Highlights. Die Songs Difference und Queen zeigen sich wieder gewohnt mitreißend und machen auch live richtig Laune. Genau diesen Sound habe ich erwartet. Hätte es noch ein paar Nummern mehr von dieser Sorte gegeben, hätte ich einfach die ein oder andere elektronische Spielerei überhört und eine volle 5 Sterne Bewertung abgegeben – wirklich schade!

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KAOS neuinterpretiert: KAOX

Nun möchte ich aber auch auf KAOX eingehen. Was hier gemacht wurde ist echt ne spannende Sache. Feauture- und Produzentengäste haben die Songs der neuen Scheibe neuinterpretiert. Bis auf den Titelsong KAOS und 911 finden sich hier alle Songs nocheinmal. Zu Beginn fand ich das eher komisch – hat man sich einmal an den Sound des neuen Albums gewöhnt, klingen die Versionen mit ausgewechselten Sängern erstmal recht ungewohnt. Die ersten drei Songs hätte ich als originalgetreue Cover-Versionen beschrieben – nicht mehr und nicht weniger.

Mit den Leoniden am Werk ändert sich das allerdings. Die Indie-Band aus Kiel gibt dem Song Kontrol ein ganz neues Feeling – sommerliche Percussions und tanzbare Rhythmen passen hier wie die Faust auf’s Auge. Gleich darauf folgt der Song Queen, den ich auch im Original richtig stark finde. Während sich die ersten Takte noch recht identisch anhören, setzt irgendwann eine zweite Stimme ein, die mir sehr bekannt erscheint. Tatsächlich wird Frontmann Mario Radetzky hier von niemand geringerem als Dave Hause unterstützt. Absolut fantastisch Dave Hause in einem für ihn so untypischen Soundgewand zu hören.

Fazit

Obwohl mich auch bei KAOX die weiteren Songs nicht wesentlich mehr begeistern als die originalen Versionen, kann ich mich nicht gänzlich gegen KAOS und auch KAOX aussprechen. Die wenigen Songs, die ich wirklich richtig gut finde, sind den Kauf definitiv wert! Allerdings hoffe ich doch sehr darauf, dass sich die Jungs bis zum nächsten Album von ihrer derzeitigen Ernsthaftigkeit erholen und wieder etwas mehr Gas geben!

Tracklist KAOS

  1. How Are You Doing
    2. Kaos
    3. 911
    4. Difference
    5. Limit
    6. Kontrol
    7. Queen
    8. Sheep in the Dark
    9. Holly
    10. Sorrow
    11. Gutterfriends
    12. Charles

Tracklist KAOX

  1. How Are You Doing feat. Flori W (Sportfreunde Stiller)
    2. Difference feat. Philipp Müller (Smile and Burn)
    3. Limit feat. Nico Laska
    4. Kontrol feat. Leoniden
    5. Queen feat. Dave Hause
    6. Sheep in the Dark feat. Ramon Riezouw (Nihils)
    7. Holly feat. Orion (Sandlotkids)
    8. Gutterfriends feat. Josie-Claire Bürkle
    9. Sorrow feat. Nico Weber (WFAHM)
    10. Charles feat. Josh Mc Kenzie (Apologies, I Have None)
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– Playlist: Happy Release Day
BEWERTUNG
Bewertung
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Jule
Ich bin die Jule, Jahrgang ‘92, aus dem schönen Landshut in Niederbayern. Seit April 2017 bin ich Teil des AWAY FROM LIFE-Teams. Neben sporadischen Reviews und Konzertberichten präsentiere ich regelmäßig die Top-10-Songs und belästige euch jeden Monat mit unserem Newsletter. Am wohlsten fühle ich mich in melodischen Punk-Rock-Gefilden, dabei darf es weder an rauen Stimmen noch an harmonischen Gitarrenriffs fehlen!
blackout-problems-kaos-review-2018Am 15. Juni erscheint das groß angekündigte neue Album der Blackout Problems via Uncle M. KAOS wird dabei nicht einfach nur so auf den Markt gebracht, die Münchner haben sich für dieses Release so einiges einfallen lassen. Zum einen hattet Ihr die Möglichkeit, ein WohnzimmerKAOS-Konzert...

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