Im Februar (als wir noch Veranstaltungen besuchen konnten) haben wir Jimmy Wizard von Higher Power in München kennenlernen dürfen. Als Vorband von Beartooth mit dem Special Guest The Amity Affliction kam die Band nach München in die Tonhalle. Was Jimmy über die Tour, das neue Album und das Zusammentreffen mit der Polizei zu sagen hat, lest ihr hier in unserem Interview!

Für mich ist Higher Power ein Ausdruck von den fünf Menschen in der Band.

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AFL: Also wir war euer Tour-Start?

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Jimmy: Gut! Super cool. Ich dachte, da wir die erste Band sind, dass die Hallen leer sein würden, aber sie waren von Anfang an voll.

AFL: Die erste Show war auch in Deutschland und sogar ausverkauft, richtig?

Jimmy: Yeah, die erste Show war in Stuttgart. Definitiv super cool. Ich hab damit gerechnet, dass niemand kommt, um uns zu sehen, da es normalerweise so ist als eröffnende Band, aber so viele Leute schienen es zu mögen.

AFL: Wie heute, es waren schon sehr viele da um 19 Uhr, um euch zu sehen.

Higher Power - Photo by Jordan Carroll
Higher Power – Photo by Jordan Carroll

Jimmy: Ja, es war verrückt, der Raum war voll! Ich dachte mir nur „Wow!“. Es hat so viel Spaß gemacht.

AFL: So, vor ein paar Tagen habe ich auf Instagram gesehen, dass es irgendein Problem in Österreich gab. Was ist da passiert?

Jimmy: Das ist mir echt noch nie passiert. Ich bin schon in Europa seit über 10 mit verschiedenen Bands unterwegs und das ist mir nie passiert. Wir wurden angehalten und sollten 300€ zahlen, weil unser Van zu schwer ist. Heute wurden wir erneut angehalten in Deutschland und mussten wieder eine Strafe zahlen, weil wir zu viel wiegen.

AFL: War das denn an der Grenze?

Jimmy: Ne, anscheinend ist unser Van zu schwer für die Straßen. Sie haben uns rausgezogen und zu einer Waage geleitet und gesagt „Ihr wiegt 400 Pfund zu viel und müsst eine Strafe zahlen.“ Es ist in Österreich passiert und heute nochmal.

AFL: Davon habe ich noch nie gehört.

Jimmy: Ja, ich habe sogar schon von befreundeten Bands davon gehört, aber bisher ist uns noch nie was passiert. Wir wurden nur schon mal rausgezogen, weil wir englisch sind und ein englisches Nummernschild haben. Die Polizei will einen immer anhalten. Also wir werden auf jeder Tour so ein oder zwei Mal rausgezogen, aber das war das erste Mal, dass wir gewogen wurden.

AFL: Wow, das ist echt nervig.

Jimmy: Ja, und wir mussten wirklich die 300€ zahlen, aber wir kennen auch Freunde, die angehalten wurden und sogar 600€ zahlen mussten. Also hatten wir sogar noch Glück.

AFL: Immerhin. Wie kommt es eigentlich, dass ihr auf einer eher Metalcore lastigen Tour mitmacht?

Jimmy: Unser Booker arbeitet bereits mit Bands wie Beartooth zusammen und ich denke, dass die Formel der Musik sogar ziemlich ähnlich ist. Heavy Strophen und ein melodischer Refrain. Wir klingen zwar nicht alle gleich, aber ich denke es passt sehr gut alles zusammen.

AFL: Das stimmt. Jedoch sticht Higher Power doch ein bisschen heraus. Magst du mir ein bisschen erklären, was euren Stil ausmacht?

Jimmy: Wir machen einfach die Musik, die wir hören wollen. Wir hören so viel verschiedene Musik und das bringen wir alle mit. Für mich ist Higher Power ein Ausdruck von den fünf Menschen in der Band. Musikalisch ist es ein bisschen nostalgisch. Wir versuchen das mit einzubringen, womit wir aufgewachsen sind, wie zum Beispiel Linkin Park, Blink-182, Limp Bizkit usw.

AFL: Die Pop-Punk Generation.

Jimmy: Yeah, wir sind alle mit Rock, New Metal, Punk und Hardcore aufgewachsen. Wir bringen einfach all das zusammen. Wir wollen nicht genau wie eine Rock-Band klingen. Manchmal schreiben wir unsere Songs und sagen „Oh, der Song klingt aber wie eine Ballade. Das ist cool.“ Und manchmal sagen wir „Das klingt eher heavy!“ Wir mögen das, weißt du, wir spielen, was sich gut anfühlt.

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AFL: Ja, mir ist aufgefallen, dass eure Songs manchmal wirklich unterschiedlich klingen. Wie zum Beispiel der letzte Song von eurem neuen Album 27 Miles Underwater, wenn ich den zuerst gehört hätte, dann hätte ich euch als ganz andere Band eingestuft.

Jimmy: Das habe ich schon öfters gehört. Leute sagen: „Ich liebe euer Album, aber ich weiß nicht was ich mir da genau anhöre.“ Du hörst einfach das, was wir fünf mögen. Wir versuchen nicht genau ein Album zu schreiben, was sich an eine Formel hält. Manchmal kommen wir zur Probe und wollen einen Song schreiben, der sich wie die Smashing Pumpkins anhört. Wir gehen einfach mit dem komischen Space-Rock Gefühl. Wir wollen uns einfach nicht beschränken.

Wir sind alle begeistert weiter an uns zu arbeiten und mehr zu schreiben. Niemand von uns möchte an einer Sache festhalten. Wir sind hungrig Neues und Anderes auszuprobieren!

AFL: Funktioniert das denn immer in den letzten fünf Jahren, die ihr zusammen seid?

Jimmy: Ja! Um ehrlich zu sein ist der Beginn dieser Tour genau unser fünfter Jahrestag.

AFL: Oh wow! Also gibt es bisher keine musikalischen Differenzen?

Jimmy: Nah, ich denke, dass Higher Power immer noch begeistert ist Neues auszuprobieren. Wir sind alle begeistert weiter an uns zu arbeiten und mehr zu schreiben. Niemand von uns möchte an einer Sache festhalten. Wir sind hungrig Neues und Anderes auszuprobieren! Es funktioniert.

AFL: Sehr cool. Mir ist aufgefallen, dass eure Songs recht kurze Texte haben, die jedoch sehr starke Inhalte haben. Ist das euer Schema?

Jimmy: Yeah, ich bin ein einfacher Mann. Ich bin keine komplexe Person und so schreibe ich. Ich schreibe sehr auf den Punkt. Ich bin keine poetische Person, somit ist die Art, wie ich schreibe, in Spiegelstrichen. Wenn ich Texte schreibe, dann schreibe ich Gedanken, Zitate oder kleine Dinge auf. Davon nehme ich mir dann die Sachen, die zusammenpassen und mache sie zu einem Song. Es ist sehr einfach und es ist auch so gemeint, dass es einfach zu lesen und verstehen ist.

AFL: Die Texte sind wirklich auf den Punkt und passen auch zur Musik. Ich musste um ehrlich zu sein mehr als einmal rein hören, um alles zu verstehen, aber vielleicht liegt das auch an meinem Englisch haha

Jimmy: Yeah, vielleicht braucht es ein paar Mal und manchmal, wenn jemand einem den Song erklärt macht es auch einfach Klick haha

AFL: Stimmt. Was ich dich noch fragen wollte: Ihr wurdet vor Kurzem von Roadrunner Records unter Vertrag genommen. Welche Gründe gab es dafür?

Jimmy: Ich meine, warum sollte man nicht? Wie ich schon gesagt habe sind wir alle groß geworden mit Bands wie Slipknot, Machine Head, etc. Das Label hat viele unserer Lieblingsband unter Vertrag und deswegen ist es einfach unglaublich, dass sie sich an uns gewendet haben.

AFL: Sie haben euch angefragt?

Jimmy: Yeah, wir kennen ein paar Leute, die dort arbeiten und Higher Power mögen. Unser Manager arbeitet auch dort und bevor er unser Manager wurde, waren wir Freunde. Er hat für Roadrunner gearbeitet und ich denke ein paar Leute im Büro haben unsere Platte gespielt und wollten uns dann kennen lernen. Es hat sich so unecht angefühlt. Das ist wie ein Traum. Dazu kommt der Vorteil, wenn man bei einem großen Label ist, dass wir mehr Geld verdienen und Zeit haben Demos aufzunehmen und ein Album zu schreiben. Wir müssen nicht mehr schlechte Demos mit unserem Handy aufnehmen. Jetzt können wir sagen, dass wir uns ein Wochenende im Studio nehmen und an ein paar Songs arbeiten. Neben der Tatsache, dass das Label viele unserer Lieblingsbands betreut, gibt es auch andere Vorteile. Wir haben viel mehr Zeit und Freiheit. Ich denke das war, was wir gebraucht haben, um das Album zu schreiben, was wir schreiben wollten, da wir auf Tour nicht viel Geld verdienen. Wir hätten es ansonsten nicht finanzieren können.

AFL: Das ist schon sehr vorteilhaft. Ich habe auch gehört, dass du wegen der größeren Szene nach Leeds gezogen bist? Auch Bands wie Bring Me The Horizon, While She Sleeps und Asking Alexandria kommen da her.

Jimmy: Eher nicht die Metalcore Bands, da ich keinen Metalcore höre, aber Leeds hat eine große DIY-Hardcore-Szene wegen der Universität. Es gibt viele junge Leute und junge Kultur. Ich wohne dort nun seit acht Jahren. Als ich 20 war, bin ich dort oft wegen Konzerten hingefahren und die ganzen Bands von meinen Freunden waren dort. Viele meiner Freunde sind dort hingezogen und haben neue Bands gegründet. Also dachte ich mir „Warum nicht?“. Ich wollte auch Teil vom Hardcore sein und in einer Hardcore Band spielen. Das ist alles was ich immer machen wollte. Nach Leeds zu ziehen war mein nächster Schritt, da es in London nicht so viel gab zu der Zeit.

AFL: Und du bist da mit deinem Bruder hingezogen?

Jimmy: Ich bin zuerst weggezogen und mein Bruder kam nach. Er hat mich gesehen und wollte dasselbe machen, also hat er mich gefragt, ob er auf meinem Sofa schlafen kann.

AFL: Also habt ihr zwei zusammen ein Projekt angefangen?

Jimmy: Wir haben erst darüber geredet als er bei mir gewohnt hat. Ich hatte schon immer eine Idee von einer Band, die ich machen wollte, aber ich kannte niemanden, der so dachte wie ich. Jedoch hatten mein Bruder und ich einen ähnlichen Geschmack und er wusste wo ich her kam, was ich machen wollte und wie meine Vision aussah. Außerdem war er der beste Schlagzeuger, den ich kannte. Somit als ich ein Projekt anfangen wollte war er der erste Schlagzeuger den ich fragen würde. Und glücklicherweise hat alles geklappt.

AFL: Aber du bist eigentlich gar kein Sänger, richtig?

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Jimmy: Nein, also ich hatte die Vision für die Band und ich wollte immer Clean Vocals, aber als wir anfingen war ich nicht der Sänger. Ich dachte immer, dass ich schon jemanden zum singen finden würde. Trotzdem war ich am Ende der Sänger, weil ich ganz am Anfang zu Demo-Zeiten habe ich in den Proben Bass und Gitarre gespielt, aber war nicht wirklich gut mit beidem. Ethan wollte dann unbedingt Bass spielen und ich war nicht gut genug an der Gitarre um wirklich Gitarrist zu sein und jeder sagte dann, dass ich singen sollte, da es auch meine Ideen sind. Ich dachte mir dann, dass ich es versuche. Ich hätte nicht gedacht, dass es weiter als eine Demo geht. Ich dachte ich mache die Demo, worauf ich singe und immerhin hatten wir Spaß dabei und haben es versucht. Und jetzt sind wir hier!

AFL: Plötzlich machst du Screams und Clean Vocals.

Jimmy: Ich versuche immer noch herauszufinden was ich kann und was nicht. Jetzt sind wir bereits fünf Jahre eine Band, aber man lernt immer weiter. Man findet neue Dinge und trifft immer höhere Noten. Je mehr du singst desto besser wirst du. Ich bin aber trotzdem noch dabei alles zu lernen.

AFL: Ist es nicht wirklich hart für deine Stimme?

Jimmy: Es ist hart! Je mehr du mit Leuten tourst, die wirklich singen könne, desto mehr nimmst du aber mit. Man lernt, wie man sich richtig aufwärmt, dass man mehr Wasser trinkt und man lernt auf seinen Schlaf zu achten. Inzwischen weiß ich, was ich mache und ich halte eine ganze Tour durch. Ich habe meine schlechten Tage, aber bei meinen ersten Touren habe ich noch regelmäßig meine Stimme verloren.

AFL: Gibt es einen Trick wie man seine Stimme nicht verliert?

Jimmy: Beim Screamen muss man lernen, wie man seine Stimmbänder nicht verletzt. Wenn man es oft genug macht, lernt man auf seinen Körper zu hören und man findet es heraus. Ich kann es schlecht erklären und ich kann auch nicht auf Stichwort screamen. Wenn ich nicht auf der Bühne bin, ist es wirklich schwer. Wenn ich aber auf der Bühne bin und in dem Moment, dann passiert es einfach. Ich habe ein paar Jahre gebraucht um herauszufinden, wie ich nicht meine Stimme verliere und ein ganzes Set durchhalte. Es hat lange gedauert, aber Übung macht den Meister.

Fragst du die anderen Sänger nach Tipps oder Ähnlichem?

Jimmy: Yeah, ich frage jeden Sänger oder passe einfach auf wie sie sich aufwärmen. Du siehst sie einfach und fragst dabei „Oh, was ist das für ein Tee, den du hast?“. Ein schöner warmer Tee, um deine Kehle zu beruhigen. Man redet einfach mit anderen Sängern und lernt ein paar Techniken. Wie schon gesagt, wir üben die ganze Zeit auf Tour. Wir touren so viel und machen immer größere Touren, da ist man gezwungen immer mehr zu lernen. Es wäre auch peinlich die Stimme vor all den Leuten bei der Hälfte des Sets zu verlieren.

AFL: Mit den ganzen Proben habt ihr echt einen strengen Zeitplan auf der Tour.

Jimmy: Bevor wir auf diese Tour gefahren sind, hatten wir nur einen Tag Freizeit nach unserer Tour in Amerika. Ich bin dort krank geworden und hab meine Stimme für zwei Shows komplett verloren. Aber wir sind nur menschlich. So lange ich nicht krank werde, genug Schlaf bekomme und auf meinen Körper höre. Das lernt man einfach mit der Zeit.

AFL: Habt ihr denn genug Zeit, um euch auf der Tour zu erholen?

Jimmy: Yeah, auf dieser Tour haben wir alle vier Tage einen Tag frei. Das ist cool, das haben wir nie. Wenn wir keine Show spielen, dann zahlen wir einen Tag extra für den Van und Hotel. Wenn wir touren und unsere Route selber machen, dann versuchen wir immer so wenig freie Tage wie möglich einzubauen. Finanziell machen wir noch nicht das große Geld, weswegen wir den Luxus noch nicht haben. Hoffentlich irgendwann.

AFL: Aber habt ihr denn Zeit wenigstens ein bisschen zu sehen während ihr tourt? Ihr wart ja bereits einige Male hier, richtig?

Higher Power (Promo, 2019)
Higher Power (Promo, 2019)

Jimmy: Oh yeah, ich toure seit über 10 Jahren durch Europa mit verschiedenen Bands. Ich habe schon viel gesehen.

AFL: Mit vielen verschiedenen Bands? In wie vielen warst du denn?

Meine erste Band, mit der ich in Europa getourt habe, war Abolition, was eine britische Hardcore/Metalcore Band war. Es hat sich sehr nach 90ern angehört. Es gab noch eine andere Band, die Violent Reaction hieß, die eher 80er Punk/Hardcore gemacht hat. Es waren einige. Ich habe auch mal in einer Band Bass gespielt, die Shrapnel hieß.

AFL: Wie war das?

Jimmy: So heißt es, wenn eine Granate explodiert und das „Shrapnel“ fliegt überall hin. Yeah, ich habe in einer Band Bass gespielt, die so hieß und hab mit der auch durch Europa getourt. Ich bin bereits rum gekommen.

AFL: Ja, auf jeden Fall. Ich hab gesehen, dass ihr bereits auf dem Summer Breeze hier in Deutschland gespielt habt.

Jimmy: Das war cool. Das hat echt Spaß gemacht! Wir haben auch schon Jera On Air gespielt und es kommen diesen Sommer noch ein paar. Wir machen viele der großen europäischen Festivals mit.

AFL: Bisher habe ich noch gesehen, dass ihr auf dem Download Festival spielt?

Jimmy: Yeah, und Hell Fest! Da kommt noch sehr viel.

AFL: Vielleicht irgendwann Rock im Park!

Jimmy: Das wäre echt cool. Ich habe früher die Rock im Park Sets von Deftones auf YouTube angeschaut. Wir haben auch gerade erst veröffentlicht, dass wir bei dem Slipknot Cruise dabei sind! Ich glaube das ist die coolste Show, die wir je gespielt haben.

AFL: Das wird riesig. Was war bisher die größte Halle, in der ihr gespielt habt?

Jimmy: Ich denke diese Shows sind die größten Indoor Shows bisher. Diese ganze Tour. Wir haben bereits auf Festivals vor mehreren Tausend Personen gespielt, aber diese Tour ist abgesehen davon die Größte.

AFL: Und die Leute kommen auch extra, um euch und die anderen beiden Bands zu sehen.

Jimmy: Yeah, normalerweise, wenn wir eine Headliner Tour spielen, kommen ein paar Hundert Leute. Diese Tour ist gigantisch.

AFL: Ja, die Tonhalle in München ist bereits riesig.

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AFL: Ich wollte dich noch zu eurem Debütalbum 27 Miles Underwater was fragen. Warum habt ihr euch Seamless als erste Single ausgesucht?

Jimmy: Das war der letzte Song, den wir geschrieben haben. Wir waren im Studio und haben ihn geschrieben und es fühlte sich einfach am frischesten an. Wir waren am schreiben und hatten all diese Ideen, im Endeffekt war der letzte Song somit der, wo wir am meisten zusammengepasst haben. Wir haben insgesamt ein oder zwei Monate an dem Album geschrieben und den letzten haben wir einfach gespielt. Es kam so natürlich. Es ging so schnell, weil wir alle aufeinander eingestellt und wussten wie der Sound werden soll zu dem Zeitpunkt. Wir haben uns aufeinander eingestellt und haben viel mehr aufeinander gehört. Es kam einfach alles zusammen so schnell und natürlich. Es fühlte sich einfach natürlich an für uns. Das war der Song, der für alle am einfachsten war.

AFL: Ihr habt einfach gefühlt: Das ist er!

Jimmy: Yeah, wir wussten es einfach. Wir haben ihn einfach gespielt und beim ersten Mal sang ich den Refrain und dachte: „Das ist es. Das ist unsere Single.“ Wir wussten es einfach, weil es sich so natürlich angefühlt hat. Das war’s. Da gab es keine Zweifel. Und wie ich schon gesagt habe war es der Song, den wir ein paar Tage vor den ersten Aufnahmen gespielt haben. Jeder hat er gefühlt. Manchmal muss man seinen Instinkten folgen.

AFL: Seamless scheint eine echt gute Wahl gewesen zu sein.

Jimmy: Dieser Song fühlte sich ein bisschen wie eine Wild Card an. Ich denke er klingt anders als alles anderen Songs, die wir auf Soul Structure haben. Es hat sich gut angefühlt einen Song zu machen, den niemand erwartet.

AFL: Er hat auch viele Clean Vocals, was nicht normal ist für Soul Structure.

Higher Power (Photo by Natalie Wood)
Higher Power (Photo by Natalie Wood)

Jimmy: Yeah, er hat einen großen Refrain und sogar härtere Screams als zuvor. Manche Akkorde bei der Gitarre haben wir vorher ebenfalls nie benutzt. Somit dachten wir alle, dass wir den Song nehmen sollten, es sah so aus als wäre er der Beste. Es hat sich einfach richtig angefühlt.

AFL: Ja cool! Gibt es irgendetwas, was du in Zukunft mal ausprobieren möchtest? Vielleicht auf Tour, wie zum Beispiel Pyrotechnik, wie bei Beartooth?

Jimmy: Ich hätte gerne eine Lichtshow mit Projektoren. Wir haben einen Song Lost In Static und der hat ein Weltraum Thema, wobei es wirklich cool wäre, wenn man Sterne projizieren könnte, die sich bewegen. Einfach ein paar Projektionen, die zum Thema des Songs passen. Das wäre super cool. Einfach die Lichter ein bisschen abwechseln und diese passend zum Song projizieren. Ja, genau, den visuellen Aspekt würde ich verbessern. Eher keine Pyro Technik. Es ist schon cool und sieht auch wirklich gut aus, aber es sind nur Flammen. Die sind einfach da. Ich möchte lieber etwas passend zu unseren Songs machen.

AFL: Nach der Show kannst du ja mal fragen haha.

Jimmy: Haha, yeah, ich denke das wäre dann der nächste Schritt, sobald wir uns das leisten können. Ich denke in dem Ausmaß, wie wir das machen möchten, wird es sehr teuer, aber wir finden einen Weg. Wir sind eher DIY-Künstler. Wir überlegen uns etwas. Das wäre mein nächstes Ziel. Einfach mehr Licht und Visuals. Vielleicht sogar ein paar Bildschirme im Hintergrund.

AFL: Ich habe ein paar Künstler gesehen, die so etwas in billiger Form gemacht haben. Vielleicht ist das etwas für euch in Zukunft.

Jimmy: Yeah, das ist cool!

AFL: Wir haben jetzt schon über viel geredet. Ich wollte dich noch fragen: Was ist das Peinlichste, was dir je auf Tour passiert ist?

Jimmy: Mein Knie ist ein Problem im Moment. Mitten im Set bin ich herum gesprungen und kurz vor den letzten drei Songs ist mein Knie ausgerenkt und ich konnte mich nicht mehr bewegen.

AFL: Oh verdammt, aber ich habe das gar nicht gemerkt.

Jimmy: Ich finde das schon sehr peinlich, weil ich mich einfach nicht mehr bewegen kann und ich will doch die Leute animieren. Deswegen kann ich gerade nicht richtig laufen und humple.

AFL: Aber ist das schon mal vor dieser Show passiert?

Jimmy: Ja, ich habe mich vor drei oder vier Jahren beim Skaten verletzt. Seit letztem Jahr tut es wieder weh und ich renke mir mein Knie öfters aus. Zum Beispiel in Amerika habe ich mich hingehockt und Leute haben mit mir gesungen in das Mikro und dann haben sie mich umgeworfen, sodass mein Knie ausgerenkt wurde. Am nächsten Tag dasselbe und während ich auf der Bühne stand, sind die Leute auf mich gefallen ungefähr auf Kniehöhe und haben mich schon wieder umgeworfen. Diesmal aber haben sie es wieder eingerenkt! Danach konnte ich wieder normal laufen. Ich hoffe wieder, dass es sich einfach wieder einrenkt.

AFL: Du hast gesagt die Fans können mit dir auf die Bühne. Spielt ihr normalerweise in kleineren Hallen?

Jimmy: Yeah, normalerweise spielen wir in Hallen ohne Graben. Man kann mitsingen, auf die Bühne springen und Stagediven.

AFL: Auf dieser Tour mit Beartooth habt ihr viel Platz zwischen Bühne und Barriere.

Jimmy: Yeah, der Graben ist groß, aber es macht trotzdem Spaß und die Leute kommen wirklich nach vorne. Das sind die Shows, wo die Fans früh kommen und extra an dem Wellenbrecher warten. Hier stehen die Leute nicht weit hinten. Sie sind direkt an der Front.

AFL: Denkst du die Shows ohne Graben sind härter als die mit?

Jimmy: Ich glaube sie machen mehr Spaß. Leute können zusammen singen und, weißt du, Higher Power sind eine Band zum Anfassen. Wir können das Mikro einfach abgeben und die Leute singen mit. Es ist genauso ihre Show wie unsere. Wir ernähren uns von ihrer Energie und sie von unserer. Es gibt keine Barrieren zwischen uns, da ist die ganze Energie gebündelt. Weißt du, beide Arten von Shows sind cool, aber wenn ich es mir aussuchen kann, würde ich lieber eine Headliner Tour ohne Graben spielen. Aber natürlich, wenn du so groß bist wie Beartooth muss es Absperrungen geben, wegen der Security.

AFL: Okay, Jimmy, ich bin am Ende. Gibt es noch irgendetwas was du Away From Life sagen möchtest?

Jimmy: Danke an alle, die uns unterstützen! Das ist das, was wir immer machen wollten. Wir machen nicht großartig viel Geld und schlafen auf Böden. Das ist aber das was wir lieben und sind sehr dankbar an jeden, der uns das weiter machen lässt und uns hilft uns weiter zu entwickeln. Wir geben alles in der Welt und es ist schön zu wissen, dass es Menschen gibt, die sich darum kümmern! Danke an alle!

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– Playlist: Happy Release Day

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