MatraK AttakK / Discordance – Split ::: Review (2019)

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Diese über das Berliner D.I.Y-Labels Abnegat Records erschienene 12″ Split durften sich die „feministischen Powerfullanarchogrindcrustpunker“ MatraK AttakK aus dem belgischen Lüttich und die Hardcorepunker Discordance aus Patras/Griechenland die Seiten aufteilen. So funktioniert europäische Integration würde ich sagen. Wer braucht schon Grenzen, wenn man zusammen Platten produzieren kann!

Wie die durch die Band beschriebene Musikrichtung „Powerfullanarchogrindcrustpunk“ vermuten lässt, handelt es sich bei MatraK AttakK um Freund*innen des gepflegten Krachs. Die Band prügelt sich in den sechs Tracks durch den Anarchopunk der 1980er Jahre, den Grindcore an sich und untermalt das ganze mit einer leichten Schwedencrust-Note. Das klingt erstmal schrabbelig, isses auch. Die Frontsängerin klingt jedenfalls ziemlich angepisst, was dem Songnamen nach zu Urteilen an vorherrschenden Geschlechterrollen, politischen Agenden, Kriegen und dem Umgang des Patriarchats mit Frauen begründet liegt.

„They´re imprisoned, killed, rapded everday, but their solidarity is their way, sisters can´t be ignored no more, cause they won´t submit anymore.“ (MatraK AttakK, In Rojava)

Diesen Themen kann nie genug Raum eingeräumt werden. Das Soundgewand MatraK AttakKs ist im Vergleich zu jenem der Split-Kolleg*innen von Discordance weitaus sperriger, was dem D.I.Y-Gedanken nach ja der Naturzustand sein sollte. Ich finde das durchaus charmant, ist allerdings auf Dauer nichts für verwöhnte Studio-Ohren.

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Discordance sind soundmäßig etwas stabiler und musikalisch etwas „entspannter“. Das bedeutet in diesem Fall jedoch immer noch Fullspeed-Hardcore-Punk der angepissten Sorte. Merke: Griechische Sprache und „Auf-die-Fresse-Punk“ harmonieren hervorragend. Bestes Beispiel ist das zweistimmige Homo Plasticus (Bandcamp-Link). Insgesamt wird sich hier ebenfalls durch sechs Songs geprügelt und getanzt. Schade, dass aufgrund der aktuell hausierenden Seuche keine Konzerte stattfinden, live kommt das bestimmt ganz geil rüber.

Das Artwork der Vinylausgabe der Split ist skizzenhaft, das Booklet einfach und im Stile eines Fanzines gehalten. Kein Schnick Schnack, kein Papperlapapp. Sympatisch! Alles in allem haben die beiden Bands eine in sich harmonische Platte abgeliefert, welche das D.I.Y-Herz definitiv höher schlagen lässt. Eher nicht geeignet ist die Platte für alle Studio-Punker und Soundästheten.

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