Messed Up (Fotocredit: Audiolith)
Messed Up (Fotocredit: Audiolith)

Messed Up sind eine Punk-Band aus Weißrussland. Ihre neue Single Scream Louder ist ein Statement zur politischen Lage in ihrer Region, was umso bemerkenswerter ist, da er bereits im April geschrieben wurde.

Die Single wurde von Audiolith veröffentlicht und könnt ihr euch hier anhören und besorgen. Unten gibts das YouTube-Video, das leider nur ein Standbild ist.

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Dazu hat die vierköpfige All-Girl-Band auch ein umfangreiches Statement veröffentlicht, dass ich euch nicht vorenthalten werde:

„Der Text sagt sehr deutlich, wie satt wir es haben, unter einem Regime zu leben, das sich nicht für das Leben der Menschen in diesem Land interessiert. Wir sind jung und wir wollen nicht das Leben unserer Eltern führen, die bis ans Ende auf bessere Zeiten warten. Nein, es geht nicht darum, geduldig zu sein. Wir haben andere Träume und Erwartungen an unser Leben als gute Hausfrauen zu sein, zwei Kinder zu gebären (eins für die Armee bitte!), Kartoffeln zu kochen und zu glauben, dass Belarus der coolste Ort der Welt ist. Weil wir seit hundert Jahren einen so tollen und klugen Präsidenten haben, der weiß, was das Beste für uns ist. Wir haben genug von all dem Bullshit, den sie uns Tag für Tag erzählen. Wir haben die Propaganda satt, wir haben die Mauern satt, gegen die wir rennen, wenn wir unseren eigenen Weg gehen wollen. Wir haben die Lügen, die Aggressionen und die Drohungen gegen jeden, der nicht bereit ist zu gehorchen, satt. Wir können uns nicht mehr gedulden und wollen uns nicht mehr fürchten. Um dieses Gefühl geht es in dem Song. Wir wollen nicht kaputtgehen. Wir wollen leben. Und es scheint, dass wir nicht die einzigen sind, die sich in unserem Land so fühlen. Seit August gehen jede Woche viele Hunderttausende auf die Straße. Das Regime ist nicht in der Lage, sich zu reformieren, es reagiert mit Brutalität und Folter. Es ist wie in einer gewalttätigen Beziehung, aus welcher der*die Partner*in nicht entkommen kann. Dieser Vergleich passt, da eine gewalttätige Beziehung keine Zukunft haben kann, weil man eine solide Zukunft nicht auf Gewalt aufbaut. Und so ist es auch mit diesem Regime und den Menschen hier. Aber wir wollen kein Opfer sein, wir werden bis zum Ende kämpfen. Im Moment können wir nicht sagen, wie unsere Zukunft aussehen wird. Dieser Song erinnert uns daran, nicht aufzugeben.“

Ohne Zweifel, die vier sind sehr wütend! Die russischen Texte der Band verfolgen soziale und politische Hotspots wie Rassismus, Homophobie oder gesellschaftliche Ignoranz – ohne Parolen aus einer persönlich-lyrischen Perspektive entwickelt. Sicherlich eine Gruppe, von der wir noch sehr viel hören werden!

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– Playlist: Happy Release Day
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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.

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