Es ist immer schön, Bands die man schon lange verfolgt, endlich zum ersten Mal live zu sehen! Irgendwie habe ich es in den vergangenen Jahren immer erfolgreich geschafft, die Napalm Death-Konzerte in meiner Gegend zu verpassen. Umso cooler, dass sie nun nach Berlin gekommen sind und zusammen mit Wormrot und Primitive Man ihre Campaign for Musical Destruction-Tour spielen. Ich kann auf jeden Fall vorweg nehmen, dass ich mit einem ordentlichen Wummern in den Ohren nach Hause gegangen bin.

Aus Zeitgründen habe ich Wormrot leider verpasst. Zu Primitive Man wurde dann jedoch pünktlich ein Platz im Saal eingenommen, um sich 40 Minuten härtesten Sludge-Hardcore reinzuziehen. Einen guten Platz zu finden war dabei gar nicht mal so einfach, da das Astra Kulturhaus bis auf die letzte Karte ausverkauft war – cool zu sehen, dass so viele Leute Bock auf so crazy Musik haben. Bei einer Band wie Primitive Man muss man dann natürlich ganz ehrlich sagen, dass die Musik absolute Geschmackssache ist. Auf der einen Seite wirkt die Bühnenshow komplett ohne Lichtveränderungen und nur sehr wenigen musikalischen Abwechslungen fast schon verstörend, auf der anderen Seite ist das ganze aber auch hypotisierend. Ich glaube, ich kann guten Gewissens behaupten, dass ich noch eine Band gesehen habe, auf die das Wort „heavy“ so krass zutrifft – wirklich ein crazy Supportact.

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Danach kam dann Napalm Death und mein Gott was hat diese Band für eine Energie! Wie Barney vom ersten bis zum letzten Song über die Bühne rennt und mit voller Leidenschaft die Songtexte ins Mikrofon brüllt, ist bei dieser Art von Musik mehr als nur bemerkenswert. Die Setlist war direkt ab Start eine Reise durch fast 40 Jahre Napalm Death: From Enslavement to Obliteration als Opener gefolgt von Songs wie Taste the Poison, Continuing War on Stupidity oder Contagion – das Geballer nahm selbstverständlich kein Ende und der Moshpit stand gefühlt ununterbrochen in Flammen.

Was Napalm Death neben der geilen Musik aber vor allem sympathisch macht, sind die Ansagen von Barney. Da Bassist Shane leider nicht dabei war, stellte er erstmal klar, dass Shane, entgegen einiger Internetgerüchte, nicht tot sei sondern gerade eine kleine Auszeit braucht. Zusätzliche lustige Interaktionen mit Fans die auf die Bühne kletterten, machten die ganze Sache noch netter. Barney weiß anscheinend sehr genau, was für abgefahrene Musik er spielt und nimmt sich dabei selbst nicht zu ernst – sehr coole Einstellung!

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Der Rest des Sets war dann weiterhin das, was man von Napalm Death erwartet. Gestört schnelle Songs, die in einer wahnsinnigen Lautstärke vorgetragen wurden – einfach nur geil! Mit Suffer the Children, Scum, M.A.D. und natürlich dem einzig wahren You Suffer wurden dann kurz vor Schluss auch noch die größten Hits der Band, wenn nicht des gesamten Genres, rausgeholt. Das Finale aus Nazi Punks Fuck Off, Instinct of Survival und Contamtuous war dann nochmal der Beweis dafür, dass Napalm Death eigentlich jeden ihrer hunderten Songs spielen können – irgendwie ballert die gesamte Diskografie.

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Die Show war kaum länger als 60 Minuten was bei dieser Art von Musik aber auch völlig ausreichend ist. Ich frage mich eh, wie Barney diese Bühnen- und Gesangsperformance seit so vielen Jahrzehnten durchhält – es ist wirklich beeindruckend, was er da Abend für Abend abzieht. Insgesamt war das Konzert einfach nur stark. Napalm Death sollte von jedem Fan härterer Musik mindestens ein Mal gesehen werden, da es kaum eine vergleichbare Band gibt. Bei der nächsten Tour werde ich mit Sicherheit auch am Start sein!

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– Playlist: Happy Release Day

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