Tief im Süden regt sich Widerstand. Die Neckarions entsteigen im Jahr 2018 dem Neckar, um sich Gehör zu verschaffen im Kampf gegen Nationalismus, Populimsus und anderweitigen Ungerechtigkeiten. Im Mai 2021 hat der schwäbisch-texanische Bandvierer (zzgl. einer Studiobassistin) mit The Rise Of … deren Erstwerk auf 30 Kilo Fieber Records veröffentlicht.
Musikalisch geht die Reise klar in Richtung Dead Kennedys. Wobei „in Richtung“ etwas untertrieben ist, da die Band aus Kalifornien unbestrittene Muse der Band gewesen sein muss. Gerade gesanglich klingen die Band brutal nach DK und vor allem nach Jello Biafra. Instrumentell ist das ganze (größtenteils) im klassischen, melodiösen Punkrock angesiedelt, der durchaus zu gefallen weiß. Das Mittelmeer ist hier etwa wieder ganz ganz nah bei den Vorbildern aus San Francisco angesiedelt. Howling Surf wiederum ist eine willkommene Abwechslung, da hier entspannte Surf-Vibes auf Punkrock treffen. Cool! Die Welt braucht im Allgemeinem mehr Surf-Punk-Mucke!
Die Texte hätte ich mir gerne etwas näher angesehen, lagen jedoch leider nicht der CD bei. Schade, wenn auch kein Beinbruch. Die Songtitel sagen häufig schon mehr als tausend Worte: Das Mittelmeer, Fight the Fight oder The Rich get Richer weisen straight die Richtung.
Im Gesamten zeigen die Neckarions ein schönes Stück Schwaben-Punkrock mit klarer Cali-Kante. Das Cover ist zudem gelungen und mit einem schönen destruktiven Touch versehen. Zwei keine Problemchen hat die Platte alerdings nach persönlicher Meinung: Es dauert etwas, bis die einzelnen Songs zünden (was sie jedoch auch nach einiger Zeit tun) und eine gewisse (stimmliche) Monotonie. Letztgenanntes tritt bei mir jedoch auch bei den (Jello-)Dead Kennedys schon immer auf. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht mit der Band (…wie wäre ein Surf-Intro auf der nächsten Platte ?)