Ich liebe Touché Amoré! Aus diesem Grund habe ich mich auch dafür entschieden, ein Review zur neuen Platte Waiting For The End To Begin der mir bislang unbekannten Band Overo aus Texas zu schreiben. Denn im Begleitschreiben wurde eben auf jene Szene-Helden des Emo-Hardcores Bezug genommen, deren Stil und Emotionalität es mir mit jedem Album erneut antut. Ob das bei Overo ebenfalls klappt, erfahrt ihr in diesem Review.

Waiting For The End To Begin ist der zweite Output der 2018 gegründeten Band. Aufgenommen wurde das Album mit Jay Littleton von der Band Fairweather, das Release läuft in Deutschland über zilpzalp records und kommt als Vinyl in einer 500er Auflage am 20. April.

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Doch nun zum Inhalt:
Ich verzichte an dieser Stelle darauf, auf einzelne Songs im Detail einzugehen, da das Album als Gesamtkunstwerk angesehen werden sollte und auch dementsprechend analysiert werden muss. Das Hören von Overo ergibt am meisten Sinn und macht am meisten Spaß, wenn man das Album am Stück hört. Denn was Overo besonders auszeichnet, ist die Vielschichtigkeit, die mich beim ersten Hören fast etwas überladen hat: Die klare, hohe Stimme von Lindsay Minton wechselt sich mit der emotional-brachialen von Brendan Stephens regelmäßig ab, was die Lyrics stark von anderen genre-ähnlichen Bands abhebt. Auch die Songstrukturen sind oftmals nicht klar zu erkennen, schnelle und treibende Punk-Beats wechseln sich mit sehr langsamen und ruhigen Momenten ab, zwischendruch werden dann 80er-Jahre Hardcore-Breakdowns eingebaut, um von einer Akustik-Gitarre oder auch mal einer Trompete abgelöst zu werden… What?!
Das hört sich jetzt sicherlich so an, als wäre es eine Qual dieses Album zu hören, das Gegenteil ist jedoch der Fall. Overo schaffen es auf wunderbare Weise, diese verschiedenen Stil-Elemente irgendwie unter einen Hut zu bekommen und einen unverwechselbaren Sound zu kreieren, für den mir fast keine Vergleiche einfallen. Neben den eingangs erwähnten Touché Amoré oder auch Defeater musste ich beim Hören hin und wieder an Turbostaat denken, vor allem aufgrund der feinen Gitarren-Arbeit und der tollen Melodien.

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Wenn es etwas zu kritisieren gäbe, dann ist das meiner Meinung nach der etwas geringe Anteil an Schnelligkeit und Hardcore-Elementen. Denn so gut Overo die ruhigen Parts auch können – Punk kann die Band genauso gut. Ich denke da an die Single Another Year In Hell, die die Band 2021 veröffentlicht hat oder auch an den Song Lost Our Way vom neuen Album. Diese kleine Kritik schmälert ein ansonsten starkes Album nur minimal.

Ansonsten ist Waiting For The End To Begin ein sehr gutes, experimentelles Album, welches bei mir noch des Öfteren gehört werden wird – absolute Empfehlung!

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– Playlist: Happy Release Day

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