Ein Punkrock-Duo aus Regensburg? Jepp, das gibt es und jepp, ganz ernst nehmen die Beiden auch nicht alles. Und was schießt mir da als Erstes in den Kopf? Die guten alten Tauben. Ein bisschen darf man auch beim ersten Song Paketstation daran erinnert werden, denn die Art, wie das Duo Punkrock macht ist durchaus in die Richtung. Pogo Gadgetto spielen Funpunk, der großteils in flotter manier daherkommt und sich nahtlos in das Genre einfügt. Fro Tee Slips, Frohlix und wie sie alle heißen und hießen – hier fühlt sich Das Ende hat ein Warten zuhause.
Die 16 Songs sprühen vor Witz und Bissigkeit, sind alle astreiner Punk und haben auch genug Schub dahinter, so dass der Spaß auch nicht dumpf und langweilig klingt. Nun lasset uns einsteigen in einen Reigen frischer Musik.
Nach einem Theme, welches natürlich die Titelmusik von Inspektor Gadget sein musste geht es in den vorab schon erwähnten Song Paketstation. Ein flottest Stück, welches humorvoll die „Beim Nachbarn abgegeben – Kultur“ der Paketdienste auf die Schippe nimmt. Und so geht es auch weiter. Immer mit zynischem Biss und viel Spaß werden viele Thematiken aufgegriffen, die aber bei Weitem nicht immer nur lustig sind. Seien es Hasskommentare im Netz (Utopie), das Aufkeimen eines neuen Faschismus (Menschlichkeit) oder allgemeine Probleme auf der Welt, wie Kriege, Umweltverschmutzung und die Zerstörung des Planeten (Der Letzte). Es finden sich auch Stücke wieder, bei denen ich mal kurz eine Punk-Spider-Murphy-Gang im Kopf hatte (z.B. Kill your Darlings). Kurz geschüttelt und gleich wieder aus dem Kopf raus damit. Pogo Gadgetto haben eigentlich keine Grenzen in ihrem Schaffen. Auch im bayrisch-oberpfälzischen Dialekt findet sich ein Song (I hob de Dodn danzn gseng).
Aber ganz ehrlich: Ein paar der Songs sind auch eher als Lückenfüller anzusehen. Pogo Gadgetto oder Podcast sind solche. Da dachte ich mir, dass sie zum Glück nicht lange dauern. Aber OK, dass bei 16 Songs nicht alles gefällt ist jetzt auch kein Weluntergang. Das Ende hat ein Warten ist für alle Freunde des einfachen Punkrock. Für alle, die es nicht immer zu hundert Prozent so ganz ernst nehmen. Es ist ein Album, welches mir persönlich gut getan hat, denn es ist authentisch und versucht nicht, mir den Punk neu zu erklären.