Die Labels Double Helix Records, SBÄM Records und Pee Records haben sich wieder einmal zusammen getan, um eine tolle Punk-Scheibe in alle Teile der Erde zu spülen. Dieses Mal ist es das zweite Album von Bridge The Gap. Seit 2020 ist die Band aus Salt Lake City aktiv und bringt auf Gainsayer melodischen Punk mit. Nicht mehr und nicht weniger. Die Songs sind zwischen flottem Midtempo, leichtem Uptempo, schönen Melodien und tollen Chören. Irgendwo zwischen Useless ID und Face to Face würde ich Gebotenes einordnen.
Nach dem Titelsong zum Auftakt ist die Marschrichtung schon relativ klar und auch No profit in peace verdeutlicht das dann schon sehr. Spätestens beim dritten Song (In the throes) versteht ihr aber vermutlich, warum ich Useless ID als Referenz genommen habe. Zwischen den melodischen Gitarren verbergen sich aber auch starke Riffs, die eine kleine Kerbe in Richtung modernem Skatepunk schlagen, auch wenn sich Bridge The Gap vom Tempo nicht in dieses Genre wagen. Es bleibt schon sehr an den Skatepunk des alten Schlages angelehnt, wie ihn in den Neunzigern zahlreiche Bands groß gemacht haben.
Auch die erste Single Brothers ist ein gutes Beispiel dafür. Mit sehr tragendem Basslauf und den, eben in diesem Upper-Midtempo angesiedelten Drums kommt das schon ziemlich gut. Und plötzlich passiert es: Ich bin immer noch riesiger No Use und Tony Sly Fan. Was da in meinem Kopf dann bei Walking Wounded passiert ist… Klar, für mich ist das Songwriting von Tony unerreicht, aber der Track lässt mich schon sehr nostalgisch in diese Richtung schauen. Der cleane Start, die Melodie, auch das Tempo. Korrigiert mich gerne, aber das geht verdammt in die Richtung, die No Use For A Name so grandios prägten.
Die elf Songs auf Gainsayer haben im Endeffekt alles, was man von einer Melodic-Punk-Platte aus den USA erwarten darf. Neben einer Top-Produktion sind die Lieder durchweg toll geschrieben, haben Power und gehen ins Ohr. Unbedingt mal reinhören.
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