AFL: Zwei Jahre sind seit eurem ersten Lebenszeichen bzw. der ersten Demo vergangen. Was hat sich seitdem getan?
Soulprion: Schon verrückt, wie vor allem die letzten beiden Jahre an uns allen vorbei gerauscht sind. Wir hatten dieses Jahr das erste Mal die Möglichkeit Live aufzutreten und haben direkt Guilt Trip in Deutschland und der Schweiz als Support Act begleiten dürfen. Das war für uns ein Ritterschlag, mit dem wir nie gerechnet hätten. Wir sind unglaublich dankbar und glücklich darüber, dass dies unser Startschuss als Liveband war und wir direkt tolle Leute in der Szene kennen lernen konnten und sich eine echt gute Freundschaft mit den Jungs von Guilt Trip entwickelt hat. Zudem haben wir dieses Jahr unsere erste EP mit Singles angekündigt und releast! Es war ein sehr gutes Jahr mit tollen Momenten!
AFL: Was habt ihr bei der Produktion der neuen EP anders gemacht? An welchen
„Ritualen“ und Vorgehensweisen habt ihr festgehalten?
Soulprison: Für die EP haben wir deutlich mehr und länger zusammen an den Songs gefeilt, sei es im Proberaum oder über Skype, da während dem Writing-Prozess auch teilweise noch die Kontaktbeschränkungen galten. Aufgenommen haben wir die EP komplett im Homestudio unseres Gitarristen Robin. Das bedeutet mehr Flexibilität und Eingliederung der Aufnahmen in den Alltag. Für den Mix und Master haben wir mit André Afonso von Titan Waves Studios zusammengearbeitet.
AFL: Wie zufrieden seid ihr mit dem Werk? Man ist ja immer doch etwas selbstkritisch.
Soulprison: Klar ist bei der eigenen Musik gefühlt immer Luft nach oben. Im Nachhinein fallen einem immer wieder Dinge auf, die man vielleicht anders gemacht hätte. Mal freut man sich über seine Musik und manchmal ist man sein eigener größter Kritiker. Aber so geht es wahrscheinlich jeder Band.
AFL: Welche Auswirkungen hatten die aktuellen Krisen in der Welt (Pandemie, Ukraine-Krieg etc.) auf euer Songwriting?
Soulprison: Durch die Pandemie und den Lockdown hatten wir mehr Zeit uns mit unseren Songs und deren Struktur zu beschäftigen. Natürlich gingen auch die negativen Entwicklungen und Geschehnisse in der Welt nicht spurlos an uns vorbei. Zur Verarbeitung fließt das natürlich auch in unsere Songs mit ein.
AFL: Eure Songs strotzen genretypisch ja nur so vor Hass und Negativität. Seid ihr persönlich solche Schwarzmaler oder gibt es da auch eine Seite, die die Dinge wesentlich positiver sieht?
Soulprison: Unsere Musik ist ein Ventil, um negative Energie und Gefühle kreativ zu verarbeiten. Das hilft uns allen, um auch persönlich positiver zu sein.
AFL: Was sind eure Pläne für die nächste Zeit? Shows, Shows, Shows oder direkt wieder ins Songwriting stürzen?
Soulprison: Wir schreiben konstant an Songs und neuen Ideen und haben in dieser Hinsicht keine Trennung zwischen Shows und Writing. Shows spielen ist für uns alle aber immer ein absolutes Highlight.
Die letzten Worte gehören euch. Was wollt ihr gerne noch loswerden?
Soulprison: Hardcore ist kein Wettkampf. Unterstützt euch und habt Spaß an der Musik und der Subkultur. Hardcore lebt von den Leuten, die ihn leben. Gründet Bands, seid aktiv in lokalen Venues und tragt zum Wachstum der Szene bei.