Debütalben sind ja oft recht gehypet, denn meistens klingen die Band dann noch frisch, unverbraucht und echt. Auch bei The Von Tramps war das so. The Future Is Female kam mit einem Knall auf den Markt und entsprechend gut an. Doch wie bei vielen Bands ist es auch beim Trio aus Minneapolis so, dass sie es im zweiten Anlauf noch einmal steigern konnten. Zumindest sehe ich das so. Trio – ja, The Von Tramps bestehen offiziell aus Jenna Enemy, Chelsea Oxborough und Krissandra Anfinson. Wer da nun der/die offizielle Schlagzeuger*in ist… I really don´t know.
Auf jeden Fall steht nun mit Go der zweite Longplayer in den Startlöchern und da hat sich das fleißige Label von SBÄM einen schönen Leckerbissen gesichert. Punkrock mit Ska und Rock und was weiß ich. Geiler Sound braucht ja nicht immer zwingend ein Genre. Und nun, ohne weiteres Gelaber: Let´s analysier the Album.
Den Start macht der Titelsong und der gibt die Richtung vor. Toller Punkrock, tolle Melodien. Ja geht echt ins Ohr. Also was es hier nicht gibt ist schneller Skatepunk, sondern oben bereits erwähnte Mischung:
You want it, you got it!
Vom Sound her ist alles recht clean produziert, so wie man es von vergleichbaren Bands auch kennt. Aber ganz ehrlich, rotzige Kackaufnahmen sind sowas von 80er. Die braucht heute keine*r mehr. Es geht dann auch weiter mit recht freundlichen Punkrocksongs, die wahrlich keine neuen Errungenschaften sind, aber halt einfach gut zu hören sind.
Und dann, plötzlich, da geschah es… Ist es No Doubt? Nein, natürlich nicht und ich will den Ladies hier auch gaarntiert nix wegnehmen. Aber Lo Mein ist halt ein Rocksong, mit Dubsound, Trompete und allem, was No Doubt vor langer Zeit in den Mainstream gebracht haben. Gefällt mir.
Ach drauf geschissen… Ich kann nicht anders, als noch ein paar Soundvergleiche zu ziehen. Wenn ihr die Platte hört, dann werdet ihr mir beipflichten. So fühle ich mich beispielsweise bei den Strophen von Come Alive so, als wenn Angels & Airwaves Tom DeLonge ersetzt hätten und das Ganze mit female Vocals neu interpretieren.
Alles in Allem finden sich auf Go hauptsächlich Punkrocksongs im Midtempo, mit eben kleinen gefälligen Ausnahmen. Aufs Gaspedal treten The Von Tramps nicht so arg. Es wird zwar bei Aspartame mal flotter aber das ist beim finalen Waking up schon wieder raus und der knapp fünfminütige Song gönnt uns die ruhige Seite der Band nochmal recht eindrucksvoll.
Was soll ich sagen. Wer auf Bad Cop/Bad Cop, The Bombpops, For I Am oder ähnliche Combos steht, macht hier nichts falsch. Meiner Meinung nach kann man sich an Go auch gerne als Einstiegsdroge zum Punkrock wagen, denn die Allgemeinverträglichkeit hier wäre prädestiniert.