Lang ist es her, dass sich auf meinem Plattenteller Psychobilly- und Rockabillyscheiben drehten. Tiger Army war damals ein fester Bestandteil davon. Als ich hörte, dass sie mit ihrer Retrofuturetour auch nach Deutschland kommen sollten, wollte ich mir das nicht entgehen lassen. Begleitet wurden sie von der deutschen Band The Sewer Rats und Grave Pleasures aus Finnland.
Musikalisch gesehen war es eine Abwechslung zu den bisherigen Hardcore – und Punkkonzerten der letzten Monate. Na, ja nicht nur musikalisch. Das Publikum war ein anderes, selbst bei Tiger Army eher lahm und wenig in Bewegung. Einen Circle Pit habe ich natürlich nicht erwartet, aber etwas mehr Action, insbesondere in den ersten Reihen, schon.
The Sewer Rats und Grave Pleasures
The Sewer Rats waren Opener des Abends. Catchy Punkrock wurde hier geboten und passte zum ersten Bierchen schonmal ganz gut . Am Ende ihres Sets dankten sie Grave Pleasures und Tiger Army in Form eines roten Herzballons, dass sie als Support dabei sein durften.
Grave Pleasures ,die da eher zum Post Punk Genre gehören, betraten als nächstes die Bühne und schienen vielen im Publikum gut zu gefallen.
Tiger Army
Die Halle war bei Tiger Army bis auf dem letzten Platz gut gefüllt und die Begrüßung viel dementsprechend lautstark aus. Das Publikum zeigte sich textsicher, aber wie bereits erwähnt, wenig bewegungsfreudig. Für mich war dies sehr gewöhnungsbedürftig, da ich es anders kenne.
Folgende Songs wurden gespielt:
- Prelude: Tercio De Muerte
- Beyond The Veil
- Afterworld
- Devil Girl
- Dark&Lonely Night
- Devil That You Don´t
- Cupid´s Victim
- Night Flower
- Prisoner Of The Night
- F.T.W.
- Eyes Of The Night
- Pain
- Past Will Always
- Never Die
- Pipeline
- Ghostfire
Nach einer kurzen Pause erschien Tiger Army wieder auf der Bühne und viele der Anwesenden hofften, dass sie Power of Moonlite (mehrfach wurde laut danach verlangt) anstimmten. Leider wartete man vergeblich darauf, was bei vielen für Unmut sorgte. Für mich bleibt es unverständlich, warum eine Band so über die Wünsche der Fans hinweggehen kann.
Fazit: Tiger Army hat mir gut gefallen. Es war ein netter Abend jedoch wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Ich möchte deutlich betonen, dass dies meine persönliche Haltung ist und es sicherlich andere Meinungen geben wird. Mir ist aber deutlich geworden, wie sehr mein Herz dem Hardcore und Street/Oi-Punk verfallen ist.