Die linken Rapper Waving the Guns aus Rostock sind zurück. Nachdem ihr letztes Werk lediglich auf Vinyl über Audiolith Records vermarktet wurde, sind sie jetzt endlich richtig auf dem sympathischen Hamburger Szene-Label angekommen. Nach einer Tour mit Feine Sahne Fischfilet und einer superben Single mit Kaput Krauts (Review hier) folgt also nun das zweite richtige Album.

Milli Dance und Admiral Adonis, die beiden Rapper der Crew nehmen auch auf diesem Album kein Blatt vor den Mund. „Im Idealfall ist Rap aber auch Systemkritik, Reflexion, Eloquenz, Sprachwitz, Sarkasmus und der Aufruf zum Aufstand.“ Damit fasst der Promotext perfekt zusammen, was das Album ausmacht. Neben Systemkritik ist auch Platz für Sauflyriks wie bei Zapfhahn. Musikalisch hat man sich weiterentwickelt. Vorrangig sind es jazzig angehauchte Old-School-Beats, die die Grundlage der Musik bilden. Raptechnisch ist alles erste Sahne, was ja leider öfter ein Problem bei linksalternativem Rap ist beziehungsweise war. (Versprochen, letztes Mal, dass ich das erwähne nach den wirklich tollen Veröffentlichungen von Neonschwarz und Kobito). Anspielungen gibt es viele, hervorzuheben ist sicherlich das eingedeutschte Sex-Pistols-Zitat aus God Save the Queen bei Zapfhahn. Gesampelt wird außerdem KIZ („Wat sagst´n eigentlich zum Nahost-Konflikt? Na, wat weeß ick – hackedicht. Politik ist meene Sache nich‘)und meine Lieblinge Audio88 und Yasin bei Identifikationsfigur. Sehr gut auch der Crew-Track Es war nicht alles schlecht mit befreundeten MCs wie Pöbel MC, Sketch One, Haszcara, Toni Starter und Cheddar Mike. Ansonsten befindet sich noch ein Gastpart von Genosse Soselo auf dem Album.

Als erstes Video wurde bereits vor zwei Monaten Endlich wird wieder getreten (Anspielung auf Endlich wird wieder gekifft von Marsimoto) veröffentlicht.

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Demnächst auf Solotour und ebenfalls unterwegs mit Neonschwarz haben die Jungs einen Haufen Termine in nächster Zeit. Das Album erscheint kommenden Freitag und setzt schon einmal die Segel für ein musikalisch starkes 2017. Mal gespannt, was die Zukunft noch bringen wird.

PS: Kurz vor dem Release erschien die Kampfansage Intro ebenfalls als Video, das ich euch nicht vorenthalten möchte:

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Ach ja, und noch die Tourdaten:

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– Playlist: Happy Release Day
BEWERTUNG
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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
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