Die Hardcore-Formation 2LegsBad aus Aschaffenburg in Bayern gibt es erst seit einem guten dreiviertel Jahr. Zu ihrem Debüt-Album, welches ursprünglich im April erscheinen sollte, der Release-Termin aufgrund der Krise jedoch verschoben wurde, kommt nun eine Vorab-EP mit vier Songs. Die EP Animal Farm wird ausschließlich digital über Bandcamp veröffentlicht. Das tatsächliche Album soll dann auch in physischer Form verfügbar sein.

Vorab positiv zu erwähnen ist der nette Kontakt zur Band, die mir ausführlich per Mail meine Fragen beantwortet haben – scheinen gute Typen zu sein. Der Eindruck bestätigt sich auch, wenn der Blick auf die Inhalte der EP gerichtet wird: Antifaschismus, Kritik an den bestehenden Verhältnissen oder die auf Bildschirme zentrierte Gesellschaft sind die Themen.

Musikalisch schallt gut gemischter, klassischer Hardcore aus den Boxen, mit einem Ticken an Metal-Note. Die Songs sind meistens im Mid-Tempo-Bereich angesiedelt, mit einigen Breaks und auch stellenweise schnellen Passagen. Alles nicht neu, muss es aber natürlich auch nicht sein.

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Was mir arg störend auffällt ist der sehr aufdringliche Bass, der alles andere in den Hintergrund stellt und viel zu präsent daherkommt. Ein durchgehendes Geknatter, das die teilweise starken Gitarrenparts, wie beispielsweise zu Beginn von Godsend, leider in den Schatten stellt. Ebenso ist der kratzige, oftmals langgezogene Metal-Gesang (der textlich in einfachem Englisch gehalten ist) nicht mein Fall. Zum musikalischen Fundament, welches bis auf die Überpräsenz des Basses, grundsolide bis stellenweise gut ist, muss da mehr oder vielleicht auch etwas anderes kommen: Mir persönlich fehlt die Aggressivität und die Wut in der Stimme. Natürlich ist das Geschmackssache, ich kann mir durchaus vorstellen, dass dem ein oder anderen das genau so zusagt. Meines ist es nicht.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass es sich bei Animal Farm um eine EP handelt, die leider über das Prädikat „Okay“ nicht hinaus kommt. Das liegt hauptsächlich am Bass und Gesang, welche für mich nicht stimmig zum Rest der Musik sind. Diese ist okay bis gut, wenn auch mit wenigen Highlights gespickt. Einzelne Gitarrenparts fallen mir positiv auf, an die sich die Band bei weiteren Veröffentlichungen halten und diese ausbauen sollte.
Das kommende Album verdient es, aufgrund der angesprochenen wichtigen Inhalte und den guten musikalischen Akzenten dennoch, ein Ohr geliehen zu bekommen. Denn Fans von klassischem Hardcore könnten durchaus auf ihre Kosten kommen.

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– Playlist: Happy Release Day

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