Was für ein Abend! Drei legendär großartige Hardcore Bands auf einmal. Das kann nur gut werden. Wird es auch, trotz miserablem Sound. Aber das hält weder Cancer Bats, noch Comeback Kid und schon gar nicht Sick Of It All auf, eine energische und mitreißende Show abzuliefern.

Als ich im knacke vollen Werk2 ankomme – zum ersten Mal verschlägt es mich hier hin – haben Cancer Bats bereits begonnen zu spielen. Ich bekomme nur noch die letzten drei Songs zu hören, aber die reichen aus, um mich zu überzeugen. Bislang hatte ich Cancer Bats kaum Beachtung geschenkt. Warum nur?! Die vier Kanadier legen mit ihrem eigensinnigen Sound, der so klingt, als hätte man Rage Against the Machine ins Jahr 2020 katapultiert, ein ordentliches Brett hin. Grandios, was Comeback Kid und Sick Of It All sich hier für einen geilen Opener mit ins Boot geholt haben!

Und dann kommen endlich Comeback Kid auf die Bühne und geben vom ersten bis zum letzten Ton zu erkennen, dass sie voller Energie stecken. Die schlechten Soundbedingungen scheinen nicht nur das Publikum zu stören. Indirekt vermittelt Andrew, dass ihm eine andere Location lieber gewesen wäre: „Wir haben immer so gern im Conne Island gespielt“, erzählt er uns. Mehr Stories hat er nicht auf Lager, aber er braucht auch keine Worte, um mit dem Publikum zu interagieren. Der Fotograben ist für ihn kein Hindernis, um in der moshenden Menge zu baden.

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Da noch einen drauf setzen, können wahrscheinlich wirklich nur Sick Of It All, die stilistisch – Lou Koller im Bud Spencer Shirt und Pete Koller und vor allem Armand Majidi mit schicken Hairstyles, bei – ebenso viel Einsatz zeigen, wie musikalisch. Unglaublich, mit welcher Energie und Spielfreude die vier Mittfünfziger aufwarten. Mit einem Potpourri durch dreißig Jahre Bandgeschichte heizen sie dem Publikum ordentlich ein. Und das ist dankbar, textsicher und voller Bewegungsdrang. Jeder Song ein Hit, das grenzt fast schon an einen Schlagerabend und tatsächlich endet der Abend genau so.

Als der Rausschmeißer „Like Rhinestone Cowboy“ erklingt, bleiben Sick Of It All einfach auf der Bühne und singen und tanzen mit. So sympathisch und gut gelaunt geht der Abend zu Ende.

Das Werk 2 ist als Location eigentlich ganz nett, aber der Sound ist zumindest an diesem Abend keine Empfehlung wert. Nur gut, dass sowohl die Bands als auch die Fans so professionell sind, dass sie sich davon nicht den Spaß verderben lassen.

 

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– Playlist: Happy Release Day

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