ADDITIONAL TIME gehört in den vergangenen beiden Jahren zweifelsohne zu den aktivsten Hardcore Bands aus Deutschland. Durch ständige Tourneen und Shows mit Bands wie Madball, Strife oder Expire konnte sich die Band aus Saarlouis einen Namen innerhalb der Szene erspielen.
Am 07. Oktober 2016 erscheint mit WOLVES AMONGST SHEEP nur ihr Debütalbum via Dead Serious Records. Wir konnten ADDITIONAL TIME ein paar Fragen zur Band und zur neuen Platte stellen.
Was uns auch nervt ist die schlechte Entwicklung bei Konzertbesuchen. […] So funktioniert Hardcore nicht, sondern durch das Unterstützen der Shows und Bands – auch die Lokalen und Kleinen – nicht nur die Hochkaräter.
Interview mit ADDITIONAL TIME
AFL: Hey ihr veröffentlicht am 07. Oktober 2016 euer Album Wolves Amongst Sheep. Was kann der Hörer den erwarten und wie zufrieden seid ihr selbst mit dem Ergebnis?
AT: Hallo, erstmal danke für deine Zeit. Bei ‚Wolves Amongst Sheep‚ können sich die Hörer auf harte, heavy Riffs gepaart mit Gesang, dem man die Wut, Enttäuschung und Ablehnung vieler Gegebenheiten der heutigen Welt anhören kann gefasst machen. Nachdem wir sehr viel Zeit und Arbeit in die Songs gesteckt haben sind wir sowohl mit dem Sound, als auch mit den Liedern an sich sehr zufrieden, auch, da einige wirklich coole Gastsänger auf dem Album vertreten sind. Unter anderem mit Rob (Born From Pain), Pelbu (Knuckledust) und Stephen (Steel Nation).
AFL: Ihr habt zu Wolves Amongst Sheep vor kurzem ja schon einen ersten Teaser gepostet. Wann gibt es denn die erste komplette Hörprobe aus dem Album?
AT: Die erste Hörprobe ist das offizielle Video zu dem Song ‚Servant to the Hate‚ die am 09.08.2016 veröffentlicht wurde. Wir hoffen ihr habt euch das alle fleißig angeschaut.
AFL: Seit der Veröffentlichung eures letztes Releases (Split mit HUMAN ANIMAL) sind knappe drei Jahre vergangen. Warum hat es so lange gedauert bis ihr neues Material am Start hattet?
AT: Erstens haben wir einfach verdammt viele Shows gespielt und zweitens arbeiten wir alle Vollzeit und haben Familien.
AFL: Ihr habt in der letzten Zeit ja richtig geile Tourneen und Shows gespielt. Erst vor kurzem ging die Tour mit STRIFE zu Ende. Wie war die Tour? Es gab ja gegen Ende der Tour auch ein Vorfall mit eurem ehemaligen Bassisten, der die Band während der Tour verlassen hatte. Was genau ist vorgefallen? Habt ihr schon Ersatz gefunden?
AT: Die Tour mit Strife war der absolute Hammer, die Jungs sind unglaublich freundlich und cool, wir hatten echt Spaß und vor allen Dingen war eine Ehre mit so einer Band die Bühne zu teilen.
Bei dem Bassisten müssen wir etwas richtigstellen. Unser eigentlicher Bassist ist für unseren Schlagzeuger eingesprungen, da dieser, beruflich bedingt, die Tour leider nicht mitfahren konnte. Wir haben uns dann einen Ersatz für den Bass besorgt und hier hat es die ganze Tour über menschlich einfach nicht gepasst und gegen Ende der Tour gab es dann einfach einen Vorfall, nachdem wir getrennte Wege gehen mussten. Unser Bassist ist also weiterhin in der Band.
AFL: Wie schon erwähnt seid ihr derzeit viel unterwegs und das auch mit ziemlich großen Bands. Sei es die Rebellion Tour, einige Shows mit EXPIRE oder eben vor kurzem mit STRIFE. Wie kommt es dazu? Alles gute Kontakte von Dead Serious Records? Demnächst steht ja sogar eine US Tour auf dem Programm. Habt ihr ein wenig mehr Details zur geplanten Tour im nächsten Jahr? Wie kam es dazu?
AT: Gleich vornweg Chris hat das Label nicht mehr sondern es ist wieder in den Händen der ehemaligen Gründer.
An die Shows sind wir durch harte Arbeit, eine gute Portion Glück und natürlich sehr Hilfe von Veranstaltern und Bands gekommen. Zudem haben die ehemaligen Gründer von DS noch sehr gute Kontakte zu den Promotern.
Die US Tour wird im Februar 2017 mit den Jungs von Concrete aus Albany stattfinden und sich über die Ostküste erstrecken. Genauere Infos werden demnächst veröffentlicht.
AFL: Mit welcher Band würdet ihr denn gerne einmal auf Tour gehen? Und wo sollte die Tour am besten stattfinden?
AT: Glaube dafür reicht der Platz nicht, wobei wir schon mit sehr vielen geilen Bands, mit denen wir uns vorher niemals erträumt hätten die Bühne teilen zu dürfen, gespielt haben. Ein Traum war natürlich immer die USA welcher nächstes Jahr in Erfüllung geht, aber geil wäre natürlich auch der asiatische Raum.
AFL: Woher bezieht ihr eure Inspiration für eure Musik und eure Texte? Wovon handeln eure Songs?
AT: Inspiration für unsere Songs finden sich überall im täglichen Leben, sei es die bittere Erfahrung von einem Freund verraten zu werden oder die kalte Wut, die sich in einem zusammenbraut, wenn man einige Aspekte unserer Gesellschaft oder spezifischer Gruppen sieht. Unsere Texte handeln genau von solchen Situationen, von der Ablehnung des ‚mit dem Strom Schwimmens‘, es geht auch um den Willen immer weiter zu kämpfen, auch wenn man denkt es gibt keinen Ausweg mehr und um Zusammenhalt, der für uns ein wirklich positiver Aspekt des Hardcores ist.
AFL: Wie seht ihr Hardcore momentan in Europa und besonders Deutschland. Gibt es irgendetwas, dass euch nervt? Und welche Bands feiert ihr momentan so ab?
AT: Es ist absolut positiv zu beobachten wie die Szene wächst, wie viele Junge Menschen nachkommen und wie viele geile neue Bands entstehen.
Was uns echt nervt ist das verstärkte Auftreten von Nazis in der Hardcore Szene oder auf Konzerten. Wie oft sieht man irgendwelche Deppen auf Konzerten mit ihren Nazishirts. Was uns auch nervt ist die schlechte Entwicklung bei den Konzertbesuchen. Es werden Veranstaltungen über FB mit „nimmt Teil“ markiert und im Endeffekt tauchen nur wenige auf. So funktioniert Hardcore nicht, sondern durch das Unterstützen der Shows und Bands – auch die Lokalen und Kleinen – nicht nur die Hochkaräter.
Bands könnten wir euch hier wieder tausend aufschreiben aber natürliche nennen wir auf jeden Fall die Boys aus der Hood wie World Eater, World Negation und Blood For Betrayal.
AFL: Du veröffentlichst mit Dead Serious Records ja demnächst auch das MADBALL Album Empire. Klasse! Hat sich das während der Rebellion Tour ergeben? Was hast du sonst so für Pläne mit Dead Serious Records für die nächste Zeit?
AT: Wie gesagt, nicht mehr Chris, aber ja wir finden es Hammer mit der ‚Empire‘ und wie die das geregelt haben fragt ihr sie lieber selbst, wobei Madball ja schon seit der ‚Legacy‚ LP im Jahre 2005 mit Dead Serious Records zusammengearbeitet haben und immer schon sehr New York nah waren (Merauder, Raw Deal, Breakdown, Outburst, Sick of It All, etc.).
Auf jeden Fall machen die Jungs einen super Job und wir sind echt froh mit ihnen zusammenarbeiten zu können. Aber verraten können wir schon soviel: Da kommt demnächst einiges!
AFL: Danke für das Interview! Habt ihr noch irgendetwas, dass ihr loswerden möchtet
AT: Wir danken euch für das Interview! Wir möchten uns bei unseren Familien und Freunden herzlich dafür bedanken, dass sie uns bei all dem hier unterstützen und natürlich auch bei allen Anderen, die auf jegliche Weise dazu beigetragen haben.
[…] der Studioaufnahme haben wir bereits eine Pre-Production bei Achim von Additional Time gemacht. Die eigentlichen Aufnahmen entstanden schließlich bei Phil im SU2 Studio bei Saarbrücken. […]
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[…] Wölfe unter Schafen – ADDITIONAL TIME im Interview […]
Was sind Wöfe? 🙂 Ansonsten tolles Interview!!!
argh! Vielen Dank! Geändert.