AJJ, ja was soll man sagen, die Weirdos aus Phoenix verzücken uns diesmal mit einer Vinyl-Compilation aus ihren genialsten Outtakes und feinen Raritäten, schon alleine der Anblick des Teils lässt auf nette Klänge hoffen.

Space & Time, der Opener der Scheibe befördert den Hörer mit regelrecht verführerischer Eleganz in eine Art Trance. Tiefe, wohl eingesetzte Cellotöne verbreiten innere Zufriedenheit und absolute Entspannung, doch genau das ist auch die Problematik, die Scheibe kommt nicht wirklich in die Gänge. Kokopelli Face Tattoo wurde auf der Platte schneller gespielt, ja fast rotzig, doch das war es auch. Es überwiegen hauptsächlich Akustikgitarre, tiefe Bässe, Streicher.

AJJ 1 - Photo credit NANCY WALTERS
AJJ 1 – Photo credit NANCY WALTERS

Und so zieht es sich durch die komplette Compilation, mit kurzen Ausreißern Richtung Pop, Walzermusik und Verzerrer. Leider verfügt die Platte für mich über nur wenige Highlights, auch wenn die Qualität, die Lyrics und das Arrangement der Songs sich wirklich sehen lassen kann und die Klänge wahnsinnig in die Tiefe gehen, man hat beinahe den Eindruck die Jungs haben sich von Pink Floyd inspirieren lassen. Now That I’m at the Top of My Game, ein wunderbarer Protest Song mit Lyrics wie „I get stronger with every punch, And every kick; And every time I get sick, Oh, I get stronger, too“ geht zu sehr in die poppige Richtung, und somit an der eigentlichen Message vorbei. Doch es gibt auch positives zu vermelden, Blood, Hatred, Money and Rage findet ihr auf der LP als brillianten Folk-Song und er gefällt mir hier um einiges besser als im Original. The Final Cut, ein Pink Floyd Cover ist ebenfalls mehr als bene geworden, ebenso wie Junkie Church.

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Fazit:

Die Platte hat für mich leider mehr Schwächen als Stärken. Es wurde zu viel Wert auf Schönheit und absolute Perfektion gelegt! Ein neues Album mit weniger Firlefanz, dafür mehr ironischen und weirdo Texten, hätte den Jungs sicherlich besser gestanden, denn sie können es. Nichtsdestotrotz ist es eine Scheibe für Genießer und für Fans die einerseits auf nette Plattencover stehen und andererseits die kalte Jahreszeit etwas ruhiger angehen möchten.

Tracklist

  1. Space & Time
  2. Kokopelli Face Tattoo (Alternate)
  3. Do, Re and Me (Alternate)
  4. Blood, Harted Money and Rage
  5. Keep on Chooglin‘
  6. mp4
  7. Now That I´m at the Top of My Game
  8. Christmas Island
  9. Getting Naked and Playing with Guns
  10. Junkie Church
  11. The Final Cut (Pink Floyd)
  12. I Miss You
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– Playlist: Happy Release Day

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