So, wieder einmal ist es passiert. Mir liegt ein Album aus meinem erweiterten Bekanntenkreis vor. Nun habe ich Marco, so heißt Citizen Tim wirklich, aber zum Glück erst als Mensch kennengelernt, nachdem ich eine seiner Shows sowie die EP rezensiert habe. Von daher ist alles noch im Rahmen, aber wahrscheinlich ist es sinnvoller die Klüngelwirtschaft gleich am Anfang offen zu legen 😉

Klar ist, dass hier kein Verriss folgen wird. Zum Glück wäre das aber auch so, wenn das Album von einem völlig Unbekannten kommen würde. Liedermacher aus dem Punk-Umfeld sind mir seit jeher sympathisch, ob sie auf deutsch singen oder auf englisch. Aus meiner Sicht neigen sie weniger zum Heulen, sondern sind mehr pointiert als solche Songwriter, die seit jeher durch die Mucke auffallen.

Hospital Breakfast Conversations ist das Debütalbum von Citizen Tim und nach seiner EP Human Circus (Review hier) seine zweite Veröffentlichung über Midsummer Records. At least we got a story to tell, so beginnen und enden die Krankenhaus-Frühstücks-Konversationen, und das ist glaube ich das wichtigste, was man über einen Songwriter sagen kann: er hat was zu erzählen. Und das hat Citizen Tim eindeutig. Egal ob er eine Ode an seine Heimatstadt Saarbrücken verfasst, wie mit The Vein Of This Town (unten seht ihr das Video dazu), über eine Hochzeit in Boston berichtet (Wedding in Boston) oder eine Anekdote zu einer (na sagen wir mal Fast-)Kneipenschlägerei wie bei Barfight verfasst. Eine Auseinandersetzung übrigens, die er mit den Worten „I got everything I need/I got everything you miss, I got a dog with only three legs and a girl in my bed. How do you sleep alone?“ für sich entscheiden konnte.

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Die Musik ist gemächlich, die Stimme hat genau den richtigen Tiefgang zwischen brüchig und stark, die ich an Songwritern schätze. Musikalisch ist es nicht eintönig, die Songs bauen aufeinander auf und bieten genug Abwechslung. Einzig die Spielzeit könnte etwas länger sein. Das Album wurde komplett DIY in der Wohnung von Citizen Tim produziert, gemixt und gemastert.

Sehr gefreut hat mich, dass man als Rezensent nicht nur einen Download erhält, sondern auch gleich die ganze Platte. Die ist wirklich sehenswert. „Mint blue“ oder so. Männer können glaube ich die Farbenlehre nicht so gut. Babyblau? Egal, hübsch anzusehen, nettes Wolkencover und natürlich ein Textblatt. Ich kann nur jedem empfehlen, sich die LP-Version zu besorgen. Aber unabhängig von der Formatfrage, spreche ich gerne eine Kaufempfehlung für Menschen aus , die auf Liedermacher mit Punk-Roots stehen. Das Album ist wirklich exzellent geworden.

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Seite A:
Hospital
The Vein Of This Town
Barfight
Crazy Old Man
The Sweetest Melody On Earth

Seite B:
Heroes
Wedding In Boston
Writing On Thin Paper
Breakfast Conversations
Swan Song

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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
citizen-tim-hospital-breakfast-conversations-review-2008Absolute Kaufempfehlung für Menschen, die auf Singer-Songwriter stehen.

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