Ein Indoor-Festival-Format, das 2019 das erste Mal von Bob Ross Effect ins Leben gerufen wurde (Der Name „Happy Accidents“ ist wohl auch Bob Ross geschuldet). Hier geht es vorwiegend um die melodische Spielart des Punkrock. Jetzt konnte der Nachholtermin von 2021 stattfinden. Bob Ross Effect existiert in dieser Form nicht mehr, daher ein Line-up ohne die Erfinder-Band, das sich aber sehen lassen kann.
Molotow Yoda
Die zwei Saitenstreichler von Bob Ross Effect eröffnen als Akustik-Duo den Abend pünktlich vor etwa 20-30 Leuten in der Kneipe des Immerhin. Es werden Deutschpunk-Songs von Wizo, Molotow Soda, Terrorgruppe, Muff Potter, Helmut Cool und Chefdenker in Lagerfeuerversionen gespielt. Schöne Interpretationen und dafür, dass sie die Band nur für diesen Abend gegründet haben, echt sehenswert. Da sage ich: „Gerne mal wieder und gutes Warm-Up-Work-Out“.
Jack Torrance
Nun geht es im Konzertsaal neben der Kneipe weiter. Jack Torrance spielen emotionalen Midtempo-Punkrock. Das wird hier sehr routiniert und mit Freude dargeboten. Kein Wunder die Mitglieder der Band sind alte Hasen und haben zuvor Erfahrung in anderen Bands gesammelt. Leider ist der Sound während des Konzertes durchgängig so gemischt, dass der Bass den Rest erschlägt und der Gesang nur zu erahnen ist. Trotzdem schaut sich das inzwischen etwa 40-50 Personen messende Publikum die komplette Show an und findet es gut. Muss ich unbedingt nochmal anschauen und absolute Hörempfehlung für Fans der Flatliners und Hot Water Music.
Captain Crack
Inzwischen eine Würzburger Institution spielen sie melodischen Punkrock der schnelleren Sorte. Sing-A-Longs mit Message und Party-Charakter und schon kommen die ersten Pogotänze bei dem weiterwachsendem Publikum zustande. Die Band kommt gut an, weiterhin muss ich den eher mäßigen Sound bemängeln. Gegen Ende wird der Live-Mix dann akzeptabel.
Versus You
Skate-Punk aus Luxemburg. Eine sehr solide Darbietung vom 90er Sound bieten hier die Herren aus dem Nachbarland. Die Band spielt erfahren und mit viel Spaß. Die Zuschauer wissen das zu schätzen und es wird getanzt und mitgenickt. Mein Blutalkohol und der Sound haben sich inzwischen auf einen zufriedenstellenden kleinsten gemeinsamen Nenner eingepegelt (Anmerkung: im immerhin gibt es guten White Russian).
Antillectual
Eine Platte besitze ich von diesen niederländischen Nachbarn, aber bis dato habe ich ihnen wohl zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das ist Spielfreude pur und mit Erfahrung dargeboten. Die Band muss sich dem Vergleich der früheren und mittelalten Propaghandi stellen und hält dem meiner Meinung sehr gut Stand. Eventuell hat hier der Longdrink-Faktor eine gewisse positive Wirkung, aber Propaghandi habe ich auch noch nicht nüchtern gesehen. Die irgendwas um die 80 Leute finden es super und feiern die Band.
Fazit: Happy und ohne Accidents gehe ich nach Hause. Nächstes Jahr bitte wieder!
Vielen Dank an Maxie für die fantastischen Bilder!