Black Flag haben unlängst für Schlagzeilen gesorgt, da Greg Ginn das selbe gemacht hat was er seit Bandgründung tut: Mitglieder austauschen. Besonders groß war das Drama weil die neue Besetzung wesentlich jünger als Ginn ist. Im Internet liest man, vorallem von alten Typen die mit absoluter Sicherheit den Punk verstanden haben, disrespektierliche Aussagen dass es ja Kinder seien.
Mit Max Zanelly hat die Band erstmals eine Sängerin.
Da ich sowieso nach dem Urlaub an Hamburg vorbei fahre und die Band hier einen Auftritt im Übel & Gefährlich hat ist die Versuchung groß sich mal einen Eindruck der neuen Besetzung zu machen.

Der Club ist zur Hälfte abgehängt. Im Laufe des Abends werden geschätzt 500 Leute anwesend sein. Schnell fällt auf dass sehr viele junge Menschen anwesend sind. Finde ich gut!

Oft wird Ginn vorgeworfen die Band rein aus finanziellen Zwecken weiter zu führen. Wie bei der letzten von mir besuchten Black Flag Show gibt es auch hier heute wieder keinen Merch. Vielleicht ist der Herr doch nicht ganz so kapitalistisch veranlagt wie einige denken.

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Eine Vorband ist nicht angekündigt. Zwar schade, allerdings erklärt das Konzept sich schnell selbst: die Band spielt zwei Sets von jeweils 45 Minuten.

Die Show beginnt mit Can’t Decide. Schnell wird klar: diese Frau hat die nötige Wut und Kraft in ihrer Stimme! Anfangs steht sie noch mit Mikrophon am Ständer mehr oder weniger auf der Stelle, aber da löst sie sich schnell von.
Im ersten Set dominieren die getrageneren, langsameren Songs. Black CoffeeSwinging Man, Nothing left inside und Forever Time gesellen sich zu Hits wie Six Pack oder No Values.

Zwischen den Sets höre ich auf dem Weg zum stillen Örtchen sehr viele sehr lobende Worte, vor allem hinsichtlich Sängerin Max Zanelly. Die Performance des neuen Bassisten und des Drummers sind jedoch auch super!

Set Nummer Zwei beginnt mit My War. Das Publikum ist nun auch in Bewegung, vorne wird wild gepogt, besonders von den jungen Leuten. Der ein oder andere Slammer packt es jedoch auch nach vorne!
Es folgen fast ausschließlich schnelle Songs. Rise AboveFix Me, Gimme Gimme Gimme, Slip It In oder Revenge machen nicht nur mich glücklich!

Fazit des Abends: man kann nostalgisch einem Henry Rollins hinterhertrauern. Das wird ihn auch nicht zurück in die Band bringen. Mit Zanelly hat die Band jedoch eine würdige Nachfolgerin gefunden. Und wenn wir ganz ehrlich sind: ich bin auch ganz froh; dass auf der Bühne kein Muskelpaket steht; welches einen Betonklotz am Mikrophonständer hat und damit auf das Publikum einschlägt.
Ob und wie das neue Lineup neue Musik veröffentlichen wird; steht noch in den Sternen. Auf der Bühne kommt einem jedenfalls ordentlich Druck entgegen!
Bitte bald wieder nach Deutschland kommen!

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– Playlist: Happy Release Day

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