Mhm, zwei Konzerte die gar nicht zueinander gehören… Nun, lustigerweise habe ich in der Woche des Konzertes ein Gespräch mit einer älteren Kollegin geführt, die erwähnte, dass man sie in Neunkirchen früher immer unterwegs war und man dort quasi bis zu den frühen Morgenstunden Party machen konnte. Ich glaubte ihr nicht, dabei war dieses Wochenende genau so. Hinzu kam aber, dass ich bei beiden Konzerten die jeweiligen Supportbands verpasste. Fangen wir chronologisch an:

In der Stummschen Reithalle spielte Mobina Galore als Hauptband. Vorher waren noch der Songwriter Joe Vickers, fester Toursupport der beiden Damen aus Kanada sowie die beiden lokalen Bands Pool Rules und Eliza Day. Leider verpasste ich bis auf die letztgenannte Band alle und bei Eliza Day bekam ich noch den letzten Song mit.

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Eliza Day gaben sich jedenfalls alle Mühe, die wartende Meute zu unterhalten. Wer die Band nicht kennt: Eliza Day ist eine langlebige Alternative-Rock-/Postpunk-Band aus dem Saarland, die bei ihrer letzten EP-Release-Show nach fünfjähriger Pause 127 zahlende Gäste empfangen konnte. Dabei hat die Band doch gerade einen herben Rück… nee, Moment, so gehts nicht. Dabei hatte die Band doch derzeit… Nein, ich versuchs nochmal: Janine Meeß, ihres Zeichens Sängerin der Band, ist Mutter geworden und daher in der Babypause. Herzlichen Glückwunsch! Zwischenzeitlich tritt die Band daher mit Patrick Noll, ihrem Gitarristen, als Sänger an. So ganz kann man Janine nicht ersetzen, aber mit viel Herzblut knallen die Songs ihrer beiden Eps dann doch ganz gut. Ihre EP ist über Spotify, iTunes und Amazon erhältlich.

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Danach kam die Hauptband Mobina Galore. Das erste Mal von dem Powerpunk-Duo ohne Bass hörte ich, als ich mich auf ein Review vorbereitete, das dann leider doch schon veröffentlicht war (Review siehe hier). Nach einer Support-Tour für Against Me hatte die Band nun ihre erste Headliner-Tour durch Europa. Um genau zu sein: am nächsten Tag trat die Band ihren Heimflug an. Letzte Show der Tour, also müde? Kein bisschen. Daür sind die Powerpop-Hymnen der beiden auch viel zu treibend. Die müsste man schon arg verlangsamt spielen. Und so gelang es der Band einen wirklich überzeugenden Tourabschluss hinzulegen. Klar, das Augenmerk der Band lag auf der neuen Scheibe. Highlights: Videosingle Suffer und Nervous Wreck, aber auch der Song You’re Not 23 Anymore knallte gut rein. Das Publikum zeigte sich auch begeistert. Insgesamt ein super Auftritt vor gar nicht mal so wenig Publikum!

Danach gings weiter ins gerade einmal einen Kilometer entfernte Neunkircher Jugendzentrum, wo währenddessen ungerührt das Raptrio Büchse, die Metalcoreler From Fall to Spring und Oi!Port (jetzt Steinbeißer) lärmten. Auch hier verpasste ich einen Großteil der Bands. Schade, da insbesondere Steinbeißer ihre neuen Songs präsentierten.

Jedenfalls kam ich gerade rechtzeitig zu Upfluss mit denen ich vor kurzem meinen Frieden schloss (siehe hier). Als ursprünglich aus Neunkirchen stammende Band, die einige ihrer besten Auftritte, damals noch im alten Juz, in dieser Stadt hatte, war dies natürlich ein Heimspiel. Der Schlagzeuger zierte sich ein bisschen und trug eine komische Cro-Maske. Ansonsten stand die band jedoch ihren Mann beziehungsweise ihre Frau. Mitgebracht hatten sie unter anderem den bitteren Abgesang auf Neunkirchen Stadtfest, eine böse Satire auf einen Ex-Kollegen namens Le Cock de la Rue, ihren ersten Song SFOi (Saufen Ficken Oi!) und ihren neuen Szenehit Kommentarspalte, meines Erachtens ihren besten Song. Pogo inklusive, damit war das Konzert dem in der Reithalle rein stimmungsmäßig überlegen. Fehlen durfte auch nicht das SK-Cover Mit dem Knüppel in der Hand. Auch einen neuen Song hatte die Band mitgebracht. Dieser war erst einen Tag vorher entstanden, so dass Mira den Song ablesen musste. Nach diesem Song war dann auch unvermittelt Schluss. Da der Schlagzeuger sein Drumset (oder eher das von From Fall to Spring) kurz weggetreten hatte, entfiel die Zugabe. Ein wirklich schöner, chaotischer Auftritt, hat Spaß gemacht!

Fazit: Ein seltsamer Konzertabend in einer ansonsten recht toten Stadt. Schade, dass sich beide Veranstaltungen die Leute weggenommen haben. Da kommt schon mal eine kanadische Ausnahmegruppe in die Stadt, dann ist eine Parallelveranstaltung nicht besonders förderlich. Egal, beide Konzerte wurden für gut befunden.

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– Playlist: Happy Release Day

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