„Neonschwarz ist back for good wie Take That, du Ulk“. Genau. Nach dem triumphalen zweiten Album Metropolis kommt nun das für alle Bands schwierige dritte Album. Und der Vierer hat gut vorgelegt. Die bisherigen Auskopplungen 2018 und Gleis 13, aus dem auch das Eingangszitat stammt, waren ziemlich cool. Fieber, die letzte Auskopplung, fand ich dagegen eher lala.

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Ohne Frage sind Neonschwarz in der Hip-Hop-Szene angekommen. Ihr Rap kann sich auch unter musikalischen Gesichtspunkten sehen lassen. Die früher oft etwas gekünstelten Doubletime-Passagen sitzen jetzt und auch die früher schwierigen Wortspiele haben sich verbessert, da ist allerdings noch Luft nach oben (Ich bin Frisch links, wie Wildschweinekinder, aua).  Deutlich ist auch der Hip-Hop-Bezug erkennbar, zum einen durch die Samples von Spion Y, die auf dem Frühwerk auch eher wie ein Fremdkörper wirkten, zum anderen durch textliche Adaptionen. So erzählen Neonschwarz mit Der Opi aus dem 2. Stock zwar eine andere Geschichte als vorher EinsZwo mit Die Omi
aus dem 1. Stock, aber der Querverweis sitzt natürlich.

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Das Album hat neben den bisherigen Auskopplungen auch weitere Highlights zu bieten, wie oben genannter Opi-Song, der die Geschichte eines von den Nazis verfolgten alten Mannes erzählt. Maradona, Neonröhre, der Representer N.E.O.N. und das megapolitische Fünf nach Zwölf sind ebenfalls Highlights. Dennoch ist auch Füllmaterial vorhanden, Klatsche zündet nicht wirklich und der Gentrifizierungssong Ananasland mit seiner Ironie kommt leider auch nicht wirklich an.

Ohne Zweifel ein gutes Album, vor allem hip-hop- und raptechnisch, aber persönlich finde ich den Vorgänger Metropolis besser, da dort die Hitdichte größer ist. Dennoch: wer auf politisch korrekten, kämpferischen Hip-Hop steht, für den ist das Album klar ein Pflichtkauf.

Tracklist:
1. N.E.O.N.
2. Maradona
3. Fieber
4. 2018
5. Ananasland
6. Gleis 13
7. 67
8. Klatsche
9. Neonröhren
10. Der Opi aus dem 2. Stock
11. 5 nach 12
12. Verrückt
13. In Flammen
14. St. Pauli

Neonschwarz Live:
09.11.2018 Lüneburg, Anna & Arthur
10.11.2018 Husum, Speicher
23.11.2018 Münster, Gleis 22
24.11.2018 Heidelberg, halle02
07.12.2018 Dresden, Tante Ju
08.12.2018 AT-Wien, Flex
24.01.2019 CH-Zürich, Dynamo
25.01.2019 CH-Bern, Dachstock
08.02.2019 Wiesbaden, Schlachthof Wiesbaden
09.02.2019 Düsseldorf, zakk
22.02.2019 Stuttgart, Im Wizemann
23.02.2019 München, Feierwerk
22.03.2019 Nürnberg, Z-Bau
23.03.2019 Hannover, Faust
05.04.2019 Dortmund, FZW
06.04.2019 Bremen, Schlachthof Bremen
13.04.2019 Berlin, Festsaal Kreuzberg
27.04.2019 Hamburg, Große Freiheit 36

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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
neonschwarz-clash-review-2018Gutes drittes Album von Neonschwarz.

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