Am Tag vorher noch dem SXE-Hardcore gefrönt und eine Legende gesehen, gings einen Tag später nach Neunkirchen, um den neuesten Scheiß zu gucken. Denn die Band der Stunde, die fantastischen Press Club aus Australien gaben an diesem Tag ein Konzert. Beinahe hätte ich auch hier wieder Pool Rules gesehen, doch da die auch auf dem AntAttack am Wochenende antraten, ließen sie den Auftritt sausen. Zumal mit The Hard Aches auch eine weitere Zwei-Mann-Band vertreten war.

Den Anfang machte daher Perfect Youth aus Stuttgart, so kündigte er sich zumindest an. Langjährige Nutzer unserer Seite und eifrige Verfolger meiner Konzertberichte werden sicherlich wissen, das es sich bei Perfect Youth um den ehemaligen Sänger von Finding Faith handelt und dieser junge Mann ursprünglich aus dem Saarland stammt. Wobei Philipp diese Bombe natürlich auch später platzen ließ, zumal seine Anreise nicht ganz unproblematisch war. Wenn die deutsche Bahn nicht verspätet kommt, dann ist die Durchsage wenigstens falsch, so dass der mann, der nur mit Gitarre angereist war, am Bahnhof von Schiffweiler rumstand, was jetzt doch etwas vom Konzertort entfernt war. Zum Glück konnte ihn sein Vater dann zum Auftritt fahren… Sachen gibts… Was soll man sagen? Die Auftritte von Perfect Youth (was eine zeitlang auch mal eine Band war) sind in letzter Zeit rar gewesen. Acoustic-Punk wie ich und auch das Publikum an jenem Abend sehr mag. Der Zuspruch war so groß, das Philipp gleich am Tag darauf ein neues Lied schrieb. und auch Press Club war sehr angetan, trug die Sängerin doch auf dem Groezrock tatsächlich eines der raren Perfect-Youth-Leibchen, die an diesem Abend feilgeboten wurden. Gelungene Eröffnung!

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The Hard Aches waren gerade auf großer Europatournee und kamen wohl irgendwie an den Auftritt, denn die beiden Australien-Bands bestritten die Tour nicht gemeinsam. Dazu muss man wissen, das The Hard Aches aus Adelaide stammen, während Press Club aus Melbourne kommen. Sprich: die Bands sich nicht gerade häufig über den Weg laufen. The Hard Aches sind schon etwas länger am Start als Press Club, hatten allerdings kein Merch dabei. Vorher waren sie in England am Start (f*ck Brexit) und das Merch musste erst nachgesendet werden. Ähnlich wie Perfect Youth hatten sie ein kleines Problem: irgendwie waren sie im falschen Neunkirchen gelandet. Könnte auch daran liegen, das auf ihrem Tourposter Neuenkirchen stand. Und so mussten sie noch ein paar Kilometer gut machen, waren aber rechtzeitig zum Gig da.

Für eine nur aus zwei Mann bestehende Band, ohne Bass, hatten sie einen super fetten Sound. Die Musik ist verdammt gut, so ein bisschen wie The Smith Street Band. Indie-Punk at its best. Sänger Ben David beherrscht seinen Job. Der Auftritt war energiegeladen und konnte das Publikum absolut mitreißen. Man konnte sogar einen Tänzer beobachten, an einem Donnerstag, in Neunkirchen! Gibts doch gar nicht!

Press Club bewiesen danach, warum sie der neueste, heiße, geile Scheiß aus Australien sind. Ihr Album Late Teens ist im Prinzip jetzt schon ein Klassiker (unser Review hier). Indie-Punk-Garage mit einer weiblichen Stimme und zahlreichen Hits. Sängerin Natalie Foster lieferte eine Show, wie ich sie zuletzt bei Cecilia Boström erleben durfte. Kam zwar nicht ganz an deren Intensität ran, aber als ich Baboon Show 2011 in Trier das erste Mal sah, war das Erweckungserlebnis ein ähnliches.

Nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne ging es ab. Am Schlagzeug der Bruder von Joe Cocker (zumindest visuell, danke Citizen Tim für den Vergleich). Natalie ließ sich auf die Knie fallen, poste auf der Bühne, das es eine reine Freude war. Sicherlich eine der besten Livebands, die ich dieses Jahr gesehen habe. Zum Schluss gabs natürlich ihren Hit Suburbia.

Ein gelungener Abend mit drei wahnsinnig talentierten Künstlern.

 

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– Playlist: Happy Release Day

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