Kennt ihr diese Szene in Futurama, in der Dr. Zoidberg die letzten Anchovies der Welt verschlingt? Da, wo er nicht genug bekommen kann nach dieser winzig kleinen Portion und nachdrücklich nach „Meeeehr, meeeeehr, meeeeehr!“ verlangt? So ging es mir nach dem Durchhören dieser kleinen, aber absolut feinen EP. Seax aus Bamberg sind die Anchovies des deutschen, englischsprachigen Post-Punk, der ja nun mal derzeit sehr en vogue ist, wie die Trendforscher sagen würden. Dabei liefern sie auf ihre ersten Veröffentlichung No Sugar die perfekte female-fronted-Mischung aus riot grrrliger Attitüde und postpunkiger Subjekfokussierung. Die Texte sind auf den Punkt gebracht und schnörkellos („I’m not a target just by going outside / there’s no sugar – I’m not sweet“), der Sound ist rau und wütend und die Melodien sind unaufdringlich genug um die EP immer wieder hören zu können.

Wenn ich jetzt so richtig musikkritisch sein will, könnte ich sagen, dass es natürlich noch sehr viel mehr aus der Band rauszuholen gibt, dass das Songwriting noch etwas ziellos wirkt und der Gesang sich definitiv mehr trauen könnte, aber ich habe nicht das Gefühl, dass Seax eine Band sein wollen, die sich an solchen normativen Kriterien messen will – und das ist auch gut so. In ein paar Jahren könnten sie die neuen Hysterese sein oder ihr ganz eigenes Ding machen. Hoffen wir nur, dass sie nicht einfach so sang- und klanglos verschwinden, wie sie in meinem Sichtfeld aufgetaucht sind.

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2 Kommentare

  1. Schonmal drüber nachgedacht, ob die gar nicht SEAX heißen sondern NO SUGAR? Ich bin mir selber nicht ganz einig, aber wenn, dann gibt’s auch welche die NO SUGAR heißen und ins Profil passen… ^_^

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