Slow Jams sind eine (post-)Hardcorepunkband aus Berlin, welche mit Punk Standards ihre zweiten Longplayer in Umlauf gebracht haben. Der Name soll hierbei Programm sein und eine „Hommage an die Wurzeln des Punkrocks“ darstellen.

Was bei Punk Standards zuerst ins Auge fällt ist das farblich wirklich ansprechend gestaltete Artwork. Klassischer und schnörkelloser Schriftzug, dazu Palmen und Dünen in Magenta-, Lila-  sowie Rosatönen. Das ganze wurde auf eine haptisch ansprechende Pappe gedruckt. Mir liegt die Vinylversion in Magenta vor (Edition of 30), die sich nahtlos in die ästhetische Optik einreiht. Über Bandcamp gibt es zusätzlich eine Version in türkis zu erwerben (Auflage 30 Stück).

Musikalisch bedient die A-Seite der Platte vorwiegend (post-)Hardcore(punk) der 1990er und Anfang 2000er Jahre. Von einem 30-sekündigen Instrumentalintro über tanzbaren und vertrackten Hardcorepunk ist hier einiges geboten. Zu letztgenannten gehört für mich auch die erste Singleauskopplung des Albums, In Riddles. Starker Track, der nicht unbedingt vorhersehbar ist und in kleinen Clubs bestimmt ordentlich Dampf macht.

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Eine weiteres Highlight ist das gefühlvolle Donuts. Hier wird die Intensität merklich gedrosselt und stilistisch vom Hardcore zum Grunge geswitcht. Der Song verfällt fast schon in eine Monotonie, die zur Depression zu werden scheint. Für Menschen wie mich, die – bewusst oder unbewusst – immer einen großen Bogen um den Grunge gemacht haben, eine willkommene Abwechslung.

Die B-Seite kommt nicht weniger stark als Seite A daher. Auch hier dominieren Elemente des (post-)Hardcore, die durch einem 20-sekündigen (südamerikanisch beeinflussten) Instrumentalstück und aufgelockert werden (Parsimony). Gefühlt ist auf Seite B der punkige Anteil etwas höher, was den Rotzfaktor nochmal erfolgreich anhebt. In Flood beschließt letztendlich die zweite LP und vierte Veröffentlichung von Slow Jams. Das ganze Album bereichert das Leben der Hörer*innen bei einfachem Durchlauf um fast 28 Minuten.

Viel zu resümieren gibt es zu Punk Standards nicht. Nach eigener Einschätzung wird es bei einem Gros der Hörer*innen sicherlich nicht bei einen 28-minütigen Durchlauf bleiben. Dafür ist Punk Standards zu abwechslungsreich, zu stimmig und – benennen wir das Kind beim Namen – zu gut  Die Produktion klingt zudem Spitze, das Artwork ist überaus gelungen und ein Blick in die Texte lohnt sich ebenfalls. Richtig starkes Teil, Slow Jams.

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– Playlist: Happy Release Day

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