Yard Bomb – S/T ::: Review (2019)

0

Yard Bomb entstammen (fast) der Hansestadt Hamburg und wollen kompromisslosen Hardcore-Punk „nach Black Flag´scher Manier“ zelebrieren. Hierzu wurde auf dem selbstbetitelten Debütalbum 12 Songs eingespielt, bei welchem der längste gnadenlose 01:45 Minuten, der kürzeste krachende 29 Sekunden misst. Das nenn´ich mal ne Ansage. VÖ ist der 27. September 2019.

Normalerweise würde ich nicht unbedingt mit dem Plattencover anfangen, dieses jedoch ist dermaßen zeitlos, das es ziemlich „geklaut“ wirkt. Man nehme das Adolescents-Cover von deren gleichnamigen Debüt, streiche den Bandnamen heraus und setzte zweizeilig „Yard Bomb“ ein. Anschließend Vintage-Filter darüber und fertich is´ die Laube. Abermals „normalerweise“ fände ich das eine recht lahme Angelegenheit, in diesem Fall kommt es allerdings eher wie eine gelungene Hommage an die Kalifornier rüber und zeigt zudem ein Stück weit deren musikalische Ausrichtung. Ein Stück weit nur deswegen, weil es vor allem die Circle Jerks sein dürften, die es den Herren angetan haben.

Get Off bestätigt diesen Eindruck, hier wird tief in der Hardcorepunk-Schublade der 1980er Jahre gekramt, was in diesem Fall ein wirkliches Kompliment ist. Das Flair ist tiefste 80er, die Produktion dabei wertig und zeitgemäß, so wirkt nichts retro oder künstlich aufgesetzt.

- NEWSLETTER -

W.T.F an vierter Stelle ist der erste Song, an dem ich aus dem Stand heraus am liebsten meine ausgelatschten Vans S8Hi anziehen möchte und pauschal einfach mal tanzend in eine Menschenmenge springen möchte. Konditionell wäre das tatsächlich auch noch machbar, da der ganze Spaß nach 51 Sekunden endet. Die folgenden Songs fallen qualitativ nicht wirklich ab, sind aber mitunter nicht ganz so tanzkompatibel, was sich mit Turning up Milhouse, dem längsten der Tracks mit 01:45 Minuten nochmal ändern soll. Hier riecht es förmlich nach einem schönen, gepflegten Circle Pit.

Weitere Highlights sind definitiv Need More, Invisible Naked Man und Feeling High, welches dem Album einen passenden Abschluss gibt. Hier wird zu Beginn nach kurzen Geschwindigkeitswechseln ab Sekunde 33 wieder in die Vollen gegangen und trifft es dabei auch textlich auf den Punkt. Was soll man noch groß rumschnacken wenn Sänger Rolf zum besten gibt: „Don´t need no work, don´t need no friend, i´m stayin high, until the end.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Genauso wenig wie zu diesem kurzweiligen und sehr starken Debütalbum, dem es an nichts mangelt und zudem keine Aussetzer aufweist. Wer also auf Circle Jerks, Black Flag, Minor Threat und frühe Veröffentlichungen der Plattencover-Paten Adolescents steht sollte zwingend zugreifen.

Am 02. Oktober 2019 findet passend dazu im Hamburger Hafenklang die Releaseparty statt. Alle Jünger*innen der besagten Bands sollten sich also hiermit aufgefordert fühlen, ihr Vans-Schuhwerk kräftig zu schnüren und einfach mal tanzen zu gehen auf einen Mittwochabend! Wahlweise wird dort bestimmt auch die Platte käuflich zu erwerben sein, die alternativ auch über das Label La Pochette Surprise Records als 12′ vertrieben wird.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptierst du die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Tracklist

  1. Get Off
  2. Bang Bang
  3. I Lie
  4. W.T.F
  5. Time Will Tell
  6. Crowns of Thorns
  7. Beach Patrol
  8. Turning up Milhouse
  9. Down in the Sewer
  10. Need More
  11. Invisible Naked Man
  12. Feeling High
- Werbung -
– Playlist: Happy Release Day

Beitrag kommentieren

Bitte gebe dein Kommentar ein
Bitte gebe dein Name ein