A Time To Stand - Light Years (Cover)

Nach drei Veröffentlichungen und fünf Jahren Pause veröffentlichen A Time To Stand mit Light Years ihren ersten Longplayer und knüpfen damit an das an, was sie seit ihrer Gründung 2011 am besten können: Generic Pop-Punk, wie sie es selbst so treffend selbstironisch bezeichnen.

Schon Track 1, Generic Pop Punk [Intro], und die ersten Zeilen zeigen, wie A Time To Stand ihre Musik sehen: „If you think you heard that before, it’s maybe because you heard it before.“

A Time To Stand wissen, dass sie das Rad nicht neu erfinden, aber das müssen sie auch nicht. Die Jungs aus dem Saarland spielen sich so liebenswert authentisch und detailverliebt durch ihre Skate Punk Hardcore Songs, dass ich meine Hass-Liebe zum Pop Punk überdenke.

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Was überrascht und mich noch mehr überzeugt: Die Songs handeln nicht ausschließlich von Liebe und vom Musiker-Alltag, sondern greifen auch politische und gesellschaftliche Themen auf.

Der Song No Part Of This beschäftigt sich mit der vorherrschenden Lethargie innerhalb kirchlicher Strukturen und einer „Man müsste was tun, aber…“ Haltung. In Geometry geht es um die Ignoranz vieler Menschen, die sichere Grenzen fordern, jedoch die Vorzüge einer wirtschaftlich globalisierten Welt gerne und häufig genießen. Grandville erzählt vom grotesken Zustand zwischen Videospiel-Abenden mit Freunden und dem Ankommen im professionellen Erwachsenenleben.

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Ich kann nicht anders, als das Fenster im Auto nach unten zu „kurbeln“ und die Songs mit zu pfeifen, zu trommeln und zu singen. Light Years ist so eingängig, dass man den Dreh schnell raus hat. Und trotzdem ist jeder Song anders und überraschend.

Die Band fährt die gesamte Bandbreite an Pop Punk Repertoire auf, die man sich nur wünschen kann: Schöne Melodien, ein pathetischer Gesang, abgestoppte Riffs hier, ein paar Soli da und nette Breaks und natürlich Singalongs so weit die Kehle mitsingen kann. Ich ertappe mich, die Platte dreimal nacheinander gehört zu haben.

Dort wo The Ataris, Blink 182 und Konsorten mich damals haben stehen lassen, sammeln mich A Time To Stand auf und wickeln mich ziemlich schnell in ihre Pop Punk Decke ein.

Wirklich gut gefällt mir der weibliche Gastgesang bei Track 4, der so super passt, wie selten. Allgemein geht Keep The Change [You Filthy Animal] ordentlich nach vorne und lässt kaum Atem zum Nachdenken, ob das hier schon mal da gewesen ist. Track 6 Ape-X Predator begeistert mich vor allem durch die Spokenwords.

Die insgesamt 14 Songs sind kraftvoll, preschen gut nach vorne und sind trotz aller Pop-Punk Gewohnheiten durchaus originell.

Die Platte, die überwiegend im Alleingang von der Band – vor allem von Gitarrist Micha – produziert wurde und für die Schlagzeugaufnahmen sowie das Mischen und Mastern in die Hände von Dominic Pareskevopoulos und die Level 3 Entertainment Studios in Essen gegeben wurde, klingt auch technisch betrachtet wirklich gut: Kraftvoll, leicht rotzig und sauber zugleich. Auch beim Album-Design merkt man, dass hier mit viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde. Entsprechend dem Bandmotto „Wir machen das, was wir selbst cool finden“, kommen Digipack CD und die farbige Vinyl Version mit unterschiedlichem Artwork für Booklet / Inlaycard und mit unterschiedlicher Tracklist daher: Das CD-Release enthält mit Age Of Amplifiers eine Midtempo-Version des Vinyl-Stücks Niko Rammert Showed Me The Miracles Of Love.

Light Years macht echt gute Laune. Und auch, wenn das hier nichts Neues ist, so klingt es doch frisch und wirklich authentisch.

FFO: The Ataris, Set Your Goals, Blink 182, The All American Rejects.

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– Playlist: Happy Release Day

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