Wenn sich Mitglieder von Napalm Death und Megadeth zusammentun, kann man zweifelsfrei von einer Metal-Supergroup sprechen. Napalm Death und Megadeth, das lässt den Headbanger von Welt euphorisch mit der Zunge schnalzen.

Brave The Cold (Credit Hannah Verbeuren(
Brave The Cold (Credit Hannah Verbeuren(

Das „Kind“ dieser Metal-Ikonen hört auf den Namen Brave The Cold und als Väter dieses Projektes zeigen sich Mitch Harris (Napalm Death, Gitarrist) und Dirk Verbeuren (Megadeth, Drumme) verantwortlich. Zwar hat Brave The Cold bereits 2018 offiziell das Licht der Welt erblickt, die ersten Gehversuche folgen nun aber erst in Form des Debütalbums Scarcity. Digital ist die Platte bereits am 02. Oktober 2020 erschienen, das Release in physischer Form soll am 11. Dezember 2020 via Mission Two Entertainment folgen.

Gleich zu Beginn des Albums herrscht akute Verwechslungsgefahr, denn schon das erste Riff des düster atmosphärischen Openers Blind Eyes könnte man auch gut und gerne auf Napalm Death’s neuestem Output Throes of Joy in the Jaws of Defeatism vermuten. Hier wird also gleich zu Beginn klar, woher der Wind weht. An Eigenständigkeit gewinnt der Song in weiterer Folge erst, als die krächzenden Vocals von Harris einsetzen. Insgesamt stellt der Mix aus Death- und Thrash Metal einen guten Einstieg dar, der Lust auf mehr macht. Die Gesangseinlagen von Harris bleiben aber auch in weiterer Folge gewöhnungsbedürftig.

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In ähnlicher Manier geht es auch im nächsten Stück Hallmark Of Tyranny weiter. Die an dieser Stelle kraftvolle Stimme und die schnellen Thrash Riffs lassen diese Nummer zu meinem persönlichen Favoriten des Albums avancieren. Ab dem Mittelteil wird das Tempo gedrosselt und mithilfe von Klargesang entsteht ein leicht progressiver Eindruck. Zwar empfinde ich besagten Track als herausragend auf diesem Album, dennoch ist hier eine gewisse Vorsicht geboten. Verglichen mit den anderen Titeln des Albums schlägt Hallmark Of Tyranny nämlich in eine etwas andere Kerbe und ist demnach meiner Meinung nach nicht unbedingt repräsentativ für das Gesamtwerk. Hörprobe:

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Das von Grindcore geprägte Monotheist finde ich im Anschluss darauf noch ganz gut, doch mit dem erneut progressiven Retrograde kann ich leider gar nichts anfangen.

Die anschließenden Apparatus und Dead Feed tendieren wieder mehr in Richtung Grindcore, wobei auf Dead Feed abermals vermehrt Thrash Einflüsse erkennbar sind. Stimmliche Assoziationen zu früheren Kreator-Alben werden hier unweigerlich hervorgerufen, das erinnert teilweise schon stark an deren Frontmann Mille Petrozza. Nichtsdestotrotz (oder vielleicht gerade deswegen) eine der stärkeren Nummern der Platte.

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Die fünf übrigen Tracks, muss man so sagen, plätschern in weiterer Folge dann so vor sich hin, ohne großartige Ausreißer nach oben oder unten. Mal mutet der erneute Klargesang etwas nervig an (Refuge), mal werden wieder vermehrt Erinnerungen an Napalm Death ins Gedächtnis gerufen (Necromatrix). Auch die letzten beiden Nummern Shallow Depth und Shame And Ridicule liefern kein Feuerwerk zum Abschluss.

Fazit

Scarcity von Brave The Cold ist alles in allem ganz gut geworden. Die stärksten Momente hat Scarcity wenn das Gaspedal durchgetreten wird, so manche verspielte Passage finde ich dann wiederum eher entbehrlich. Der überwiegende Teil, den ich als „gemäßigten Grindcore“ einordnen würde, plätschert auf hohem Niveau vor sich hin.

Anspieltipps: Hallmark Of Tyranny, Dead Feed

FFO: Napalm Death, Megadeth, Pig Destroyer

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BEWERTUNG
Gesamteindruck
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Andreas
aus Österreich.
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