Canine – Die Frankfurter Wuchtrocker veröffentlichen mit Bleak Vision (erschienen am 14.09. über Bacillus Records) ihr Debüt-Album und ballern Hardcore-Fans ordentlich einen vor den Latz. Ob bei dem Album der Hund in der Pfanne verrückt wird und wie viele hundebasierte Witze ich in ein Review packen kann, erfahrt ihr hier.

Die Welt ist scheiße und sollte sich gefälligst dafür schämen. Genau das oder etwas Ähnliches muss sich Canine beim Schreiben von Bleak Vision gedacht haben. Gleich beim ersten Hören der elf Songs (mit einer Spielzeit von ca 28 Minuten) fällt auf, dass einem Gesellschaftskritik, Wut und eine Menge Emotionen entgegengekotzt werden. Auf schmalzige Balladen, ruhige Songs und entschleunigte Passagen wird komplett – bis auf das ausgedehnte Outro vom letzten Song Cracked Shell – verzichtet. Bleak Vision gibt alles und das kommt gut an! Die Nonstop-Energie des Albums erinnert mich an die Liveshow der Band, die ich 2017 bei einem Konzert zusammen mit HYENAS und A Saving Whisper in Dresden vor gefühlt 8 Zuschauern gesehen habe. Vollgas pur! Wer sich danach nicht wie durch den Wolf gedreht fühlt, muss wohl ein Holzkopf sein. Das Feeling der Scheibe ist super.

Musikalisch groovt, schießt und rockt sich Bleak Vision durch die Tracklist und bietet dabei alles, was das Hundeherz begehrt: ADHS-Drumming, aber auch straighte, treibende Beats, dazu immer rockige Gitarren und Riffs Riffs Riffs! Riffs ohne Ende. Dazu ein wenig Hardcoregeballer und hektisches Geschrei – ein durchaus erfrischender Sound im alltäglichen Coresumpf.

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Erinnert hat mich das Ganze an Gallows oder Everytime I Die, auch wenn Canine mehr auf die Tube drückt. Und da ist wirklich für jeden etwas dabei: Parts zum Bouncen und Springen wie in You Could Have Been A Revolution oder Hochgeschwindigkeits-Headbangen wie in Ancient LiesBleak Vision liefert ab. Dabei schafft es die Band, die Songs wie aus einem Guss mit klarer Linie wirken zu lassen, ohne dass es an Abwechslung oder neuen Ideen mangelt.

Besonders ab der zweiten Hälfte des Albums mit dem Song Bulletsucker nimmt die Scheibe richtig an Fahrt auf und knallt euch zusammen mit Master of Relief und Saturday meine absoluten Highlights um die Ohren. Und genau da liegt auch der Hund begraben. Die Songs schaffen es leider nicht über die Spielzeit hinweg, das Hohe Level an Energie und Adrenalin aufrechtzuerhalten, das Bleak Vision gerne transportieren möchte. Einige der Songs, z.B. Mommy oder Religioneater wirken einfach zu fade im Vergleich zu den wirklich guten Tracks und sind kaum in Erinnerung geblieben.

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Ferner schafft es das oben bereits genannte Outro von Cracked Shell bei mir leider nur den Skip-Button zu drücken. Es liegt eben ein feiner Grad zwischen gefühlvollen, ausdrucksstarken Outros und nervigen Orgel-Gedudel. Bei diesem Song war es leider letzteres, auch wenn ich die Idee an sich eigentlich ganz cool finde. Schade.

Dennoch hatte ich mit dem Album eine Menge Spaß und bin gespannt, was da noch so von der Band kommt!

Fazit

Canine lassen sich nicht an die Leine nehmen. Kompromisslose Rockmusik, ein treibender Sound und Groove ohne Ende machen Bleak Vision zu einem gelungenen Debüt-Album mit starker Reinhör-Empfehlung. Ist übrigens auch was für Katzenleute.

Lieblingssong: Master Of Relief

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– Playlist: Happy Release Day

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