Am Ende des Spätsommers kommt nochmal ein richtiger Kracher angerauscht. Der Soundtrack, der wie gemacht ist für alte Amikisten, verwaschene Lagwagon-Shirts und ausgetretene Chucks. Als Anfang bis Mitte der 1990er Jahre Melodycorebands wie Pilze aus dem Boden schossen, wären Clifton Forge nur eine von vielen gewesen und ihr Debütalbum Einhander hätte gar nicht den positiven Eindruck vermitteln können wie knapp 30 Jahre später.
Hab ich mich gefreut, mal wieder eine Band zu hören, die genau wie die Großmeister Bad Religion unzählige Ahhhhhhhhhhhhs und Ohhhhhhhs in die Refrain mischt und dabei schön aufs Punkpedal drückt. Das Trio aus Hamburg macht auf ihrem Konzeptalbum alles richtig und geht unbekümmert direkt nach vorne los. Schnelle Punkkracher wie A Duel In The Midnight Sun oder die aktuelle Single Wisdom reaktivieren Genreneuronen, die lange unbenutzt schlummerten. Zusammen mit einer Wildwest-Attitüde entsteht ein sehr cooles Gesamtwerk oder in Worten von Clifton Rouge:
„A tragic tale of love & death, loyalty & betrayal, revenge & forgiveness.“
Summa summarum ist Einhander ein richtig tolles Album geworden, welches neben der superben Digipak-Aufmachung abwechslungsreichen Punkrock serviert. Live werden bestimmt die Fetzen fliegen.