Bereits im letzten Jahr plauderten wir in unserem Interview mit Initiator Lutz etwas über sein Festival und seine Liebe zur Musik und da seit diesem Tag bereits einige Bemmen vertilgt wurden, stellten wir ihm nochmals ein paar Fragen zum Hier und Jetzt!
Zusätzlich erfahrt ihr noch, was eine Band zu diesem Festival zu sagen hat!

Interview mit Lutz vom Rock Am Kuhteich + Stephan von den BlumentoPferden

AFL: Im letzten Jahr war Rock Am Kuhteich erstmalig ausverkauft, müssen Spätentschlossene auch in diesem Jahr um ihr Ticket bangen?

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Lutz: Der Vorverkauf läuft hervorragend. Es gibt noch ca. 100 Tickets fürs Wochenende und pro Tag ca. 100 Tageskarten, dann ist ausverkauft. Wer kommen möchte sollte sich jetzt entscheiden, denn eine Garantie für die Abendkasse gibt es nicht.

AFL: Würdest du dich auch zu einer Vergrößerung des Ticketkontingents hinreißen lassen, wenn es sich abzeichnen würde, dass ihr häufiger ausverkauft sein würdet?

Lutz: Nein! 750 Gäste pro Tag – so ist und bleibt der Plan. Die einzige Variable wären Tageskarten zu Gunsten von WE-Tickets umzutauschen, aber das entscheiden wir dann operativ. Die Location ist mit 750 Gästen gut gefüllt, alles andere wäre zu eng und dann vielleicht nicht mehr so entspannt

AFL: Die letztjährige Ausgabe war auch die erste am neuen Standort. Was siehst du nun rückwirkend als Vor- oder auch als Nachteil des neuen Austragungsortes an? Musstest du noch manchmal wehleidig an den alten Ort zurückdenken?

Lutz: Die Vorteile der neuen Location überwiegen. Mehr Infrastruktur, bessere Anbindung mit der Bahn, Parkplätze, Camping, usw.! Wer letztes Jahr da war weiß was ich meine und wer dieses Jahr da sein wird, wird begeistert sein und sich im Kulturpark schnell zu Hause fühlen. Es ist einfach ein einmaliges Gelände, trotzdem bleibt eine Träne für die alte Location zurück – da wo alles begann. Die Ruine vom alten Freibad war eben nur unsere Location inkl. ihrem einmaligen morbiden Charme und natürlich Kindheitserinnerungen die leider dieses Jahr abgerissen werden.

AFL: Gab es auch Überraschungen am neuen Standort? Etwas mit dem ihr nicht gerechnet hattet?

Lutz: Das „Ausverkauft“ war schon überraschend und das alles wirklich elegant durchgelaufen ist ohne nennenswerte Ausfälle –  das war auch überraschend!

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AFL: Auf wen freust du dich in diesem Jahr am meisten und welcher Act hat in deinen Augen die größte Chance zum Geheimtipp zu werden?

Lutz: Chefdenker und Los Fastidios sind beide eine sichere Bank für eine gute Party. Geheimtipp sind sicher Deamon’s Child, Fuzzy Vox und SourBitch, jede Band für sich einzigartig mit wahnsinnig viel Potential…hier schaue ich sicher genauer hin.

AFL: Ihr habt ja nun auch eine eigene Hymne, zu der sich BlumentoPferde haben hinreißen lassen. Hast du davon vorher gewusst oder war es auch für dich eine Überraschung?

Lutz: Ja das war schon eine große Überraschung und große Ehre zugleich. Sie haben auch dicht gehalten bis das fertige Produkt im Postfach lag – komme was wolle, das nimmt uns keiner mehr!

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Diesen Moment nehmen wir einmal kurz zum Anlass, um zu den BlumentoPferden über zu schwenken und ihnen auch ein paar Fragen zu stellen!

AFL: Was hat euch dazu hingerissen, gerade diesem Festival eine Hymne zu widmen und was ist das Besondere an dem Festival?

Stephan: Uns reizte eigentlich nur die Herausforderung, zu dem Wort „Kuhteich“ geeignete Reime zu finden. Als Musikant strebt man ja immer nach dem nächst Höherem, wenn man nicht gerade aus Frankfurt oder Düsseldorf kommt. Aber mal Ernst beiseite.

Als ich den Veranstalter vom RAK kennenlernte, erzählte er mir, wie er die Auswahl der Bands für das Festival trifft. Er schaut sich nahezu jede Band im Vorfeld persönlich an und muss von der Band dann auch überzeugt sein, damit er sie einlädt. Das hat mich beeindruckt.  Weiterhin ist das RAK ein Festival, was nicht auf Gedeih und Verderb jedes Jahr größer werden will. (Die Geißel unserer Zeit: Wachstum.). Dadurch bleibt alles sehr familiär. Dieses Gemeinschaftsgefühl beim Publikum und der Crew findet man heutzutage nicht mehr allzu oft auf Festivals vor.

Wenn ich mir die Flyer von diversen Festivals der letzten Jahre im Punkrockbereich anschaue und diese miteinander vergleiche, sehe ich immer wieder die gleichen Bands, vor allem bei den Headlinern (Gähn). Das ist beim Rock am Kuhteich anders, außerdem wird hier weniger bekannten Bands eine Plattform zur Verfügung gestellt und das macht es zu einem besonderen Festival. Daher dieses Lied. Sie haben es sich einfach verdient.

 AFL: Habt ihr das Festival schon öfter mal bereist?

Stephan: Seit 2013 sind zwei von uns Dauergast beim RAK und drei von uns vieren haben sogar schon mit diversen Nebenprojekten auf dem Festival gespielt. Man kennt sich also.

AFL: Die Zeile „Lutz, der alte Gauner“ am Ende des Liedes ist also mit einem Augenzwinkern zu verstehen?

Stephan: Ja klar. Der Hintergrund dieser Zeile ist aber tiefgründiger. Vielen Veranstaltern wird vorgeworfen, dass sie sich die Taschen füllen. Dem ist aber nicht so. Meist sind es Idealisten, die etwas für andere Menschen auf die Beine stellen und selbst nix davon haben. Absurderweise macht man diesen Leuten aber den monetären Vorwurf.

Diese Mädels und Jungs opfern ein Jahr lang ihre Freizeit (neben den beruflichen und familiären Verpflichtungen), investieren oftmals private Kohle und tragen immer das Risiko, dass es schief gehen könnte. Gerade das Wetter ist bei Open Airs und Festivals ja ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Andererseits gibt es natürlich Wichser (ein anderes Wort fällt mir einfach nicht ein und es ist viel zu harmlos), die mit einem starken finanziellem Background Konzerte aus dem Boden stampfen, manchmal als Konkurrenz-Veranstaltung , das „who – is – who“ an Bands aus diesem Bereich mit überzogenen Gagen locken (was auch einfach die Preise für die Bands kaputt macht), sich ordentlich Zaster einstecken und nebenbei all die Veranstalter von kleinen Konzerten und Festivals vor ernsthafte Schwierigkeiten stellt. Viele DIY-Clubs und Organisatoren standen aufgrund solchen Verhaltens schon mit dem Rücken zur Wand, manche haben irgendwann aufgegeben.

Diese Zeile im Lied soll daher also stellvertretend eine Huldigung an all die Veranstalter mit Charakter darstellen und gleichzeitig ist sie der gestreckte Mittelfinger an all die Ratten in diesem Business.

 AFL: Was würdet ihr dem gemeinen Festivalgänger empfehlen, wenn er das erste Mal zum Rock Am Kuhteich fährt? Was muss man auf jeden Fall dabei haben bzw. auf was sollte man vorbereitet sein?

Stephan: Eine ordentliche Festivalausrüstung sollte schon Standard sein, würde ich mal sagen: Wetterfeste Kleidung, Aspirin, Gummistiefel, ne Palette Dosenbier, Kondome, ein Zelt, Kotztüten, Wechselsocken, Anti-Durchfall-Tabletten, Ravioli, was zu kiffen…Die Klassiker eben.

Vorbereitet sein sollte man auf eine Bühne mit Vordach (Nimm das, Regen!!!) und  lachhafte Preise. Der Eintritt ist für ein Festival mit diesen Klasse-Bands ein Witz und die Bierpreise spotten jeder Beschreibung. Sturzbetrunken ins Zelt stolpern mit einem vollen Portemonnaie – sowas gibt’s nur beim Rock am Kuhteich. DIY as it’s best.

 AFL: Über all die Jahre hat man ja vieles erlebt…gutes Festival, scheiß Festival, uvm.! Was meint ihr ist letztendlich wirklich das entscheidende dafür, dass ein Festival gelingt?

Stephan: Das kann ich eigentlich auf zwei Worte präzisieren: Freundlichkeit und Ehrlichkeit. Sei als Veranstalter und als Crew zu den Gästen (Publikum und Bands) freundlich, und sie schauen über jedes Missgeschick hinweg, solange du sie zuvorkommend behandelst. Und sei ehrlich zu Ihnen. Wenn etwas nicht funktioniert wie gewünscht, ist ehrliche Kommunikation immer noch das beste Mittel, um drohender Unzufriedenheit die Luft aus den Segeln zu nehmen.

Ganz klar, es gibt natürlich auch Arschlöcher unter den Menschen, da hilft Dir das nicht weiter. Bands, die sich für was Besonderes halten, Starallüren an den Tag legen sowie ein kleiner Teil des Publikums, der meint, unter dem Deckmantel des Punk einen Scheiß-Charakter zur Schau zu stellen. Aber grundsätzlich fährt man mit den erwähnten zwei Grundwerten nicht verkehrt.

Eine Sache darf nicht unerwähnt bleiben: Um das Gelingen eines Festivals sicherzustellen, sind ordentliche Scheißhäuser das A und O.

AFL: Wo ich gerade mal so mit euch plaudere…wer seid ihr überhaupt und warum sollte man euch kennen?

Stephan: Wir sind eine 4-köpfige Kapelle aus Leipzig, bestehend aus zwei Sängern, zwei Gitarrenmännchen, einem Bassisten und einem Schläger (macht laut Adam Riesling jetzt zwar sechs, aber ich bin im Mathe-Abi durchgerauscht – so what). Kennen sollte man uns aufgrund unseres Bandmottos: „Jede Minute ohne Alkohol im Blut ist keine gute!“. Eine miese Vorstadt-Band aus Köln hat uns diese Zeile aber geklaut und einen Hit daraus gemacht. Derzeit läuft da noch ein Streit um die Rechte, daher darf ich mich aktuell aus verfahrenstechnischen Gründen nicht näher zu diesem Sachverhalt äußern. Beim RAK sehen wir uns aber wieder und da gibt’s dann Andre Nahles – mäßig ordentlich auf die Fresse!!! Und anschließend ermitteln wir in einem Sauf – Work – Out den Sieger dieser Auseinandersetzung.

AFL: Falls unsere Leser euch noch nicht kennen, wie sollte ich euch wohl vorstellen?

Stephan: Vier pubertierende Männer (drei Alkis und ein Musiker) mittleren Alters mit leicht erhöhten Leberwerten (laut ärztlichem Befund – aber was wissen die schon – es gibt keine Leberzirrhose!!!), fast jeder ist mindestens 10 Kilo schwerer als vor 16 Jahren zur Bandgründung und wir sind für nahezu jede Ernsthaftigkeit zu haben. Bei Gimmicks aus den YPS-Heftchen werden wir feucht in der Hose.

AFL: Zudem…wer bzw. welcher Schnaps brachte euch auf die Idee des Bandnamens?

Stephan: Nachträglich gesehen gab es sicherlich schon vernünftigere Ideen, als die Namensgebung der Band ein paar pickeligen Teenagern zu überlassen, die allein bei dem Gedanken an das Wort ‚Ficken‘ rot im Gesicht wurden. Nunja. Pennäler-Humor meets ‚Manta Manta‘ – Witze. Shit happens.

Um auf Deine Frage zu antworten: Pfeffi macht den Punk kaputt!

AFL: Und abschließend die wohl schwierigste Frage eurer Bandhistorie…welcher eurer Songs sollte unterhalb dieses Interviews anzuklicken sein?

Stephan: Natürlich „Rock am Kuhteich“!!! Ansonsten verlinke doch einfach unseren Youtube-Kanal, da kann der Leser selbst entscheiden, welche Songs er von uns kacke findet.


Und nun geht es wieder zurück zum Lutz

AFL: Festival-Hymne, Ausverkauft, … was kann da noch alles kommen?

Lutz: Nochmal ausverkauft und damit die Bestätigung, dass wir keine Eintagsfliege sin, denn das Niveau halten ist sicher auch nicht leicht.

AFL: Ihr schreitet ja auch stark in Richtung eures zehnjährigen Jubiläums. Hast du dahingehend schon Ideen und Träume?

Lutz: Träume viele! Geld wenig! Aber zumindest wird es ein Best-Of-Programm aus 10 Jahren Rock am Kuhteich geben. Je nachdem wie die Wunschbands noch in unser Programm passen (Zeit/Geld/Entwicklung) und der Rest bleibt Überraschung.

AFL: Du bist ja auch ein sehr emsiger Konzertgänger. Was war denn dahingehend dein Highlight, seit wir uns bei unserem letzten Interview gesprochen haben?

Lutz: Oh da war viel – allein Februar/März diesen Jahres hat mit Flogging Molly, Baboon Show, Feine Sahne Fischfilet, Skeptiker, Kettcar und Dritte Wahl hervorragende Konzerte geboten. Ein jedes für sich der Hammer!

AFL: Auf welches Festival freust du dich privat denn in diesem Jahr am meisten?

Lutz: Rock am Berg in Merkers und Back to Future ist fest im Plan + Pearl Jam in Berlin wird die Zugabe.

AFL: Auch in diesem Jahr hat es ja leider wieder nicht mit einer deiner Traumbands für das Festival geklappt. Wäre dir so etwas ggf. einmal so viel Wert, dass du auch die Preise anziehen würdest?

Lutz: Die Preise werden wir nächstes Jahr sicher anpassen müssen, denn 25 Euro Frühbucher für drei Tage inkl. Camping ist sicher nicht mehr finanzierbar. Die Kosten steigen, das geht auch an uns nicht vorbei, aber für den Mega-Headliner werden wir nicht unser Konzept über den Haufen werfen. Es muss alles bezahlbar bleiben und dieser eine Große Name bringt uns nicht weiter.

AFL: Also lässt du lieber alles so wie es ist und verzichtest dann auch auf „größere“ Bands?

Lutz: Wenn eine „große Band“ bezahlbar auf der Durchreise ist, dann schicken wir sie nicht weiter. Aber eben nicht um jeden Preis.

AFL: Euer Festival lebt ja auch viel vom Engagement der Freiwilligen. Sind diese quasi alle mit umgezogen oder habt ihr auch schon neue aus dem Bereich Deutzen dazu gewonnen?

Lutz: Es gibt Unterstützung im Ort, aber die meisten Helfer sind in auch 2018 wieder vom alten Stamm und das macht uns die Arbeit immer einfacher, wenn viele schon unsere Philosophie und ihre Arbeit kennen.


Tickets:

3-Tage-Tickets (Donnerstag + Freitag + Samstag)
VVK – 32 Euro + 5 Euro Müllpfand
AK – 35 Euro + 5 Euro Müllpfand

2-Tage-Tickets (Freitag + Samstag)
VVK – 30 Euro + 5 Euro Müllpfand

Beide Arten bekommt ihr HIER!

Tageskarten bekommt ihr allerdings nur über punk.de
Donnerstag

Freitag
Samstag

Line-Up / Time-Table:

Donnerstag, den 3. Mai 2018

Freitag, den 4. Mai 2018

Samstag, den 5. Mai 2018

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– Playlist: Happy Release Day

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