Max Young war einst Sänger der saarländischen Punkband Small State. Kennt die noch einer? Nun, sie spielten Skatepunk im Stile der kalifornischen Vorreiter, ihr einziges Album Pirates in Stereo erschien 2007 über Antstreet Records. Ich persönlich kannte die Band leider nicht. Egal, nach fünf Jahren musikalischer Inaktivität hat es Max Young dann gemacht, wie so viele Punkrocker ohne Band. Er wagte mit einer Akustikgitarre den musikalischen Neuanfang , taufte den Musikstil Acoustic-Punk und spielte vermutlich die Irish-Pubs rauf und runter…
Ähnlich wie Citizen Tim fand er dann seine neue Wahlheimat auf dem saarländischen Premium-Label Midsummer Records, die immer einen Platz für brotlose Kunst haben. Und so durfte er am 23. November 2018 sein Album Still Getting Better sowohl im schicken Digipak als auch digital veröffentlichen. Leider konnte ich bei der Releaseparty am 24. November nicht dabei sein, weil mich dringende andere Verpflichtungen im Griff hielten (WRESTLING! WRESTLING! WRESTLING!).
Ok, zurück zum Album. Still Getting Better scheint auch so ein bisschen das Motto des Singer-Songwriters zu sein, schließlich erzählt bereits der Opener Ready Again davon, wie so ein Neustart funktioniert. Das Lied ist auch mein persönlicher Favorit des Albums. Seine Melodic-Punk-Vergangenheit kann Max Young sicherlich nicht verleugnen, das merkt man seiner Stimme deutlich an. Weitere Einflüsse sind die üblichen Verdächtigen: Chuck Ragan, Frank Turner und Tony Sly. Für deren Liga benötigt der junge Mann sicherlich noch ein bisschen „Still Getting Better“, aber das sind eben auch die Größen des Genres.
Die acht Songs wurden mit Band eingespielt, also so ganz konnte er sich auch nicht aus dem Bandkontext befreien. Das er auch nur mit Akustikgitarre bestehen kann, zeigen dann die vier Soloversionen des Albums, insgesamt also 12 ziemlich gute Songs, die sich nicht hinter vergleichbaren Musikern und Projekten verstecken müssen.
Ein wunderschönes Debütwerk!
Titelliste
01. READY AGAIN
02. HELLO AMSTERDAM
03. LOSING GRIP
04. ME WITHOUT YOU
05. DON‘T LET HER PULL YOU DOWN
06. THE KING OF THE BROKEN PROMISES
07. GOOD TIMES
08. LAST NIGHT
09. READY AGAIN (SOLO Version)
10. LOSING GRIP (SOLO Version)
11. ME WITHOUT YOU (SOLO Version)
12. LAST NIGHT (SOLO Version)
[…] und nachdem etwas Wasser die Saar runtergelaufen ist, hat er ein ziemlich cooles Album (Review hier) über das beste unbekannte Label der Welt (Mann, heute hab ichs mit den Superlativen) Midsummer […]