Die Drehung? Wer oder was dreht sich denn hier?
Messa selbst drehen an der Stil-Schraube, und das mit Erfolg. Gewissermaßen drehen sie ihre Richtung in die Vergangenheit. Die Folk-Parts vom vorherigen Album? Weg. Stattdessen versinkt man bei The Spin in einer hypnotischen Retro-Klangwelt aus Doom, Gothic, Prog, Ambient und New Wave. Hier gibt es keine Aggression, sondern eine Schwere, die sich wie Gravitation anfühlt. Dieses Album zieht dich runter – aber definitiv auf die gute Art.
Was sofort auffällt: Diese Band hat den 80er-Jahre-Sound nicht nur studiert, sie hat ihn aufgesogen. Die Gitarren wabern im Chorus-Effekt, der Bass vibriert hypnotisch, und über allem thront Saras Gesang, der dem Ganzen eine sakrale, rituelle Erhabenheit gibt. Beinahe etwas Magisches. Man hört Anklänge an frühe The Cure, eine Spur Dead Can Dance, aber eben mit dem Doom-Fundament, das Messa einzigartig macht.
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Trotz der stilistischen Korrektur bleiben die Italiener sich treu. Nach wie vor erkennt man die Nähe zum Jazz, nicht zuletzt auf dem Trompetensolo bei The Dress. Die Songs sind allesamt strukturiert, greifen tief, aber sie drängen sich nicht auf.
Messa schreien nicht, sie flüstern.
Die Schwere von The Spin kommt nicht durch aggressive Riffs oder zur Schau gestellte Härte, sondern durch Atmosphäre. Die düstere Stimmung legt sich wie ein dichter Nebel über alles – und genau das macht das Album fesselnd.
Messa haben nicht einfach ihren Sound angepasst, sie haben ihn weiterentwickelt. Wer Doom mit einer Prise Gothic und Melancholie sucht, findet hier ein Album, das sich mit jeder Wiederholung tiefer ins Unterbewusstsein eingräbt. Kein Krach, keine Klischees – The Spin ist düstere Magie.
The Spin erscheint am 11. April 2025 via Metal Blade.
