Ein ziemlich unscheinbares Tape flattert mir da in’s Haus… Erst auf den zweiten Blick wird ersichtlich, wer die Interpret*innen der Drei-Song EP sind, da das Cover lediglich Stacheldraht ziert: Stand The Strain ist auf dem Tape-Rücken zu lesen. Die nächste Frage die sich auftut: Wie heißt die EP? Sowohl in den Social Medias, wie auch auf dem Tape selbst ist der Name nicht zu finden. Bandcamp löst dann das Rätsel: Stand The Strain II, der Nachfolger von, Achtung: Stand The Strain. Nicht sonderlich einfallsreich, aber was soll’s! Nach einem Demo aus dem Jahr 2022, Teil eins aus 2023 folgt nun Teil zwei.
Wesentlich einfallsreicher als die Auswahl der EP-Titel sind die drei Songs. Denn Stand The Strain liefern hoch melodischen Hardcore-Punk, den ich eher um die Jahrtausendwende eingeordnet hätte: Über die hohen Gitarren, die für eine gewisse Grund-Melancholie sorgen, legt sich eine weibliche Stimme, mal kreischend, mal schreiend und hin und wieder auch mit Gesangseinlagen – taugt! Die Gitarrenarbeit ist besonders hervorzuheben, in Torch treffen rockige Anteile auf Mosh-Parts. Ein Tempowechsel hier, ein Metal-Solo da, ein tragender Refrain dort: Grundsätzlich ist hier viel Diversität zu hören, was für die drei Songs für mich fast schon zu viel ist. Oder besser ausgedrückt: Mit solch einer Bandbreite an musikalischer Versiertheit dürften es mehr Songs sein und die einzelnen Song-Parts länger gezogen werden.
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Inhaltlich behandelt die Band Themen wie mentale Gesundheit, Flucht, Gewalt, Kulturwandel, Diversität und die Frage nach Gerechtigkeit. Das alles passiert mit einer positiven, progressiven Ausstrahlung und Attitüde.
Fazit: Stand The Strain II ist eine starke EP! Besonders die Gitarren wissen zu überzeugen, aber auch alle anderen Musiker*innen machen einen hervorragenden Job. Nächster Halt: Album! Bis dahin: Holt euch ein Tape bei der Band.
