Pulley (Pressebild)
Pulley (Pressebild)

Pulley veröffentlichen am 28. Mai 2021 die Akustik-EP Different Strings mit vier Songs aus dem 1996er Debütalbum Esteem Driven Engine in neuem Gewand. Sänger Scott Radinsky hat uns dazu Einblick in die Entstehung der EP und einen Ausblick auf Neues von der Band gewährt.

AFL: Hallo Scott, zunächst einmal vielen Dank an Pulley für diese vier genialen Tracks. Ich mag sie sehr und es hat mich dazu gebracht, das Album Esteem Driven Engine auszugraben, um die Originalversionen mit den neuen akustischen Songs zu vergleichen. Wann hatte Pulley die Idee, diese Songs als akustische Versionen neu zu arrangieren? Und warum habt Ihr Songs von Eurem ersten Album ausgewählt?

Scott: Die Idee entstand dadurch, dass wir früh in der Quarantäne eingesperrt waren und die Zeit dazu hatten. Wir wollten eine Reihe von Akustikversionen unserer Songs von jeder Platte machen. Die Art und Weise, wie wir bestimmte Songs ausgewählt haben, war die Möglichkeit sie auf einer akustischen Art zu spielen und sie auch zu singen. Es gab einige, die ein wenig herausfordernder waren als andere und einfach nicht richtig klangen. Nachdem wir also ein wenig herumgespielt hatten, wurde es auf etwa die Hälfte eingegrenzt. Wir hatten einfach das Gefühl, dass bestimmte stärker klangen, also haben wir letztendlich die genommen, die wir hatten.

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AFL: Wie entstehen diese akustischen Versionen? Kannst Du mir den kreativen Prozess beschreiben? 

Die Akustikversionen entstehen ursprünglich auf einer akustischen Gitarre, wenn sie zum ersten Mal geschrieben werden. Das meiste Songwriting beginnt von Anfang an auf diese Weise. Bei diesen speziellen neuen Songs ging es eben damit los dass wir die Zeit und den Wunsch hatten einige ältere Songs aufzufrischen, um sie auf YouTube oder unserer Website zu veröffentlichen. Als die Leute anfingen, sie zu hören, wurden wir gebeten ein paar Live-Streams zu machen und es entwickelte sich einfach weiter, bis SBÄM Records mit der Idee an uns herantrat, diese auf Vinyl zu veröffentlichen.

AFL: Plant ihr in den kommenden Monaten weitere Akustikversionen von alten Tracks zu veröffentlichen? 

Scott: Ich bin mir nicht sicher, wie lange der Prozess letztendlich dauern wird, aber ja, wir planen, eine Serie von ca. vier überarbeiteten Songs pro Platte zu machen. Also etwa 20 verschiedene Songs insgesamt, wenn wir fertig sind. Es gibt hier keinen Zeitplan, es wird einfach dann laufen wenn wir Zeit für das Projekt haben. Ob es dann veröffentlicht wird ist noch nicht entschieden. Wir hatten einfach Spaß daran und haben noch ein paar Songs auf dem Schirm, die wir entsprechend umschreiben können damit sie auch vernünftig klingen.

AFL: Arbeitet ihr auch an Material für ein neues Album? 

Scott: Wir haben gefühlt 16 neue Songs, und sind kurz davor, diese auch aufzunehmen. Wir haben während des Lockdowns die Auszeit von der Arbeit etc. genutzt und eine Reihe von Songs ausgearbeitet, von denen wir denken, dass sie stark genug für eine neue Veröffentlichung sind. 

AFL: Was ist anders als in früheren Pulley-Tagen? Ihr macht das nun schon über 25 Jahre, woher nehmt ihr eure wahnsinnige Energie und Leidenschaft? 

Scott: Musik zu Schreiben ist immer ein Ausdruck dessen, wie man sich gerade fühlt. Früher haben wir einfach geschrieben um zu schreiben. Eine der größten Veränderungen ist, dass wir heute die Songs unterm Mikroskop sezieren und dabei lernen, was gut klingt und was nicht. Wir haben gelernt bessere Songschreiber zu sein, sowohl musikalisch als auch textlich. Unsere Energie und Leidenschaft kommt daher, dass wir genießen was wir machen und dass wir etwas erschaffen, was die Leute hören wollen. Live zu spielen und die Reaktionen, die man erhält, ob gut oder schlecht, treibt einen dazu an, weiterhin neue Musik schreiben zu wollen. Probleme auf der Welt können dir immer etwas zu sagen geben, es ist einfach ein natürlicher Teil davon, in einer Band zu sein, zu schreiben und live zu spielen. Dies wird immer die Energie und Leidenschaft erzeugen. 

AFL: Wie ist das Leben für dich und die Band seit Corona? Wann denkst du ist es okay wieder Shows in den USA zu spielen? 

Scott: Das Leben war für uns so wie für jeden in diesen harten Zeiten. Wir konnten mehr Zeit zu Hause mit unseren Familien verbringen und Dinge tun, für die das normale Leben manchmal keine Zeit lässt. Was das Spielen angeht, habe ich keine Kristallkugel, aber ich denke, wenn wir durch das Jahr 2021 und in das Jahr 2022 kommen, sollte es weltweit hoffentlich ein bisschen mehr Leichtigkeit geben und die Dinge werden sich öffnen und die Leute werden sich wieder wohl fühlen, wenn sie Konzerte besuchen. 

AFL: Wenn Pulley wieder nach Europa kommen um dort einige Shows zu spielen, welche zwei oder drei Bands wären dein Lieblingssupport?

Scott: Für mich persönlich ist jede Gelegenheit, mit Freunden oder Bands, die ich wirklich mag, zu spielen, eine großartige Zeit. Lagwagon und Propaghandi sind einige meiner persönlichen Favoriten und es gibt so viele andere, dass es manchmal schwer ist, sie alle zu nennen. Eine Europatournee, an die ich mich immer erinnern werde und die uns sehr viel Spaß gemacht hat, war die No Use For A Name Tour.

AFL: Vielen Dank für Deine Zeit und ich freue mich schon darauf, euch in Deutschland zu sehen! 

Scott: Danke, ich freue mich auch darauf, wieder rüber zu kommen und die Gelegenheit zu haben, wieder live in Europa zu spielen. Es ist definitiv mein Lieblingsort, es gibt so viele gute Leute und Länder, die man besuchen kann, wenn man dort ist, besonders Deutschland. Es ist so groß und es fühlt sich so an als würde uns jede Tour durchs ganze Land an die verschiedensten Orte führen. Dabei ist es leider so schwer dann wirklich überall zu spielen.
Wenn also jetzt jeder weiterhin seinen Teil beiträgt und alle gesund bleiben, dann können wir bald endlich wieder Zeit miteinander verbringen und zusammen Livemusik erleben. Cheers!

Lest hier auch unsere Review zur EP Different Strings.

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– Playlist: Happy Release Day

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