So, da ist es nun, das Nachfolgewerk zum 2018er Debüt Ready Set No! der Melodicpunkband Angry Youth Elite aus dem Pott. All Riot heißt das gute Stück und bringt elf frische Tracks mit, die sich durchaus nicht verstecken müssen zwischen Bands aus Schweden oder Übersee. War das Debüt schon sehr gelobt, würde ich fast sagen, dass hier nochmal eine Schippe drauf gelegt wurde. Die Melodien, das Tempo und die nötige Härte verschmelzen zu einem Gemenge, das den Geschmack eines jeden Genrefans treffen sollte.
Zum Start gibt es kurz und bündig den Titelsong bevor mit Cold Outside die Weichen endgültig für eine 90er-Punk-Party gestellt werden. Tatsächlich tu ich mir etwas schwer, euch Vergleiche anzubieten. Angry Youth Elite haben einen Weg gefunden, nichts Neues zu machen aber trotzdem eigenständig zu klingen.
Es finden sich Sing-a-Longs a la Bouncing Souls genauso wieder, wie Parts, die mich an melodischen Streetpunk wie Oxymoron erinnern. Alles aber mit dieser Mischung aus poppigen Punktunes und etwas härteren Riffs, die man im Skatepunk findet. Auch auf Abwechslungsreichtum wird gebaut. So findet sich bei Trash plötzlich eine Trompete wieder oder ein komplett ruhiger Song wie Give it up dringt aus den Lautsprecher, der auch gleich ein bisschen Ska/Dub mit sich bringt.
Textlich haben sich Angry Youth Elite weiterhin nicht zu aussagelosen Pop-Texten hinreißen lassen und geben auch deutlich ihre Meinung zu politischen Themen ab. Für mich ist All Riot ein Album, das man gut in Dauerschleife laufen lassen kann. Klar, hier ist kein Skatepunk im Satanic Surfers-Stil zu erwarten, dazu ist das Tempo zu gedrosselt. Von Haus aus ist die Bezeichnung Skatepunk für das, was Angry Youth Elite machen etwas irreführend. Für mich ist es melodischer Punkrock mit Hitpotential. All Riot ist ein tolles Album. Es muss nicht immer Fat Wreck Chords oder Epitaph sein. Auch Bakraufarfita Records haben durchaus Qualität zu bieten. Angry Youth Elite treten den Beweis an. Punkt.
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