Mit Fatum kommt recht schnell die zweite Veröffentlichung aus dem Hause D.E.E.P., nachdem man erst im letzten Jahr das Debütalbum Vita auf dem Markt brachte. Die Coronapandemie fachte den Arbeitseifer der Ruhrpott-HC-Band an, denn anstatt in der Pandemie nur untätig dazusitzen (Die Songs für Vita waren schon im Kasten), schrieb man einfach weiter Stücke.
Das Engagement hat sich gelohnt, macht man auf dem neuen Werk vieles richtig: Erstens überfrachtet man das Album nicht mit zu vielen Songs. Insgesamt 8 Titel umfasst Fatum, also passgenau für zwei 7″-Singles mit je zwei Songs auf jeder Seite. In Form dieser Doppelsingle kam das neue Werk vor gut einem Monat in die Läden. Leider ist dieses Format schnell ausverkauft gewesen, so dass man die Stücke nun digital über die bekannten Streamingplattformen veröffentlicht.
Inhaltlich erscheint Fatum im Vergleich zu Vita noch ausgefeilter. Geboten wird das bekannte Kreuzüber einerseits zwischen englischen als auch deutschen Texten, andererseits zwischen Metal, Punk und Rock auf einem Hardcore-Fundament. D.E.E.P. kreieren dabei fast einen eigenen Sound, denn Referenzen finden sich allenfalls bei Zero Mentality. Die letzte Band von D.E.E.P.-Frontmann Ben Fink konnte man früher ja auch nicht einfach einem Genre zuordnen. Neben der eigenwilligen Mixtur fällt vor allem der Abwechlungsreichtum von Fatum auf, denn man hat sowohl treibende Stücke wie den Titeltrack als Opener (grandiose Gitarren) oder Revert (starke Crewshouts) als auch Groovemonster wie die erste Single Beutelwolf (markanter Refrain) bzw. Fleisch Und Blut (grandioses Ende) am Bord. Auch die zahlreichen Gäste an den Mikros sorgen für ordentlich Aufwind.
Ben Fink erklärt uns die Wahl der Gastmusiker:
Auf Fire singt Marcel Ströter (ehemals Frontmann von Drift, Deadsoil etc.), in meinen Augen die krasseste Stimme im Hardcore. Den Text zu Übertage habe ich mit einem meiner besten Freunde, Norbert Buchmacher, geschrieben. Da lag es nahe, dass er dabei auch mitsingt. Die dritte Stimme auf diesem Song stammt übrigens von Paras, unserem Produzenten. Für das epische Ende bei Fleisch Und Blut ist Marcos verantwortlich. Er ist eng mit Rouven, einem unserer Gitarristen befreundet.
Summa summarum schaffen es D.E.E.P. die hohen Erwartungen, welche durch das starke Debütalbum Vita an die Band aus dem Ruhrpott gestellt wurden, mit Fatum vollends zu erfüllen. Herausgekommen ist ein vielschichtiges Werk, in dem jede(r) Freund:in der harten Musik mit Hardcoreaffinität etwas finden wird. Für mich ein Hinhörer des Jahres.
Wer D.E.E.P. in diesem Jahr noch nicht gesehen hat, sollte die Augen aufhalten. Die Jungs werden mit Born From Pain eine kleine Weihnachtstour spielen. Infos folgen in Kürze!