Fusionküche kennen wir ja bereits aus Dänemark. Das dänische Duo Gradience liefert uns passend dazu nun auch musikalische Fusionküche aus Trap-Rap, Black Metal, Metalcore und Deathcore. Am 17. Mai 2024 veröffentlichen sie ihre Debüt EP Ironsight. 13 Minuten, 5 Songs, 20 Musikstile. Nicht ganz, aber ein wilder Mix ist es schon.
Gradience verbinden extreme Sounds aus Rap und Metal zu einer intensiven und kraftvolle Soundkulisse. Fette Synthie Drums und Bässe aus dem Hip Hop Bereich treffen auf übersteuerten Metalsound und viel Geschrei. Doch auch teils sehr cleaner Gesang trifft auf coolen Sprechgesang, der mich vom Flow oft positiv an JJ Peters von den Deez Nuts erinnert. Mit ihrem musikalischen Stilmix verstehen sie es, starke Emotionen wie Hass, Aggression, Melancholie und Sorgen sehr gut zum Ausdruck zu bringen.
Für Blindsided haben sich Gradience Verstärkung von Andreas Bjulver Paarup geholt, dem Sänger der ebenso aus Dänemark stammenden Deathcore Band Cabal. Kein Wunder, dass dieser Song der härteste der EP geworden ist. Vergleichsweise leichtfüßig und mit Ohrwurmgefahr kommt dagegen Love Me and Lie daher. Auch wenn das Stück inhaltich alles andere als leicht ist. Das Duo erzählt sehr persönliche Geschichten von Wut, Enttäuschung und auch Rassismus gegen sie selbst. Sänger Gavin Mistry hat diesen als Einwanderer aus Nigeria in Dänemark erlebt und in Love Me and Lie verarbeitet. Dazu gibt es ein sehr interessant gemachtes Video vom zweiten Teil des Duos, Jakob Harris. Dieser hat zu den Songs der EP sehenswerte Videos beigesteuert.
Gradience mischen mit Rap und Metal zwei unterschiedliche Stilrichtungen, die auf den ersten Blick (und für viele Gatekeeper des Metal) nicht zusammenpassen zu scheinen. Wer hier jedoch offen ist und Fusion Sound in dieser Richtung mag, sollte diese Newcomer definitiv im Auge behalten.
Tracklist
- This Abyss
- Ironsight
- Blindsided (feat. Cabal)
- Love Me And Lie
- It’s All Black