Ja sag einmal, was ist denn hier passiert? Da hat sich mit Deathlust doch tatsächlich eine waschechte Death Metal Platte in die zahlreichen als „Metallic Hardcore“ angepriesenen Neuerscheinungen eingeschlichen. Sowas aber auch!

Die dafür verantwortlichen Übeltäter nennen sich Living Gate und präsentieren uns mit Deathlust ihre Debüt EP, welche bereits am 12. Juni 2020 via Relapse Records erschienen ist. Bei Living Gate handelt es sich um eine internationale Gruppe, zusammengewürfelt aus Musikern von durchaus namhaften (Metal) Bands wie Amenra, Wiegedood, Oathbreaker und YOB. Man hat sich als Living Gate zusammengefunden, um dem klassischen Old School Death Metal von Einst Tribut zu zollen.

Lassen sich beispielsweise bei Xibalba’s jüngstem Output Años En Infierno (absolut empfehlenswert – hier unser Review) unverkennbare Einflüsse aus dem Hardcore/Beatdown Bereich finden, sucht man diese auf Deathlust eher vergebens. Hier bekommt man schlicht und einfach das, was einem versprochen wird: räudigen Old School Death Metal. Klingt zwar ganz nett, hat im Endeffekt aber wenig mit unserem Magazin zu tun. Daher fällt dieses Review auch etwas aus dem Rahmen. Aber da wollen wir mal nicht so pingelig sein.

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Wer sich von all dem nicht abschrecken lässt, darf sich über fünf Nummern solider Death Metal Kunst der alten Schule freuen. Bahnbrechende Innovationen sucht man freilich vergebens, das würde wohl aber auch den Sinn und Zweck der Platte verfehlen. Stattdessen wird in den 18 Minuten wild drauf los geknüppelt (z.B. Deathlust), Abwechslung gibt es höchstens wenn die Vocals von gutturalen Growls zu Screams wechseln (Roped), oder wenn immer wieder einmal Midtempo Passagen Einzug halten (The Delusion Of Consciousness). Die düstere Atmosphäre und die einfach gehaltene Produktion der Platte unterstreichen ebenfalls den Old School Underground Gedanken und wird eingefleischte Death Metal Fans erfreuen. Aber wahrscheinlich auch nur die.

Fazit

Living Gate bieten auf Deathlust soliden Old School Death Metal, der letztlich aber nur für Genre-Fans interessant sein dürfte. Schließlich hat man das alles schon einmal irgendwo in besserer Form gehört, womit man eigentlich gleich bei den Originalen wie Morbid Angel, Obituary oder Death bleiben kann.

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